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So krass explodieren Frankfurts Kader-Kosten

Eintracht Frankfurt zählt in der Bundesliga inzwischen regelmäßig zu den Europacup-Kandidaten. Das macht sich auch in den Kosten bemerkbar.

Die Deutsche Fußball Liga hat vor wenigen Tagen die aktuellen Finanzkennzahlen der Bundesliga-Klubs aus dem vergangenen Geschäftsjahr (entspricht entweder der Saison 2021/22 oder dem gesamten Jahr 2022) veröffentlicht.

Der Blick auf den Personalaufwand ist dabei sehr aussagekräftig, die Etat-Tabelle gibt durchaus die Richtung dafür vor, wo ein Team am Ende der Bundesliga-Saison im Optimalfall landen sollte.

Bei Eintracht Frankfurt explodieren die Kaderkosten

Auffällig sind auf den ersten Blick die explodierenden Kaderkosten bei Eintracht Frankfurt.

2020 steckte der Klub noch etwa 84 Millionen Euro, 2021 bereits 97,6 Millionen Euro in Mannschaft und Trainerteam. Vor zwei Jahren noch lagen Borussia Dortmund und die Hessen in diesem Bereich 118 Millionen Euro auseinander.

Dies hat sich nach Ablauf der aktuell laufenden Spielzeit geändert. 128,26 Millionen Euro beträgt der Personalaufwand bei den Hessen inzwischen – also 30 Millionen mehr als noch 2021!

Der Abstand zum BVB beträgt „nur“ noch 103 Millionen Euro. Doch wie lässt sich das erklären?

Krösche arbeitet mit einem „Baustein-System“

Der zweite Blick relativiert die Steigerungen etwas. In einem Bericht der Sport Bild vom 24. Februar wird das „Baustein-System“ für Spieler-Verträge erklärt. Kurz und knapp gesagt: Das Grundgehalt wird etwas weniger.

Aber je mehr Erfolg da ist, desto höher fallen die Prämien-Ausschüttungen für die Profis aus. Die Eintracht hat 2022 das wohl erfolgreichste Jahr der Vereinsgeschichte gehabt.

Triumph in der Europa League, Qualifikation für die Königsklasse, Erreichen des Champions-League-Achtelfinales mit zehn Zählern, Einzug ins DFB-Pokal-Achtelfinale und 27 Zähler vor der Winter-Weltmeisterschaft in Katar: Krösche musste bei so vielen Siegen den Geldspeicher regelmäßig öffnen.

Nur vier Mannschaften geben mehr Geld aus

Folgerichtig landen dann selbst Vereine, wie Borussia Mönchengladbach (103 Millionen Euro Aufwand) oder der VfL Wolfsburg (121,554 Millionen Euro) plötzlich hinter den Hessen – ein vor ein bis zwei Jahren noch undenkbares Szenario.

Die Entwicklung der Hessen geht seit sieben Jahren unentwegt nach oben. Am Samstag treten sie seit 2016 zum vierten Mal in einem Pokalfinale an (DFB-Pokal-Finale: RB Leipzig - Eintracht Frankfurt, Samstag 20 Uhr im LIVETICKER).

Nur der FC Bayern München (348,597 Millionen Euro), Dortmund (231,218 Mio. Euro), Endspielgegner RB Leipzig (164,523 Mio. Euro) und Bayer Leverkusen (142,257 Mio. Euro) hatten höhere Kaderkosten.

Platz 7 ist nur noch in Ordnung – vor allem wegen Union und Freiburg

Damit gehen gestiegenen Ansprüche einher.

Ein siebter Platz, der aktuell für die Playoffs zur Conference League qualifiziert, ist deshalb „nur“ noch in Ordnung – vor allem dann, wenn mit dem SC Freiburg (59 Mio. Euro bedeuten Platz 12 in der Etat-Tabelle) und Union Berlin (mit 54,046 Mio. Euro sogar Rang 13) zwei Teams überperformen und sich überraschend weit nach vorne schieben.

In den vergangenen fünf Jahren landete die Eintracht nur einmal im zweistelligen Tabellenbereich, ansonsten gab es die Ränge sieben (zweimal), neun und fünf.

Daran wird sich auch der Nachfolger von Trainer Oliver Glasner, der höchstwahrscheinlich Dino Toppmöller heißen wird, messen lassen müssen.