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"Stand-up-Comedians": Ullrichs Helfer verspottet Tour-Profis

Die Tour de France 2020 ist in vollem Gange, wieder einmal gehen die Fahrer dabei an ihre Grenzen. So sprach Kasper Asgreen vom Team Deceuninck-Quick-Step vor zwei Tagen von einer "sehr harten Etappe".

Doch angeblich war früher alles viel härter - meint zumindest sein dänischer Landsmann und aktueller Sportdirektor, Brian Holm, mit einem Augenzwinkern.

"1996 brachten Henn, Aldag, Heppner und Bölts das Peloton durch Hitzewellen, Stürme und nasses Kopfsteinpflaster", schrieb der heute 57-Jährige, der einst als Edel-Helfer von Jan Ullrich und Bjarne Riis beim Team Telekom agierte, bei Instagram (Tour de France: Alle Etappen im SPORT1-LIVETICKER).

Er betonte: "Wir hatten keinen schicken Bus oder einen Hipster-Koch mit Seemann-Tattoos und einem lustigen Hütchen."

Holm: "Scheiß Facebook, scheiß Musik"

Auch Pressesprecher habe es Ende der 90er Jahre nicht gegeben, "wir redeten mit unserem Herzen und wenn uns jemand schlug, gratulierten wir nicht hinterher auf Scheiß-Facebook".

Holm, der 2007 gestand, 1996 mit Epo gedopt zu haben, teilte sich damals das Zimmer mit Riis und "musste drei Wochen seine scheiß Musik ertragen".

Boss Walter Godefroot habe sowieso nie gelächelt und auch "Riis, Zabel und Ullrich waren keine Stand-up-Comedians". (Die Gesamtwertung der Tour de France 2020)

Sauerkraut nach dem Tour-Sieg

Nach einer dominanten Tour de France 1996, die in Riis' Gesamtsieg mündete, habe das Team in Paris Sauerkraut gegessen, "weil es das Lieblingsessen der scheiß Fritz's (abwertende Bezeichnung für Deutsche, Anm. d. Red.) war".

Deswegen solle Schützling Asgreen, der 2019 Dänischer Meister im Einzelzeitfahren wurde, doch bitte weniger jammern. "Gute Fahrt in deinem voll klimatisierten High-Tech-Bus und genieße deinen Protein-Erdbeer-Milchshake. Denk dran, dass Radsport deine Religion ist!"

Asgreen reagierte lachend: "Hahahahaha, danke für die ermutigenden Worte, auf die man sich immer verlassen kann."