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Was Di María dem FC Bayern voraus hat

Ángel Di María hat eine besondere Beziehung zum Austragungsort des Finalturniers der Champions League. In Lissabon startete der Offensivspieler von Paris Saint-Germain seine Karriere in Europa.

2007 war er von seinem Heimatverein CA Rosario für acht Millionen Euro zu Benfica transferiert worden.

Im Estádio da Luz, der Heimstätte Benficas, erlebte Di María auch seinen bislang größten Triumph: Als Spieler von Real Madrid triumphierte der Linksfuß 2014 in der Königsklasse. Den Triumph am heutigen Final-Ort hat er Bayern also schon mal voraus.

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Di María im Champions-League-Finale 2014 Spieler des Spiels

Auf dem Weg ins Endspiel hatten die Königlichen damals mit Schalke, Dortmund und Bayern drei deutsche Mannschaften aus dem Wettbewerb geworfen. Di María war im Finale zum Spieler des Spiels gewählt worden.

"Es war sehr besonders, sehr wichtig für mich und meine Karriere", berichtete Di María im Interview auf der UEFA-Homepage.

Und in eben jenes Estádio da Luz kehrte der Argentinier mit PSG zum Final Eight der Königsklasse zurück. Bitter war es für ihn, dass er im Viertelfinale wegen einer Gelbsperre zuschauen musste.

Umso glücklicher, dass sich das Team von Thomas Tuchel mit Ach und Krach mit 2:1 gegen Atalanta Bergamo durchsetzte und Di María so überhaupt zu einem Einsatz in Lissabon kam.

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Di María stellt Neymar und Mbappé in den Schatten

Im Halbfinale zeigte er dann, welche Wirkung das Stadion in der portugiesischen Hauptstadt offenbar auf ihn hat. Nicht Neymar oder Kylian Mbappé war die Hauptrolle vergönnt, Di María war beim 3:0 gegen RB Leipzig auffälligster und mit zwei Vorlagen und einem Treffer entscheidender Mann auf dem Platz.

Am Sonntag kann "El Fideo" – die Fadennudel, wie er aufgrund seiner dürren Gestalt genannt wird – den Kreis schließen und im Estádio da Luz erneut den Champions-League-Titel gewinnen.

Gegner im Finale ist der FC Bayern. "Es fehlt nur noch ein Schritt, um ein unglaubliches Jahr zu vollenden, aber es wird ein schwieriger Schritt, weil Bayern eine harte Mannschaft ist", warnt Di María vor den Münchnern, die wie PSG noch eine perfekte Saison spielen können. (Champions League, Finale: Paris Saint-Germain – FC Bayern München am Sonntag ab 21 Uhr im LIVETICKER)

Die Dominatoren des französischen Fußballs in den vergangenen Jahren gewannen bislang das Triple aus Meisterschaft, Coupe de France und Ligapokal.

Bei ManUnited als Transferflop verschrien

Doch dass Di María fester Bestandteil der Pariser Mannschaft ist, war nicht immer der Fall. Von der Süddeutschen Zeitung wurde er passend als "De-Luxe-Lückenbüßer" bezeichnet. Wie in den letzten Jahren in Frankreich glänzte der 32-Jährige in seiner Karriere oftmals nur, wenn Stammspieler verletzt oder gesperrt waren.

Doch dann erledigte Di María seine Aufgabe zumeist mit Bravour.

Bis auf seine Station Manchester United, wo er nur die Saison 2014/15 verbrachte und als Transferflop abgestempelt wieder ging, trug er stets seinen Teil zu erfolgreichen Jahren bei – sowohl bei Benfica (2007-2010), bei Real (bis 2014) und seit 2015 bei PSG.

Di Marías Pech war zumeist, dass noch größere Stars neben ihm spielte beziehungsweise ihm vorgezogen wurden. In Madrid kam er als Flügelspieler an Cristiano Ronaldo und Gareth Bale nicht vorbei.

Bei PSG fallen einem zuerst Neymar, Mbappé, Edinson Cavani und Mauro Icardi ein, wenn man an die größten Stars denkt. Einzig bei ManUnited wurde er angesichts der Ablösesumme von 75 Millionen Euro als kommender Superstar gefeiert.

Eine Rolle, mit der er offensichtlich nicht zurechtkam.

Kein Titel an der Seite von Messi mit Argentinien

Ein anderes Kapitel ist die argentinische Nationalmannschaft. 2008 holte er mit dem Juniorenteam Olympia-Gold. Ein Titel mit der Selección Argentina blieb ihm jedoch verwehrt. Seine Leistungen dort wurden oft kritisch gesehen. Lionel Messi schwebte über allem.

Dass Di María eigentlich das Potenzial zu einem großen Star hat, zeigt die Statistik. Auch wenn der torgefährliche Spieler mit dem herausragenden linken und deutlich schwächeren rechten Fuß zumeist unter dem Radar agiert, zeigt er stetig, wie wichtig er für seine Mannschaften ist.

Di María war in der laufenden CL-Saison an acht Toren beteiligt. Mit drei Treffern und fünf Vorlagen stellte er seinen persönlichen Rekord aus der Titelsaison 2013/14 mit Real ein.

In den vergangenen zehn Jahren hat in der Königsklasse nur Cristiano Ronaldo mehr Assists. Der Portugiese ist Spitzenreiter der Statistik mit 28 Vorlagen, Di María hat zwei weniger – und liegt dabei gleichauf mit Messi.

Und aufgepasst, FC Bayern! In jedem Champions-League-Spiel, in dem Di María an einem Tor beteiligt war - 17 an der Zahl -, hat er nicht verloren.

Da er im Estádio da Luz spielt, kann aus seiner Sicht eigentlich nichts schiefgehen.