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Mega-Umbruch: Die neuen Gesichter der Furia Roja

In Spaniens Goldener Ära wurde die Furia Roja 2008 Europameister, 2010 Weltmeister und 2012 wieder Europameister. Die Iberer waren zu der Zeit im internationalen Fußball das Maß aller Dinge.

Das musste auch die deutsche Nationalmannschaft schmerzlich erfahren, als die DFB-Elf im EM-Finale 2008 sowie im WM-Halbfinale 2010 gegen die Spanier verlor.

Doch aus dieser ruhmreichen Zeit ist kaum noch einer im aktuellen Kader für das Duell in der UEFA Nations League zwischen Deutschland und Spanien am Donnerstag (ab 20.45 Uhr im LIVETICKER) zu finden: Iker Casillas, Piqué, Xavi, Andrés Iniesta und Fernando Torres sind passé – die Zukunft heißt unter anderem Eric García (ManCity), Sergio Reguilón (Real Madrid), Óscar Rodríguez (FC Sevilla), Ansu Fati (FC Barcelona) und Ferran Torres (ManCity).

Nationaltrainer Luis Enrique hat nach dem WM-Aus in der Vorrunde 2014 sowie dem Scheitern im EM-Achtelfinale 2016 sowie im WM-Achtelfinale 2018 den Umbruch eingeleitet und schenkt nun vielen jungen, noch teils unbekannten Talenten sein Vertrauen.

Mit Kapitän Sergio Ramos (34), Jesús Navas (32) und Sergio Busquets (32) sind nur drei Spieler über 30 Jahre alt. Gegen Deutschland stehen sage und schreibe acht Profis vor ihrem Debüt. SPORT1 stellt die acht Neulinge vor:

Unai Simón / Torwart / 23 Jahre alt / Athletic Bilbao

In der vergangenen Saison 2019/20 gelang dem Basken der endgültige Durchbruch in Bilbao. Entsprechend wurde er nun erstmals für die spanische Nationalmannschaft nominiert. Mit der U21 wurde Simón 2019 Europameister - mit der U19 gelang ihm das 2015 auch. Perspektive: Hinter David de Gea und Kepa die klare Nummer drei - Konkurrent Pau López (AS Rom) schwächelte zuletzt.

Eric García / Innenverteidiger / 19 / Manchester City

Mit 16 Jahren verließ er Barcelonas Talentschmiede La Masia. Bei ManCity konnte sich der Katalane aber nicht durchsetzen. Für den 19-Jährigen reichte es nur zu 24 Profi-Einsätzen, weshalb García nun mit einer Rückkehr zu Barca liebäugelt. Perspektive: Gesetzt ist in der Innenverteidigung Sergio Ramos, sein Nebenplatz ist vakant, doch die Konkurrenz ist mit Diego Llorente (27/Real Sociedad) und Pau Torres (23/FC Villarreal) nicht ohne. Und die nicht nominierten Mario Hermoso (25/Atlético Madrid) und Unai Núñez (23/Athletic Bilbao) sind auch noch im Rennen.

Sergio Reguilón / Linksverteidiger / 23 / Real Madrid

Die letzten Jahre war hinten links kein Vorbeikommen an Jordi Alba, doch der 31-Jährige wurde ausgebootet. Reguilón könnte jetzt ein Nutznießer sein, nachdem er bei seiner Leihe für den FC Sevilla zu überzeugen wusste (acht Scorer-Punkte in 38 Einsätzen). Perspektive: Das Real-Talent wird sich gegen José Gayà (25/FC Valencia) und Juan Bernat (27/PSG) behaupten müssen - ein offenes Rennen.

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Mikel Merino / Defensiver Mittelfeldspieler / 24 / Real Sociedad

Nachdem der Mittelfeldabräumer beim BVB nicht richtig Fuß fassen konnte, hat der 24-Jährige in San Sebastian sein Glück gefunden. In 74 Einsätzen verbuchte Merino zehn Tore und sechs Assists und ist zum Führungsspieler gereift. Perspektive: Auf der Sechs ist der 32-jährige Sergio Busquets (116 Länderspiele/FC Barcelona) gesetzt und mit dem 24-jährigen Rodri (11 Länderspiele/ManCity) steht der Nachfolger schon parat. Merino wird sich gedulden müssen, denn gerade im zentralen Mittelfeld ist die Konkurrenz defensiv wie offensiv am größten. Fabián Ruiz (24/SSC Neapel) und Thiago (29/FC Bayern) können ebenfalls auf der Sechs und der Acht spielen, genauso wie die nicht nominierten Saúl Ñíguez (25/Atlético Madrid), Koke (28/Atlético Madrid) und Dani Ceballos (24/Real Madrid).

Óscar Rodríguez / Offensiver Mittelfeldspieler / 22 / FC Sevilla

Mit seinen starken Leistungen (32 Einsätze/elf Scorer-Punkte) bei CD Leganés spielte sich der Offensiv-Künstler in den Fokus zahlreicher Klubs. Den Zuschlag erhielt der FC Sevilla, der 15 Millionen Euro an Real Madrid überwies. Perspektive: Luis Enrique will wohl sehen, wie sich Rodríguez auf der großen Bühne präsentiert. Sein Konkurrent Dani Olmo (22/RB Leipzig) hat zwar auch nur einen Länderspieleinsatz vorzuweisen, führte aber die spanische U21 zum EM-Titel 2019 und sammelte schon Champions-League-Erfahrung mit RB und Dinamo Zagreb. Auf die Zehn schielt aber auch Dani Ceballos.

Ansu Fati / Linksaußen / 17 / FC Barcelona

Das wohl aktuell größte Talent des spanischen Fußballs legte einen kometenhaften Aufstieg hin, nachdem der Linksaußen in der Saison 2019/20 eigentlich für Barcas U19 vorgesehen war. Doch als Lionel Messi, Ousmane Dembélé und Luis Suárez verletzt waren, zog ihn Coach Ernesto Valverde in die erste Mannschaft hoch und ließ ihn mit 16 Jahren, 9 Monaten und 25 Tagen gegen Betis Sevilla debütieren. Der Rest ist schnell erzählt - es folgten 33 Einsätze, acht Tore und ein Assist. Und mit 17 Jahren steht Ansu Fati nun vor seinem Debüt für Spanien. Perspektive: Sein größter Konkurrent auf dem linken Flügel ist Marco Asensio (24/Real Madrid), doch auch der nicht nominierte Mikel Oyarzabal (23/Real Sociedad) mischt noch mit. Nichtsdestotrotz: Die Zukunft gehört dem Barca-Juwel.

Ferran Torres / Rechtsaußen / 20 / Manchester City

Da die nicht nominierten Pablo Sarabia (28/PSG) und Suso (26/FC Sevilla) zuletzt nicht zu überzeugen wussten, gibt Luis Enrique gleich zwei Neulingen auf der rechten Außenbahn eine Bewährungschance. Ferran Torres spielte so stark auf, dass niemand Geringeres als Pep Guardiola 23 Millionen Euro an den FC Valencia überwies, damit der Flügelstürmer bei ManCity Leroy Sané beerbt. Perspektive: Der 20-Jährige schoss die U19 Spaniens mit zwei Toren im Finale 2019 zum EM-Titel und glänzte auch in sechs Einsätzen mit je zwei Toren und Vorlagen in der Champions League 2019/20. An ihm wird in Zukunft kein Weg vorbeiführen, sofern er von Verletzungen verschont bleibt.

Adama Traoré / Rechtsaußen / 24 / Wolverhampton Wanderers

Den meisten Fans wird der Flügelflitzer aufgrund seiner Statur bekannt sein, gingen doch in den letzten Monaten zahlreiche Fotos im Netz von Traoré viral, da er ein regelrechter Muskelberg ist. Doch der Spanier mit Wurzeln in Mali weiß auch auf dem Platz zu überzeugen - für die Wolves traf er in 54 Spielen sechs Mal und bereitete zwölf weitere Treffer vor. Nicht nur, weil er sich vor jedem Spiel mit Baby-Öl eincremt, sondern vor allem wegen seiner Schnelligkeit ist der Rechtsaußen kaum zu fassen. Nicht von ungefähr soll wohl Liverpool-Coach Jürgen Klopp ein Auge auf das ehemalige Barca-Juwel geworfen haben. Perspektive: Das Rennen auf dem rechten Flügel ist komplett offen, wobei Traoré vor allem mit seiner Physis ein ganz anderes Element ins Spiel der Spanier bringen kann.