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Siemens-Energy-Börsenwert nach Abspaltung unter den Erwartungen

(Bloomberg) -- Die Aktie von Siemens Energy AG zeigt sich zum Börsendebüt in Frankfurt hochvolatil. Der Börsenwert des Unternehmens, dessen Technologie hinter rund einem Sechstel des weltweit erzeugten Stroms steckt, bleibt hinter den Erwartungen zurück.

Die Aktie fiel kurz nach Erstnotiz um bis zu 13%, legte zwischenzeitlich allerdings auch bis zu 4,4% zu, verglichen mit dem Eröffnungskurs von 22,01 Euro. Damit hatte das Unternehmen derzeit einen Börsenwert von rund 16,3 Milliarden Euro. Siemens hatte den Nettobuchwert seiner Tochter vor der Abspaltung mit 17 Milliarden Euro angegeben. Bloomberg-Intelligence-Analyst Johnson Imode taxierte den Wert des Unternehmens mit etwa 20 Mrd. Euro, basierend auf der Gewinnprognose für nächstes Jahr.

Die Abspaltung ist der nächste Schritt in der Entflechtung der Siemens AG, einem riesigen Konglomerat, dessen Produktpalette von medizinischem Gerät über Lokomotiven bis zu Gasturbinen reicht. Als eigenständige Unternehmen soll es diesen Bereichen besser gelingen, die Herausforderungen ihrer jeweiligen Märkte zu meistern.

Im Energiebereich besteht diese Anforderung vor allem in der Bewältigung der Energiewende, die das noch dominierende Geschäft der Verstromung von Kohle und Gas bereits heute als nicht mehr zeitgemäß erscheinen lässt - mit entsprechenden Folgen für die Unternehmenszahlen. Dennoch steigt die weltweite Nachfrage nach Strom, der in Zukunft jedoch grüner sein muss.

Der Spinoff ist eine der letzten großen Änderungen unter Vorstandschef Joe Kaeser. Unter ihm war bereits das Medizingeschäft in Form der Siemens Healthineers AG gelistet worden. Es war Deutschlands größter Börsengang der letzten vier Jahre und einer der erfolgreichsten in jüngerer Zeit. Derzeit gehören Siemens noch 79% der Aktien von Healthineers.

Siemens hat seinen Aktionären zunächst 55% der Anteile an Siemens Energy übergeben, welche im vergangenen Jahr mit 91.000 Mitarbeitern einen Umsatz von 28,8 Milliarden Euro erwirtschaftet hat. Innerhalb von 12 bis 18 Monaten will Siemens seine Beteiligung weiter reduzieren. Als Mitgift bekommt Siemens Energy die Mehrheit an der börsennotierten Siemens Gamesa Renewable Energy SA, einem Spezialisten für Windkraftanlagen.

Vor der Entscheidung zugunsten des Spinoff waren wohl andere Optionen geprüft worden, wie ein möglicher Zusammenschluss mit Mitsubishi Heavy Industries Ltd. Die Wettbewerbshüter sehen solche Fusionen jedoch oft kritisch, wie das Veto der Europäischen Kommission gegen den Plan zur Kombination des Eisenbahngeschäfts von Siemens mit Alstom aus Frankreich zeigte.

Kaeser übergibt die meisten seiner Aufgaben noch diese Woche an seine Nachfolger Roland Busch. Auf dessen Liste steht unter anderem der Verkauf der Flender GmbH mit einem Umsatz von rund 2 Milliarden Euro und 8.500 Mitarbeitern.

Überschrift des Artikels im Original:Siemens Energy Slumps on Debut Pushing Value Below Expectations

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