Gladbach-Neuzugänge? "Aktivitäten abgeschlossen"

Inmitten der schwächsten Bundesliga-Saison seit elf Jahren übernahm Roland Virkus im Februar bei Borussia Mönchengladbach das Amt des Sportdirektors. Als Nachfolger von Max Eberl ist der 55-Jährige dabei in große Fußstapfen getreten. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)

Virkus erlebte bei den Fohlen eine ereignisreiche Anfangszeit und hatte eine prekäre Lage zu meistern. Der enttäuschende zehnte Platz in der Bundesliga verursachte den Rausschmiss von Adi Hütter, weshalb der Sportdirektor einen neuen Übungsleiter finden musste. Darüber hinaus sorgen die Vertragssituationen von zahlreichen Stars für Ungewissheiten.

Im Winter habe Virkus einen „äußerst schwierigen Einstieg in einer schwierigen Situation“ gehabt. „Jetzt hat sich die Situation nicht entspannt, aber sie ist insgesamt schon anders geworden. Man hat ein anderes Gefühl“, sagte er im Gespräch mit SPORT1.

„Man hat vielleicht erste Dinge eingeleitet, auf die man zurückschauen kann und jetzt kommen nach und nach die neuen Themen, die abgearbeitet werden müssen“, ergänzt der Eberl-Nachfolger, der die kommenden Wochen deshalb zuversichtlich in Angriff nimmt.

Hütter ist ein „sehr sehr guter Trainer“

Hinsichtlich der wohl wichtigsten Personalstelle hat Virkus frühzeitig Klarheit geschaffen. Anstelle des entlassenen Ex-Trainers Adi Hütter steht in der kommenden Saison Daniel Farke an der Seitenlinie.

Die Wege von Hütter und der Borussia trennten sich jedoch nicht zwingend im Guten. Kürzlich trat der ehemalige Fohlen-Coach gegenüber dem Verein nach und bemängelte die interne Kommunikation sowie die Transferpolitik. Dabei verwies er auf versprochene Verpflichtungen, die zu seiner Zeit nicht getätigt worden seien.

Virkus erklärte, er sei schließlich selbst erst seit einem halben Jahr im Amt und könne Hütters Arbeit deshalb nicht beurteilen.

„Adi Hütter ist ein sehr sehr guter Trainer“, betonte er. Allerdings gebe es „Situationen, in denen es zu diesem Zeitpunkt nicht zusammenpasst“, fügte Virkus hinzu und schob an: „Jetzt haben wir mit Daniel Farke einen neuen Trainer und wollen alle zusammen in die gleiche Richtung.“ (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)

Trotz der sportlichen Talfahrt habe Hütter „nichts kaputt gemacht.“ Als Reaktion auf die anhaltende Krise sei lediglich „die Richtung nochmal eingenordet“ worden, sodass es „jetzt wieder nach vorne geht.“

Was passiert mit Sommer, Thuram und Co.?

Die Trainerfrage ist also geklärt – unzählige Positionen im Spielerkader dagegen noch längst nicht. Im kommenden Sommer laufen Verträge von zahlreichen Stars aus, unter anderem sind Yann Sommer, Jonas Hofmann, Alassane Pléa und Marcus Thuram betroffen. Weil Virkus ablösefreie Abgänge vermeiden möchte, ist das Vorgehen klar: Verlängern oder Verkaufen!

Insbesondere Sommer wurde zuletzt mit dem OGC Nizza in Verbindung gebracht. Lucien Favre, ehemaliger Gladbach-Trainer, hat dort mittlerweile das Sagen und möchte seinen einstigen Weggefährten dem Vernehmen nach in die französische Hafenstadt locken.

Eine Wasserstandsmeldung im Poker um die Borussia-Stars gibt Virkus nicht ab: „Wir haben bei Sommer und Embolo gesagt, die Jungs machen Urlaub und wenn sie zurückkommen, dann werden wir mit ihnen reden. Momentan sind es erstmal nur Gerüchte.“ Am Donnerstag stiegen dann auch die Nationalspieler der Fohlen ins Training ein. (ÜBERSICHT: Die fixen Transfers aller Bundesliga-Klubs)

„Es ist immer so, dass wir ungerne wichtige Spieler verlieren. Das geht jedem Manager einer Fußballmannschaft so. Aber es ist letztendlich so, dass wir immer gesagt haben, wenn uns ein Spieler verlässt, wollen wir ihn ersetzen“, erklärt der Sportdirektor der Borussia.

Transfer-Aktivitäten vorerst abgeschlossen

Im Gegensatz dazu stehen Neuverpflichtungen laut dem Gladbacher Boss momentan nicht mehr auf der Agenda. Einzig Ko Itakura von Manchester City sowie Oscar Fraulo aus Midtjylland holten die Fohlen bislang an Bord – eine Transferoffensive bleibt offenbar aus.

„Stand jetzt haben wir unsere Aktivitäten mit Fraulo und Itakura abgeschlossen, wir beobachten aber weiter, was passiert“, meint Virkus, lässt sich aber eine Hintertür offen: „Wenn uns noch ein Spieler verlassen sollte, wollen wir ihn natürlich ersetzen.“ (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)

Dass sich bei der Borussia bis zur Schließung des Transferfensters Ende August tatsächlich nichts mehr verändert, scheint angesichts aller auslaufenden Verträge und Gerüchte eher unwahrscheinlich zu sein.

Alles zur Bundesliga bei SPORT1: