Nach Spuck-Attacke: Skandalboxer droht Nachspiel

Denis Krieger (r.) bespuckte seinen Kontrahenten und pöbelte gegen die Fans in Hannover

Artur Mann hat den WBO-International-Titel im Cruisergewicht verteidigt und bleibt damit weiter ungeschlagen. Der 27-Jährige setzte sich im deutschen Duell mit Alexander Peil einstimmig nach Punkten durch.

Peil, der für den Dänen Micki Nielsen eingesprungen war, kämpfte aufopferungsvoll, war seinem Gegenüber aber sichtlich unterlegen und musste folglich seine erste Niederlage als Profi hinnehmen.

Erst am vergangenen Dienstag hatte er von seiner Chance auf einen Kampf gegen Mann erfahren und ohne große Vorbereitung zugestimmt.

Entsprechend zog er nach dem Kampf ein Fazit im Interview mit SPORT1. "Nach der vierten, fünften Runde hat man gesehen, dass er mehr Vorbereitung hatte. Aber das ist jetzt keine Ausrede. Vielleicht machen wir mal ein Re-Match, wenn ich mehr Vorbereitungszeit habe."

Der neue und alte Champion fand dennoch lobende Worte für seinen Gegner. "Es war ein richtig harter, aber fairer Kampf. Ich danke Alexander Peil und seinem Team."

Unwürdiges Ende bei Baraou-Erfolg

Abass Baraou wurde derweil gleich in seinem zweiten Profikampf Deutscher Meister im Superweltergewicht.

Überschattet wurde der bemerkenswerte Erfolg vom Verhalten des entthronten Champions Denis Krieger. Der sorgte nach Kampfende für einen Skandal. Zunächst spuckte er in Richtung seines Kontrahenten, nach der Urteilsverkündung hatte der 29-Jährige sich aber längst nicht beruhigt. Am SPORT1-Mikro wütete er in Richtung der Zuschauer und des Gegners.

Beim Verlassen des Ringes und der Halle musste er von mehreren Personen zurückgehalten werden und zeigte den Zuschauern den Mittelfinger.

"Der Bund Deutscher Berufsboxer hat Untersuchungen im "Fall Krieger" eingeleitet und wird zeitnah über eine Strafe entscheiden. Es kann sich um eine Geldstrafe handeln oder um eine zeitliche Sperre, gegebenenfalls auch um eine Kombination von beidem", erklärte Volker Grill, BDB-Vizepräsident Sport, bei SPORT1.

Der Verbandsdelegierte des Kampfabends in Hannover soll zeitnah seinen Bericht abgeben, anschließend werden die Vorkommnisse untersucht.

Profi-Neuling Baraou, der als Ersatz für den verletzten Deniz Ilbay eingesprungen war, trat in seinem zweiten Profi-Fight bemerkenswert abgezockt auf. Er boxte souverän und ohne größere Fehler. Krieger enttäuschte derweil auf ganzer Linie.

Sein Trainer Khoren Gevor hatte angekündigt: "Wir boxen gegen jeden. Egal, wann und wo. Denis hat enormes Potenzial. Das werden wir in Hannover zeigen." Sein Schützling wurde diesem Anspruch nicht gerecht.

Am Ende setzte sich Baraou einstimmig mit 100:91, 97:93 und 98:92 nach Punkten durch.

Lokalmatador Ay siegt gegen Wotschel

Zuvor hatte Basir Ay hat seinen Kampf gegen Sergej Wotschel vor heimischem Publikum gewonnen. Der Lokalmatador agierte von Runde eins an aggressiv und bot seinem Gegner kaum Chancen, effektive Schläge ins Ziel zu bringen.

Je länger der Kampf andauerte, desto müder wirkte Wotschel. In dieser Phase verpasste es Ay, den Kampf vorzeitig zu seinen Gunsten zu beenden. Am Ende sahen aber alle drei Ringrichter den Hannoveraner mit 59:55 vorne.

Wotschel zeigte sich als fairer Verlierer. "Das war eine Werbung für den Boxsport", sagte er nach Kampfende zu SPORT1.

Bauer siegt nach Abbruch

Leon Bauer gewann die Neuauflage des Duells mit Atin Karabet im Supermittelgewicht durch technischen K.o., im Oktober des vergangenen Jahres hatten sich beide Boxer noch unentschieden getrennt.

Im Rückkampf zeigte Bauer von Beginn an sein Können. Immer wieder brachte der 19-Jährige variable Schläge an. Karabet zeigte sich zunächst wenig beeindruckt, spätestens ab der dritten Runde war seine Gegenwehr allerdings gebrochen.

Bereits eine Runde später schickte Bauer seinen Gegner erstmals zu Boden. Wenige Sekunden vor Ende des Kampfes brach der Ringrichter zum Schutz Karabets ab.

K.o. nach wenigen Sekunden

Deutlich früher waren die ersten Kämpfe des Abends vorbei. Dilan Prasovic knockte seinen Gegner Angelo Venjacob im Kampf um den WBO-Titel im Junioren-Cruisergewicht bereits nach wenigen Sekunden aus.

Nicht viel länger brauchte Albon Pervizaj, um seinen Kampf im Schwergewicht zu gewinnen. Der Deutsche ließ seinem ungarischen Kontrahenten Andras Csomor keine Chance.