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Ex-DFB-Präsident: "Es war bitter und tut mir bis heute weh"

Ex-DFB-Präsident: "Es war bitter und tut mir bis heute weh"
Ex-DFB-Präsident: "Es war bitter und tut mir bis heute weh"

Wolfgang Niersbach betrachtet das Ende seiner Zeit als DFB-Präsident immer noch als unfair.

"Mein Ende war nicht schön, es war bitter und tut mir bis heute weh. Ich empfinde es bis heute als ungerecht. Ich habe zu dem damaligen Zeitpunkt die politische Verantwortung übernommen", sagte Niersbach im EM Doppelpass auf SPORT1.

Der inzwischen 70-Jährige war am 9. November 2015 im Zuge der Affäre um die Vergabe der WM 2006 nach Deutschland von seinem Amt zurückgetreten. Bei der Affäre ging es vor allem um eine Überweisung des DFB im April 2005 in Höhe von 6,7 Millionen Euro über die FIFA an den inzwischen verstorbenen Unternehmer Robert Louis-Dreyfus.

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"Ich wollte eine Sache aufklären, die ich bis heute nicht erklären kann. Der Gesamt-Etat der WM 2006 lag bei über 500 Millionen Euro, der Gewinn bei 166 Millionen", sagte Niersbach. (Ergebnisse und Spielplan der EM)

Niersbach: "Wirtschaftliche Verbindungen zwischen FIFA und DFB"

Niersbach weiter: "Ich werde noch jede Woche von irgendwelchen Leuten auf der Straße angesprochen, die sich für dieses wunderbare Sommermärchen bedanken. Es gibt einen wirtschaftlichen Vorgang, für den ich nie verantwortlich war. Ich kann ihn auch nicht aufklären."

Das Geld war als Beitrag für eine Gala zur WM 2006 deklariert worden, die allerdings nie stattfand. Im Jahr 2002 hatte der damalige WM-Organisationschef Franz Beckenbauer ein Darlehen von Louis-Dreyfus in gleicher Höhe erhalten, das schließlich auf Konten des damaligen FIFA-Finanzchefs Mohamed bin Hammam landete.

Auf weiterer Nachfrage zu dem Vorfall entgegnete Niersbach: "Die Finanzverantwortlichen des DFB haben Transfers mit höchster Professionalität abgewickelt. Es gab wirtschaftliche Verbindungen zwischen der FIFA und dem DFB, auch in beträchtlicher Höhe. Das ist alles abgewickelt worden, mit den Finanzbehörden abgestimmt worden. Ich kann aber bis heute nicht aufklären, wie genau dieser eine einzige Vorgang zustande gekommen ist."

Das muss der neue DFB-Präsident schaffen

Aktuell sucht der DFB wieder einmal nach einem neuen Präsidenten, Niersbach will dafür aber keinen Namen in den Raum werfen: "Egal, wer als Präsidentin oder Präsident kommt – die große Aufgabe ist es, den Laden zusammenzuhalten. Da dürfen keine Spaltpilze aus dem Boden wachsen."

Für ihn ist wichtiger als Strukturen, Organigramme und Hierarchien, dass die handelnden Personen untereinander klarkommen: "Da muss eine Kultur des Vertrauens da sein wie in meiner Zeit."

Auch wenn Niersbach das Ende seiner Amtszeit als DFB-Präsident bedauert, blickt er ansonsten gerne auf seine DFB-Zeit zurück: "Ich kann über den DFB nur positiv sprechen. Es war eine fantastische Zeit, die ich nicht missen möchte. Sie war ein einziges Geschenk, mit großen Erfolgen. Das hauptamtliche Management in Frankfurt - ich war ja einer von denen - macht eine großartige Arbeit."

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