Ein Sommer ohne Perspektive: Ukrainische Jugendliche im Kriegsgebiet

Ein Sommer ohne Perspektive: Ukrainische Jugendliche im Kriegsgebiet

Für Kinder und Jugendliche in der Ukraine ist der Alltag seit dem Beginn des Krieges im Februar zur Herausforderung geworden. Mehr als sechs Millionen Menschen sind nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks aus dem Land geflohen, und im Zentrum vieler Städte herrscht gähnende Leere.

Für Teenager in Kramatorsk gibt es keine Normalität mehr, sie fühlen sich isoliert und abgehängt:

"Es ist ein ganz anderes Gefühl, wenn man nach draußen geht, es ist fast niemand auf der Straße. Ich gehe allein, nachdem ich mich mit meinem Kumpel getroffen habe. Ich habe das Gefühl, mich in einer Apokalypse zu befinden. Ich habe nichts anderes zu tun, als den Himmel oder die Natur um mich herum anzustarren", sagt der 18-jährige Oleksandr Pruzhyna.

Wie ihm geht es vielen Jugendlichen, die im Kriegsgebiet leben. Die 12-jährige Anastasija langweilt sich, seitdem all ihre Freunde Slowjansk verlassen haben.

"Ich habe niemanden, mit dem ich Zeit verbringen kann. Ich spiele den ganzen Tag auf meinem Handy rum. Vorher habe ich mich mit meinen Freundinnen draußen getroffen, mit dem Rad", erzählt Anastasiia Aleksandrova.

Die örtlichen Behörden unweit vom Kriegsgebiet drängen Anwohner:innen dazu, ihre Städte zu verlassen. Am 1. September geht die Schule wieder los - und auch für diejenigen, die bleiben, wird der Unterricht online stattfinden.