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Kostet sein Bekenntnis Hamilton das Rekord-Ziel?

Kostet sein Bekenntnis Hamilton das Rekord-Ziel?
Kostet sein Bekenntnis Hamilton das Rekord-Ziel?

So schnell waren sich Lewis Hamilton und Mercedes schon lange nicht mehr einig.

Kaum waren die ersten Gerüchte im Umlauf, der Serienchampion der vergangenen Jahre könnte seinen Vertrag bei seinem Team verlängern, da war das neue Arbeitspapier auch schon unterschrieben.

Spöttisch könnte man nun aber anmerken, die Schwarzpfeile und ihr wichtigster Chauffeur sind in ihrer Geschäftsbeziehung mittlerweile schneller als auf den Rennstrecken. (Fahrerwertung der Formel 1)

Schließlich wird immer deutlicher, dass Mercedes die Vormachtstellung in der Formel 1 an Red Bull verloren hat.

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Nicht nur im Rennen, auch im Qualifying fährt die Sternmarke derzeit nur hinterher.

Wolff lobt Leidenschaft von Hamilton

Dass sich gerade in dieser Zeit Hamilton gleich für die kommenden zwei Jahre an seinen alten und neuen Arbeitgeber bindet, interpretieren sie bei Mercedes logischerweise als positives Signal für die Zukunft.

"Die Leidenschaft brennt in Lewis", sagte Motorsportchef Toto Wolff am Rande des Österreich-GP: "Lewis hat viel Freude daran, gemeinsam mit uns zu kämpfen."

Hamilton selbst betonte: "Wir können noch viel mehr erreichen, sowohl auf als auch neben der Strecke." Er sei sehr stolz darauf, so Hamilton weiter, "wie Mercedes mich bei meinem Engagement für mehr Vielfalt und Gleichberechtigung in unserem Sport unterstützt hat".

Nicht ganz so lobende Worte findet der 36-Jährige über die aktuelle sportliche Unterstützung des Teams.

In Spielberg stand am vergangenen Wochenende erstmals seit 70 Rennen kein Mercedes in den Top Drei der Startaufstellung - doch nicht nur deswegen ist Hamilton momentan wenig zuversichtlich.

Hamilton von Mercedes-Performance enttäuscht

"Wenn ich mir unsere Pace anschaue, müssen wir uns nicht mit dem Sieg beschäftigen. Das wird wohl ein Spaziergang für Max", prophezeite er bereits vor dem Rennen einen souveränen Sieg von Max Verstappen im Red Bull - und sollte Recht behalten.

In der Form wird es schwierig, den Titel zu holen und damit alleiniger Rekordweltmeister in der Königsklasse zu werden - zumal auch Hamilton nicht fehlerlos agiert.

In Spielberg überforderte der siebenmalige Weltmeister seinen Boliden und bretterte dermaßen über die Kerbs, dass er den Unterboden des Mercedes beschädigte. Am Ende sprang nur Platz vier heraus.

Warum sein Team in dieser Saison seine Dominanz verloren hat, ist indes in der Branche kein Geheimnis mehr.

Mercedes entwickelt bereits mit Hochdruck seinen Rennwagen für 2022, wenn ein komplett neues Reglement greift. Red Bull hingegen steckt weiter viel Energie in Updates für das aktuelle Auto - zumindest momentan zahlt sich das aus.

Haug fordert Upgrade von Mercedes

Von Verbesserungen an seinem Wagen kann Hamilton derzeit wohl nur träumen, auch wenn sein ehemaliger Teamchef bei McLaren-Mercedes genau das fordert. "Es muss schon ein Upgrade kommen", sagte Norbert Haug im AvD Motor & Sport Magazin auf SPORT1.

Wie viel Mercedes in dieser Saison bereit ist, für Hamiltons Rekordtitel zu investieren, wird sich womöglich schon in knapp zwei Wochen zeigen.

Dann steht in Silverstone nicht nur Hamiltons Heimrennen an, sondern auch das des Teams. Und beim doppelten Heimspiel möchte man sich dann schon erfolgreich aus der Affäre ziehen.

Was Hamilton und das Team außerdem bereits jetzt umtreibt, sind die zukünftigen Aussichten in den ersten Jahren nach der Regelrevolution zur kommenden Saison. Wolff spricht sogar vom "Beginn einer neuen Formel-1-Ära", für den er sich "keinen besseren Fahrer im Team wünschen kann als Lewis", wie er bei der Vertragsverlängerung betonte.

Wer wird nächster Teamkollege von Hamilton?

Doch um erfolgreich zu sein, benötigt Mercedes nicht nur einen, sondern zwei überdurchschnittlich gute Fahrer. Hier wartet die nächste große Unbekannte. (Teamwertung der Formel 1)

Dass Valtteri Bottas im Kampf mit einem mindestens gleichwertigen Gegner nicht der beste Adjutant des großen Champions ist, wird in dieser Saison deutlicher denn je. Nur auf Platz fünf steht der Finne nach neun Stationen in diesem Jahr – viel zu wenig für die Ansprüche in Brackley.

Zumal Sergio Perez im zweiten Red Bull zwei Plätze und zwölf Punkte besser notiert ist als Bottas. Die meisten Beobachter gehen davon aus, dass Hamilton nach fünf Jahren ein neuer Kollege an die Seite gesetzt wird.

Am meisten spricht bislang für den Briten George Russell. Der Williams-Pilot ersetzte Hamilton im vergangenen Jahr beim Bahrain-GP und fuhr das Rennen seines bislang noch jungen Lebens. Nur viel Pech und das Unvermögen der Boxencrew verhinderten damals den Sieg.

In der laufenden Saison jedoch konnte er noch nicht auf sich aufmerksam machen. Als bislang nur einer von vier Fahrern ist der 23-Jährige noch ohne jeglichen Punktgewinn.

Rekord-Champion ist Hamiltons großes Ziel

Fest steht jedenfalls: So schnell das Team mit Hamilton verlängert hat, so behutsam und abwägend wird Mercedes bei der Wahl des zweiten Fahrers vorgehen.

Denn sie könnte einen entscheidenden Einfluss darauf haben, ob Hamilton tatsächlich als alleiniger Rekord-Champion der Formel 1 abtreten kann.