Sparen für Kinder: Welche Geldanlage lohnt sich?

Welche Geld­anlage ist die beste fürs Kind? Die Finanz­experten der Stiftung Warentest haben in der aktuellen Ausgabe von “Finanztest” untersucht, welche Geld­anlagen sinnvoll sind und welche Regeln es beim Sparen für Kinder zu beachten gibt.

Wer mehr als zehn Jahre  Zeit hat, dem empfehlen die Finanztest-Experten einen ETF-Sparplan auf einen weltweiten Index (Bild: Getty).
Wer mehr als zehn Jahre Zeit hat, dem empfehlen die Finanztest-Experten einen ETF-Sparplan auf einen weltweiten Index (Bild: Getty).

Viele Eltern möchten für Führerschein, Ausbildung, Studium oder Auslandsaufenthalt ihres Nachwuchses möglichst früh Geld zurücklegen. Doch wie häuft man für den Nachwuchs am besten ein kleines Vermögen an? Je nach Risikoneigung und Anlagedauer, kommen laut Experten unterschiedliche Anlagen infrage.

Nicht empfehlens­wert: Ausbildungs­versicherungen und Kinder­schutz­briefe

Ausbildungs­versicherungen und Kinder­schutz­briefe eignen sich laut den Experten von “Finanztest” nicht zum Sparen für Kinder, denn sie sind unflexibel, mit hohen Kosten verbunden und werfen wenig bis gar keine Rendite ab. Auch eigens für Kinder entwickelte Produkte haben oft viel zu hohe Kosten: Viele Versicherer bieten Eltern Kinderpolicen, Ausbildungsversicherungen und Schutzbriefe an, die ein Kind bei Unfall, Krankheit und Berufsunfähigkeit schützen. Gleichzeitig wird darin auch noch Geld für die Ausbildung angesammelt. Von solchen Kombipolicen aus Geldanlage und Versicherung rät “Finanztest” jedoch ab. Der Grund: Sie sind unflexibel und fast immer zu teuer.

Auch eigens für Kinder entwickelte Anlageprodukte wie Oskar, Goldi oder den Ökoworld Rock‘n‘Roll-Fonds empfehlen die Experten von Stiftung Warentest nicht.

Festgeldanlagen: Sicherheit mit wenig Zinsen

Stattdessen sollten Eltern und Angehörige laut “Finanztest” besser zwischen sicheren Festgeldanlagen sowie etwas risikoreicheren Aktien-ETF und ETF-Sparplänen wählen.

Für Eltern und Verwandte, die beim Sparen für Kinder keinerlei Risiko eingehen wollen und einen Sparzeitraum von fünf bis zehn Jahre ins Auge fassen, eignen sich demnach Fest­zins­anlagen. Allerdings: Viel mehr als 1 Prozent Zins pro Jahr gebe es für Festgeld mit Laufzeiten zwischen fünf und zehn Jahren nicht.

Auch Banksparpläne, die in monatlichen Raten ab Laufzeiten von fünf Jahren bespart werden können, sind demnach keine Renditeknüller.

Mehr Risiko, höhere Rendite: Aktien-ETF oder ETF-Sparpläne

Aktien-ETF oder ETF-Sparpläne, die direkt bei Banken abge­schlossen werden, sind laut “Finanztest” dagegen eher zu empfehlen. Sie sind im Gegensatz zu Festgeld flexibel, kostengünstig und bequem. Wer nur regelmäßig kleinere Beiträge über einen längeren Zeitraum anlegen kann, dem empfiehlt “Finanztest” einen ETF-Sparplan. Mit kleinen Beträgen (ab 10, 25 oder 50 Euro im Monat) kann man hier flexibel, bequem und mit nur geringen Kosten sparen.

Wer viel Geld zur Verfügung hat, kann dieses einmalig in einen Aktien-ETF stecken. Ebenfalls käme laut den Experten ein Mix aus Zinsanlagen und ETF infrage.

Aktienfonds

Ist das Kind noch klein und die Zeit noch lang bis zum Führer­schein, der Ausbildung oder dem Auslands­auf­enthalt, dann lohnt sich laut den Experten von “Finanztest” Aktiensparen am meisten. Aktienfonds bieten demnach die besten Rendite­chancen, bergen allerdings auch die höchsten Risiken. Doch über die Jahre lassen sich Kurs­schwankungen aussitzen.

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Verkaufen oder weiterlaufen lassen

Erst rund fünf Jahre vor dem geplanten Laufzeitende der ETF-Anlage sollten Eltern prüfen, wann ein guter Verkaufszeitpunkt sein könnte. Muss das Geld nicht direkt zum 18. Geburtstag des Kindes zur Verfügung stehen, lohnt es sich laut “Finanztest”, auf hohe Börsenkurse zu warten. Herrscht gerade Krise, kann der Sparplan in Absprache mit dem Kind einfach weiterlaufen, bis bessere Zeiten kommen.

Auf welchen Namen soll das Geld angelegt werden?

Eine Frage ist, ob das Depot unter dem Namen des Kindes eröffnet wird. Der Vorteil dieser Variante: Erträge auf Kinderkonten sind bis zu 10.245 Euro steuerfrei. Eltern zahlen dagegen ganz normal die Kapitalertragssteuer.

Das Geld gehört in diesem Fall jedoch dem Kind

Der Nachteil an Kinderkonten liegt auf der Hand: fehlende Kontrolle. Geld, das auf den Namen des Kindes angelegt ist, wird zwar von den Eltern verwaltet, diese können es aber nicht für sich selbst nutzen. Sobald das Kind 18 wird, kann es mit dem Geld machen, was es will - die Eltern haben dann keinen Zugriff mehr.

Den ausführlichen Test rund um Depots für Minderjährige und Tipps und Hintergründe zu den Rechten und Pflichten der Eltern finden Sie in der aktuellen “Finanztest” (kostenpflichtig).

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