Social-Media-Reaktionen: Über die Champions-League-Pleite des FC Bayern spottet sogar die Uefa

Nach der Heimspielpleite gegen Manchester City hat der FC Bayern kaum noch Chancen, im Rennen um die Champions League zu bleiben. Der Ärger - und der Spott - auf Social Media richtet sich vor allem gegen die Funktionäre - und selbst die Uefa konnte sich einen Kommentar nicht verkneifen.

Es war eine schwache Vorstellung, die der FC Bayern im Champions-League-Viertelfinale gegen Manchester City abgeliefert hat. Doch den Reaktionen auf Social Media nach zu urteilen, geben Fans und auch Experten hierfür nicht den Spielern die Schuld und auch nicht dem neuen Trainer Thomas Tuchel, der erst vor knapp zwei Wochen den gefeuerten Julian Nagelsmann abgelöst hatte. Stattdessen richtet sich der Ärger gegen die Entscheidungstrainer, die einen Trainerwechsel kurz vor mehreren entscheidenden Spielen für eine gute Idee gehalten hatten.

Wäre der FC Bayern unter Nagelsmann also noch im Rennen um den Pokal? Und hätte das Team ohne das Trainer-Chaos noch eine größere Chance auf den Champions-League-Titel? Solche Gedankenspiele scheinen selbst die Uefa umzutreiben, die, wie Screenshots von der Bild belegen, noch während des Spiels in ihrem Live-Ticker schrieben: "Ein Penny für Julian Nagelsmanns Gedanken jetzt gerade."

Mia san mia: Was bedeutet der Bayern-Slogan?

Mittlerweile hat die Uefa diesen Ticker-Eintrag gelöscht, doch bereits vor dem Spiel schrieb die Organisation von dem enormen Druck des FC Bayern, einen Sieg abzuliefern. "Dann würden die Zweifel über die Entscheidung, Nagelsmann zu ersetzen, schnell verschwinden. Bei einer Niederlage aber müsste man den Fans die Frage verzeihen, was passiert wäre, wenn Nagelsmann noch am Ruder wäre."

Ein Penny für Nagelsmanns Gedanken? Die Fans glauben sie zu kennen

Und eben diese Frage stellen sich viele Fans nun, wie sich auf Twitter zeigt, wo nicht nur das Spiel selbst und Tuchel trenden, sondern auch Nagelsmann. Was in dessen Kopf vorgeht, malen sich viele Fans indes bildhaft aus.

Viele stellen sich den Trainer mit einem süffisanten Grinsen vor. "Und ich gönne ihm die stille Schadenfreude vom ganzen Herzen", schreibt ein Nutzer.

Ob Nagelsmann tatsächlich in Schadenfreude schwelgt, weiß allerdings nur er selbst. Der Ex-Trainer des FC Bayern macht Medien zufolge gerade Urlaub in Italien.

Groll gegen die Bayern-Funktionäre

Wie von der Uefa vorhergesagt, wird jedoch tatsächlich an der Entscheidung gezweifelt, so kurz vor entscheidenden Spielen in zwei der drei vom FCB anvisierten Wettbewerben den Trainer zu entlassen. Insbesondere die Vorstandsmitglieder Oliver Kahn und Hasan Salihamidžić werden zur Zielscheibe des Twitter-Spotts.

Ein Twitterer prophezeite spöttisch, dass die beiden die Lösung für das Problem bereits in Form eines weiteren Trainerwechsels gefunden hätten - stünde vielleicht Jürgen Klopp bereit?

Doch abgesehen von clownsnasigen Memes haben die Fans echte Bedenken angesichts des Trainerwechsels. "Eine der großen Fragen unserer Fußballzeit wird sicher die sein, warum der FC Bayern München im März 2023 den Trainer wechselte", meinte ein Nutzer.

Ein anderer wird direkt: "Wer den Trainer entlässt, um Titel zu gewinnen. Und dann innerhalb zwei Wochen zwei Titel verspielt, der sollte doch selbst besser gehen."

"Heute haben für mich nicht die Spieler & der Trainer verloren, sondern die Verantwortlichen, die diese Mannschaft zum schlechtestmöglichen Zeitpunkt der Saison völlig ausgeliefert & total verunsichert haben", schreibt ein weiterer.

Dieser Konsens scheint vorzuherrschen - und einige äußern sogar Mitgefühl mit Thomas Tuchel. "Klar, sein Impact hätte vielleicht etwas größer sein können. Die Mannschaft scheint aber teilweise durch die Umstände sehr verunsichert", fasst ein Nutzer zusammen. "Wenn man eine Schuld zuweisen will, dann definitiv der Führungsetage."

Auch, wenn die Uefa ihren Kommentar zurückgezogen haben: Die Fans haben gesprochen.

Video: "Abgekanzelt": Presse hat wenig Mitleid mit dem FC Bayern