Skisprung-Star: "Habe oft geweint"

Skisprung-Star: "Habe oft geweint"
Skisprung-Star: "Habe oft geweint"

Als das polnische Skisprung-Team Anfang Mai zur Vorbereitung auf die kommende Weltcupsaison für Windkanal-Training nach Stockholm flog, war auch Dawid Kubacki an Bord.

Für den 33-Jährigen war es eine Art Rückkehr zur Normalität nach dem Drama um seine Frau im vergangenen März. Aufgrund kardiologischer Probleme musste Marta Kubacki ins Krankenhaus eingeliefert werden. Erst Wochen später konnte ihr Mann, der den Weltcup vorzeitig abgebrochen hatte, sie wieder nach Hause bringen.

„In dieser Zeit habe ich oft geweint“, gestand der Vierschanzentourneesieger von 2020 jetzt im Gespräch mit dem polnischen Onlineportal skijumping.pl und fügte hinzu: „Dies ist eine Lebenssituation, auf die niemand vorbereitet ist und wahrscheinlich auch nicht vorbereitet werden kann.“

Der Pole, der zu diesem Zeitpunkt Chancen auf seinen ersten Sieg im Gesamtweltcup hatte, erinnert sich an den Moment, als er die Nachricht beim Sprung-Wochenende in Vikersund bekommen hatte. „Ich beschloss, so schnell wie möglich nach Hause zu fliegen.“

Eine Rückkehr in die Saison hatte er schnell ausgeschlossen. „Am nächsten Tag wusste ich, dass es das Ende der Saison für mich bedeutete. Es war offensichtlich für mich.“

In dieser Zeit zählte für ihn nur seine Familie. Zwar sei ihm bewusst gewesen, dass er keine große Hilfe wäre. In diesem Moment war nur die Arbeit der Ärzte von Bedeutung. „Aber in einer solchen Situation möchte ein Mensch bei seinen Lieben sein und sich um die Kinder kümmern. Du willst alles tun.“

Dawid Kubacki: „Größter Dank“ an die Familie

In dieser Zeit seien seine eigene Familie und die seiner Frau eine große Unterstützung gewesen, weswegen er ihnen „meinen größten Dank“ aussprach. Sie hätten sich um die Kinder gekümmert, damit er bei Marta im Krankenhaus sein konnte: „Die Kinder hatten etwas zu tun und hatten dadurch nicht die Möglichkeit, zu viel über diese Situation nachzudenken.“

Nun kann sich Kubacki endlich wieder auf das Skispringen fokussieren. „Ich bin mit einem Lächeln hingegangen“, beschrieb er seine Gefühle zu Beginn des Trainingslagers im polnischen Spala, wo die Vorbereitung gestartet wurde. „Ich hatte von Anfang an das Gefühl, dass ich zu der gewohnten Normalität zurückkehre.“

Dennoch hat die Gesundheit seiner Frau weiterhin absolute Priorität. Zwar hoffe er, dass es zu keinen Komplikationen kommt, aber sollte doch eine Situation eintreten, in der er daheim gebraucht wird, „ist klar, dass ich den Wettkampf ausfallen lassen werde“.