Mustafi kleinlaut: "Muss ich auf meine Kappe nehmen"

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft hat sich beim FIFA Confederations Cup gegen starke Chilenen einen Punkt erkämpft (1:1) und steht vor dem Einzug ins Halbfinale. (Spielbericht zu Deutschland - Chile)

Chiles körperliche Präsenz machte dem Team von Bundestrainer Joachim Löw zu schaffen. Die Spieler können mit dem Remis gut leben. Shkodran Mustafi gibt sich selbstkritisch.

Die Stimmen zum Spiel aus ARD und Mixed Zone.

Lars Stindl: "Das Tor hat ein bisschen das gezeigt, was wir uns vorgenommen haben. Es war eine gute Vorarbeit von Jonas Hector und dann mache ich das 1:1. Wir wussten, dass die Chilenen insbesondere am Anfang mit viel Power und großem Druck kommen. Ich muss zugeben, dass wir in einigen Situationen Glück hatten. Das Unentschieden geht in Ordnung. Wir nehmen die Erkenntnis mit, auch gegen große Gegner bestehen zu können. Ich kann nicht meckern momentan, dass ich mit den Toren ein Stück weit helfen kann. Das Tor heute freut mich natürlich. Die Ausgangssituation ist nicht ganz einfach. Wir wollen Gruppensieger werden, aber haben jetzt ein schweres Spiel gegen Kamerun. Das ist eine physisch starke Mannschaft, aber wir wollen auch dieses Spiel gewinnen. Dann schauen wir, was dabei rauskommt."

Julian Draxler: "Wir waren drauf vorbereitet, dass Chile uns von Anfang an unter Druck setzt. Wir waren dann auch auf Augenhöhe. Wir glauben an unsere Stärke und müssen uns vor so einer Mannschaft wie Chile nicht verstecken." (Das Spiel zum Nachlesen im Ticker)

Leon Goretzka: "Es hat Spaß gemacht. Es war ein sehr intensives Spiel und taktisch anspruchsvoll. Wir haben umgesetzt, was wir uns defensivtaktisch vorgenommen haben. Großes Kompliment an die Mannschaft, wie wir frühen Nackenschlag weggesteckt haben. Wir haben versucht, über Ballbesitz Kontrolle im Spiel zu bekommen."

… über seine Rolle gegen Chile: "Ich habe eine andere Position gespielt als gegen Australien und war in der Defensive mehr gebunden. Ich musste helfen, dass wir hinten in Überzahl stehen. Das ist mit sehr viel Laufarbeit verbunden und das habe ich heute versucht, umzusetzen."

Shkodran Mustafi: "Wir hätten mehr verdient gehabt, wenn wir die ein oder andere Chance besser genutzt hätten. Das (Gegentor zum 0:1, Anm. d. Red.) muss ich auf meine Kappe nehmen. Wir wollten mutig nach vorne spielen. Es war ein klarer Abspielfehler, da kann die Mannschaft nichts dafür. Sanchez hat auf die ein oder andere Situation gelauert."

Joshua Kimmich: "Es war ein intensives Spiel mit vielen Zweikämpfen. Wir hatten anfangs Probleme, aber Mitte der ersten Halbzeit haben wir das Spiel besser in den Griff bekommen und den Ausgleich erzielt. In der zweiten Halbzeit waren wir die bessere Mannschaft. Chile gehört zu besten Mannschaften der Welt und viele waren im Vorhinein skeptisch, ob wir dem Gegner gewachsen sind. Am Anfang haben sich diese Leute vielleicht bestätigt gefühlt, aber hinten raus haben wir es gut gemacht."

Marc-Andre ter Stegen: "Wir haben gegen einen sehr erfahrenen Gegner gespielt und mit einer sehr jungen Mannschaft die Ruhe behalten. Es war eine reife Vorstellung, die zeigt, dass wir nicht nur Respekt haben, sondern auch an unsere Stärke glauben."

Emre Can: "Wir haben die ganzen 90 Minuten gut dagegen gehalten und ein gutes Spiel abgeliefert. Wir sind eine sehr starke Mannschaft, das haben wir heute auch wieder unter Beweis gestellt."

Joachim Löw: "Ich bin sehr zufrieden mit meinen Jungs, das war ein Spiel auf höchstem Niveau mit wahnsinnigem Anspruch. Sie haben das alle klasse gemacht - mit so wenig Erfahrung, so wenigen Länderspielen. Der Ausgleich war ein super Angriff von uns."

... über Mustafis Fehler: "Auf diesem Niveau wird so ein Fehler auch mal bestraft, aber ich fordere auch immer wieder, risikoreich nach vorne zu spielen. Das hätte man besser lösen können, dieser Fehlpass war nicht nötig. Die Reaktion der Mannschaft war sehr gut. Und über die gesamte Spielzeit hinweg hatte Chile nicht viele Chancen, zwei, drei muss man gegen einen solchen Gegner immer in Kauf nehmen. Die Mannschaft hat heute große Widerstandsfähigkeit bewiesen."

Mehmet Scholl über Julian Draxlers Leistung: "Es war in Ordung. Er ist noch kein Führungsspieler, er hat nicht die echte Torgefahr ausgestrahlt."

Juan Antonio Pizzi (Trainer Chile): "Es war ein Spiel auf sehr hohem Niveau mit zwei Mannschaften, die sehr aggressiv und nach vorne spielen, das war sehr attraktiv für die Zuschauer. Beide Mannschaften sind sehr ehrgeizig, manchmal kann man daraus einen Vorteil ziehen, manchmal neutralisiert man sich gegenseitig. Das Ergebnis spiegelt sehr gut das, was auf dem Spielfeld passiert ist, und das hohe Niveau."

Alexis Sanchez (Chile): "Ich bin wahnsinnig glücklich. Mein 38. Tor (Sanchez nun Rekordtorschütze Chiles, Anm. d. Red.) ist natürlich schon etwas Historisches."