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Strenger als im Fußball: Das ist das Hygienekonzept der BBL

Die Vorbereitungen auf das Finalturnier der easycredit Basketball-Bundesliga laufen wenige Tage vor Beginn auf Hochtouren.

Denn die zehn teilnehmenden Mannschaften müssen sich nicht nur sportlich auf den Kampf um die Deutsche Meisterschaft vorbereiten, sondern auch mit dem strengen Hygienekonzept der BBL vertraut machen. Gruppen-Isolation im Hotel, kein Kontakt zur Familie - die Regeln gehen noch über die des deutschen Profifußballs hinaus.

In einem 42-seitigen "Konzept für den Sonderspielbetrieb zur Wiederaufnahme der Saison 2019/20 sind die strikten Bestimmungen festgehalten. Das sind die wichtigsten Punkte:

Tests vor dem Turnier

Rund drei Wochen sollten sich die Mannschaften auf Liga-Empfehlung an den Heimat-Orten auf das Turnier vorbereiten. Dabei durften sich die Beteiligten im privaten Umfeld aufhalten, mussten aber strenge Hygieneauflagen einhalten.

Zweimal pro Woche wurde bei Spielern und Betreuern und sofort bei Symptomen ein Abstrichtest auf den Sars-CoV-2-Erreger durchgeführt. Voraussetzung für den Einstieg ins Training waren zwei negative Tests oder ein Antikörpernachweis.

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Für internationale Profis, die währen der Corona-Krise in ihre Heimat gereist waren, galt bei der Rückkehr grundsätzlich eine 14-tägige häusliche Quarantäne. Durch die Frequenz der Tests konnte eine Quarantänezeit auch verkürzt werden.

Während des Turniers muss nur mehr ein Coronatest pro Woche gemacht werden. Da sich alle aktiven Beteiligten in Gruppenisolation befinden, wird das als angemessen angesehen. Bei einem positiven Test wird die Person sofort isoliert, es ist keine automatische Quarantäne für das komplette Team vorgesehen.

Aufenthalt im Hotel

Die Mannschaften werden im Leonardo Royal Hotel in München untergebracht - also von der Öffentlichkeit komplett abgeschottet. Kontakte mit dem Hotelpersonal sollen weitgehend ausgeschlossen werden. Der Wellnessbereich ist tabu. In Gruppen bis zu drei Personen darf das Hotel verlassen werden, allerdings nur zum Spaziergehen oder Joggen.

Jedes der zehn Teams darf inklusive Profis maximal 22 Personen bestimmen, dazu gehören Trainer, Physios, Ärzte und Betreuer, die zum inneren Zirkel der sogenannten Aktivzone gehören. Hinzu kommen unter anderem Schiedsrichter und Mitarbeiter der Liga. Die 260 direkt Beteiligten werden in 260 Einzelzimmern untergebracht. Alle Türen zum Hotel sind gegen unbefugten Zutritt von außen geschlossen, auch der Innenhof ist gesichert.

Andere geschlossene Räume und Einkaufen sind verboten, auch der Kontakt zu Angehörigen. Zur Auflockerung sollen zumindest Gruppenausflüge stattfinden dürfen.

Auch die Regeln für die private Hygiene der Aktiven sind konkret vorgeschrieben. 17 Punkte umfassen die Maßnahmen zur Hotelunterbringung, vom Nichtberühren von Fahrstuhlknöpfen mit der Hand bis zur Vorsicht bei der Verwendung von Handys und der Playstation von anderen Personen.

Um den Spielern trotzdem ein wenig Unterhaltung zu bieten, gibt es im Hotel einen Ballsaal mit 730 Quadratmetern. In einer Hälfte wird den Spielern ein sogenanntes Funzentrum mit einer Basketball-Wurfmaschine, Dartmaschine, Tischtennisplatte, einem Kicker, Golf-Simulator und der Möglichkeit, Basketball an der Videokonsole zu spielen, zur Verfügung gestellt.

Verhalten in der Halle

Beim Zutritt in die Halle muss sich jede Gruppe die Hände desinfizieren und einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Außerdem wird wird Fieber gemessen. Es soll darauf geachtet werden, dass Aktive und Passive nie direkt aufeinander treffen. Im Außenbereich dürfen sich nie mehr als 18 Personen aufhalten, vor allem Ordner und TV-Angestellte.

Dass das Turnier ohne Zuschauer stattfindet, ist wohl keine Überraschung. Aber nicht nur die Fans fehlen: Es gibt auch keine Einlaufkinder, keine Maskottchen, keine Cheerleader, kein Händeschütteln. Selbst Bodenwischer fehlen, stattdessen müssen Teammitglieder Teammitgliedern oder Betreuer diese Aufgabe übernehmen.

Eine weitere Regel, welche die Strenge des gesamten Konzepts verkörpert: Wenn der Ball einen Zwei-Meter-Sicherheitsbereich um das Feld verlässt, muss er desinfiziert werden, bevor er wieder benutzt wird.

Interviews ohne direkten Kontakt

Für die Trainings während des Turniers steht den Teams eine Sporthalle zur Verfügung. Bei der Nutzung soll jedoch darauf geachtet werden, dass sich verschiedene Mannschaften dort nicht begegnen. Geduscht wird nach der Einheit auch nicht vor Ort, sondern im Hotel.

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Zu den wenigen Personen, die Zutritt zum Audi Dome haben, gehören TV-Kommentatoren. Diese dürfen während einer Reportage ohne Mund-Nasen-Schutz tätig sein.

Die Spieler werden über ein fest installiertes Mikrofon ohne direkten Kontakt interviewt, die Fragen kommen über einen Lautsprecher oder Kopfhörer.