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Stevens macht Schluss - konkrete Gespräche mit einem Schweizer

Huub Stevens macht nach dem Pokalspiel gegen Ulm den Weg frei beim FC Schalke 04. Zwei ehemalige Stuttgarter Trainer sind Kandidaten, es laufen bereits Gespräche.

Der Spitzname "Knurrer aus Kerkrade" ist kein Zufall!

Immer wieder fiel Huub Stevens während seiner Karriere als Trainer mit Schelten gegenüber seinen Spielern oder den Journalisten auf.

Beim FC Schalke will der Interimscoach jedoch seine einfühlsame Art nutzen, um den Tabellenletzten der Bundesliga in die nächste Runde des DFB-Pokals zu führen.

"Die Jungs sind am Boden, da kannst du nicht noch drauftreten. Machst du das, ist das Vertrauen ganz weg", erklärte der 67-Jährige auf der Pressekonferenz vor der zweiten Runde des DFB-Pokals. Schalke spielt am Dienstag gegen den SSV Ulm aus der Regionalliga Südwest.

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Zorniger Kandidat bei Schalke - Gespräche mit Gross

Das Duell mit den Schwaben wird Stevens' zweites und letztes Spiel als Interimslösung bei den Königsblauen sein. "Meine Trainerlizenz gilt nur zum 1. Januar", sagte der Niederländer bei der virtuellen Schalke Pressekonferenz am Montag. Auf die Frage, ob er er denn für das kommende Jahr seine Lizenz verlängern lassen könne, sagte Stevens. "Das kann ich." Die Anschlussfrage, ob er es denn auch tun werde, beantworte der Schalker Jahrhunderttrainer: "Das ist für mich ein Wissen - und für Euch die große Frage."

Wie SPORT1 weiß, ist diese Frage bereits beantwortet. Stevens wird seinen Platz gerne wieder räumen, sobald ein Nachfolger feststeht.

Nach SPORT1-Informationen ist Alexander Zorniger ein ernster Kandidat auf die Nachfolge. Sportvorstand Jochen Schneider kennt den impulsiven Trainer aus gemeinsamen Zeiten in Stuttgart. Ähnlich sieht es beim Schweizer Christian Gross aus. Auch den 66 Jahre alten Schweizer, der seine Karriere eigentlich beendet hat, kennt Schneider aus dem Schwabenland. Und SPORT1 erfuhr aus Gross' Umfeld: Es gibt bereits konkrete Gespräche mit den S04-Verantwortlichen!

Pokal-Blamage für Schalke?

Doch bevor diese Personalien konkret werden, gilt die volle Konzentration der Pokalaufgabe gegen Ulm. "Wenn du so viele Spiele in Serie nicht gewinnst, ist es ganz normal, dass daraus eine Kopfsache wird", urteilt Stevens. "Das hilft dir nicht, aber jetzt geht es darum, zusammenzuhalten und gemeinsam aus dieser Situation herauszukommen."

Trotz des 0:1 gegen Bielefeld am vergangenen Samstag verzichtete der Neu-Trainer nach weniger als einer Woche im Amt und vor seinem letzten Spiel auf der Bank auch auf erneute Kritik an seiner Mannschaft. "Auch aus dem Bielefeld-Spiel habe ich positive Sachen herausgeholt. Aber natürlich überwiegt das Ergebnis", sagte Stevens.

Er muss im Pokal mit einem dünnen Kader auskommen. "Außer den Langzeitverletzten fällt nun auch Nassim Boujellab aus. Auch Omar Mascarell wird ein Problem sein. Auch bei Ozan Kabak müssen wir warten, ob er starten kann", verkündete der Niederländer. Es drohen also drei Spieler, die gegen Bielefeld begannen, auszufallen.

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Stevens warnt vor Ulmer Kontern

Deshalb warnte Stevens auch trotz des klaren Klassenunterschieds vor dem Gegner.

"Ulm kann mit langen Bällen spielen und dann auf den zweiten Ball gehen. Auch im Konter können sie gefährlich sein, sie spielen 4-4-2 mit Raute und haben zwei Stürmer, die gut harmonieren."

Für Schalke soll dennoch ein positiver Abschluss im Jahr 2020 gelingen. Nach dem Spiel gegen Ulm haben die Stars bis zum 27. Dezember Kurzurlaub. Ob Zorniger die Spieler nach der Rückkehr aus der Pause als Coach begrüßt, dürfte deutlich vorher feststehen.