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Spielt Boll bis Olympia 2028?

Spielt Boll bis Olympia 2028?
Spielt Boll bis Olympia 2028?

Timo Bolls Bronzemedaille bei der Tischtennis-WM in Houston/Texas im Rekordalter von 40 Jahren muss aus Sicht seines Nationalmannschaftskollegen Dimitrij Ovtcharov noch längst nicht das Ende der Fahnenstange bedeuten. Der Olympia-Dritte hält sogar Bolls Teilnahme bei den übernächsten Sommerspielen 2028 in Los Angeles für möglich.

"Wir machen schon länger eigentlich Witze, dass er 2028 in Los Angeles immer noch spielt. Aber WM-Bronze mit 40 ist eine Wahnsinnsleistung, und auch wenn bisher schon Paris 2024 nicht zur Debatte gestanden hatte, bin ich jetzt davon überzeugt, dass er bei Olympia in Paris am Start sein wird und auch Los Angeles 2028 nicht ausgeschlossen ist", sagte Ovtcharov den Medien des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB) nach Bolls Halbfinalniederlage in den USA.

„Spielintelligenz wie kein Zweiter“

Für den Weltranglistenachten, der in Houston wegen einer Operation am Fußgelenk fehlte, reicht Bolls insgesamt hohes Niveau offenbar auch im hohen Profi-Alter noch problemlos für die Verlängerung der Laufbahn noch um mehrere Jahre aus. "Es ist einfach bemerkenswert, welches Level Timo nach wie vor hat. Er ist ein ganz, ganz besonderer Spieler, denn er hat eine Spielintelligenz wie kein Zweiter und dadurch auch noch in seinem Alter eine solch hohe Qualität", meinte Ovtcharov.

Boll hatte in den USA trotz tagelanger Probleme mit einer Bauchmuskelzerrung zum zweiten Mal nach 2011 eine Medaille im Einzel gewonnen. Durch seinen Einzug ins Semifinale mit 40 Jahren und 264 Tagen avancierte der EM-Rekordchampion in der Königsdisziplin zum ältesten Medaillengewinner der 95-jährigen WM-Historie.

Sechste Olympia-Teilnahme in Tokio

Bei den Spielen im vergangenen Sommer in Tokio gehörte Boll zum sechsten Mal einer deutschen Olympia-Mannschaft an. Durch einen weiteren Start bei den nächsten Spielen in drei Jahren in Paris würde der ehemalige Weltranglistenerste den deutschen Startrekord des Sportschützen Ralf Schumann und des Springreiters Ludger Beerbaum von sieben Olympia-Teilnahmen einstellen.

Boll, Fahnenträger der deutschen Mannschaft bei den Sommerspielen 2016 in Rio de Janeiro, hatte bereits kurz nach Tokio einen Paris-Start nicht ausgeschlossen. Schon seit mehreren Jahren macht der zweimalige Weltcup-Sieger das Ende seiner Karriere von der generellen Verfassung seines Körpers abhängig und dosiert sowohl Trainings- als auch Wettkampfbelastungen entsprechend. Bolls Vertrag beim deutschen Rekordmeister Borussia Düsseldorf läuft noch bis zum kommenden Sommer.