Schumacher im Brennpunkt: "Kann so nicht weitergehen"

Und einmal mehr gehörten Mick Schumacher die Schlagzeilen - erneut unfreiwillig nach einem folgenschweren Crash.

Beim Rennen zum Großen Preis von Monaco hatte der junge Fahrer seinen nächsten heftigen Unfall in der Formel 1 zu verantworten. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Formel 1)

Schumachers Horror-Kollision löste nicht nur eine Rennunterbrechung aus, sein Haas-Bolide zerbrach in zwei Teile - der 23-Jährige blieb unverletzt, muss aber weiterhin auf seinen ersten WM-Punkt in der Königsklasse warten.

Danner kritisiert Schumacher

Wasser auf die Mühlen der Schumacher-Kritiker wie auch Christian Danner. Der SPORT1-Experte sprach im AvD Motor & Sport Magazin auf SPORT1 zum wiederholten Male Klartext.

„Das ist ein richtig brutaler Unfall. Das Auto bricht in zwei Teile. Er (Schumacher, Anm. d. Red.) musste aufgrund der hohen Fliehkräfte auch ins Medical Center. Wir sind natürlich froh, dass ihm nichts passiert ist“, sagte Danner.

Um dann anzufügen: „Irgendwas muss er schon überdenken. Der Speed ist inzwischen ganz gut, er kommt schon mit, aber mit den Unfällen kann es so nicht weitergehen. Das sind Millionenschäden, die da entstehen. Gerade so ein Team kann das Geld vernünftiger ausgeben.

Schumacher nach Crash am Pranger

Schumacher müsse „da selbst für sich eine Lösung finden, da hilft auch kein Ratschlag“, so Danner weiter, für den der Sohn von F1-Ikone Michael Schumacher unnötigerweise „versucht, da mehr rauszukriegen, was möglich ist. Da muss er etwas entspannter werden.“ (DATEN: Die Teamwertung der Formel 1)

In Monaco hatte Schumacher junior in der 27. Runde auf der teilweise noch nassen Strecke die Kontrolle über seinen Haas verloren, der sich um die eigene Achse drehte und hart in die Streckenbegrenzung krachte.

„Körperlich bin ich okay“, sagte Schumacher später: „Aber das ist sehr ärgerlich. Wir hatten die Geschwindigkeit, um weiter nach vorne zu kommen. Es waren schwierige Bedingungen da draußen, ich bin in der Kurve einfach etwas zu weit nach außen gekommen. Die Autos sind etwas breiter als letztes Jahr, ich habe mich ein bisschen verschätzt.“ (DATEN: Der Rennkalender der Formel 1)

Nach seinem Unfall war zunächst das Safety Car auf die Strecke geschickt worden, wenig später wurde das Rennen für Reparaturarbeiten an der Barriere mit Roter Flagge unterbrochen.

Danner erklärt Schonfrist für beendet

Für Danner ist die Schonfrist mit Schumacher ohnehin längst vorbei.

„Mick Schumacher muss einmal ein Rennen ohne Unfall zu Ende fahren. Er muss auch mal abgeklärter über die Renndistanz sein. Wenn man so weit vorne ist, muss er das auch mal zu Ende bringen“, hatte der frühere Rennfahrer ebenfalls im AvD Motor & Sport Magazin auf SPORT1 erst vor zwei Wochen erklärt, nachdem sich Schumacher und Sebastian Vettel (Aston Martin) beim Großen Preis in Miami aus dem Rennen rammten.

„Der Teamchef (Günther Steiner, Anm. d. Red.) wird dem dermaßen die Leviten lesen. Das sind sichere Punkte gewesen und jetzt hat er nichts. Und der Vettel wird den (Mick Schumacher, Anm. d. Red.) schon auch mal fragen, ob er noch alle hat“, so Danner.

Damit nicht genug: Ende März wiederum hatte ein Unfall Schumachers in Saudi-Arabien für bange Minuten gesorgt. Im Qualifying von Dschidda war er mit weit mehr als 200 km/h in die Streckenbegrenzung gekracht, sein Auto dabei in drei Teile zerbrochen.

Liste der Kollisionen immer länger - Kosten explodieren

Schumacher überstand den Crash glimpflich, aufgrund der heftigen Schäden an seinem Haas nahm er tags darauf dennoch nicht am Grand Prix teil.

Eine Entwicklung, die den Druck auf Schumacher abermals erhöhen dürfte, nachdem Steiner zuletzt auch öffentlich Resultate gefordert hatte. (DATEN: Die Fahrerwertung der Formel 1)

„Sonst ist die Saison irgendwann vorbei und wir warten auf den 24. Grand Prix“, so der Haas-Teamchef, der sich angesichts der enormen Kosten langsam aber sicher fragen dürfte, wie lange sich der Rennstall einen derart kostspieligen fahrenden Schumacher noch leisten kann.

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