Stress und mentale Gesundheit im eSports

Wie viel Stress sind eSportler ausgesetzt? Wenn man den Aussagen von Managern und Spielern glaubt, sind die physischen und mentalen Belastungen enorm. Schalke 04 Esports macht mit einem exklusiven "Blacked Out"-Trikot auf die Problematik aufmerksam und will 50 Prozent der Einnahmen an die Robert-Enke-Stiftung spenden.

Schalke 04 will mehr "Bewusstsein schaffen"

Für die verbliebenen Spiele des LEC Summer-Splits wird Schalke 04 das neue "Blacked Out"-Trikot tragen, um dem Thema "Mentale Gesundheit" mehr Bedeutung einzuräumen. Die Lockdown-Maßnahmen von COVID-19 hätten die mentale Gesundheit einiger Spieler noch verschlechtert und zum Aufruf beigetragen. 50 Prozent der Trikot-Erlöse sollen an die Robert-Enke-Stiftung gehen, die nach dem Tod des Nationaltorhüters Robert Enke im Jahr 2009 gegründet wurde. Die gemeinnützige Stiftung unterstützt Depressive und Herzkranke-Kinder und setzt sich für die Erforschung dieser Krankheiten ein.

Mentale Belastung im eSports

Die mentale Gesundheit der eSportler ist erst in den letzten paar Jahren ein Thema geworden. Große eSports-Organisationen arbeiten mittlerweile mit Psychologen und Fitnesstrainern zusammen, um die Spieler rundum gesund zu halten. Kleinere Organisationen können sich diesen "Luxus" meist nicht leisten.

Der Stress, dem viele eSportler ausgesetzt sind, sei laut Maurice "Amazing" Stückenschneider den Charakteristiken des eSports selbst geschuldet: Kurze Verträge, die ständige Erreichbarkeit auf Social Media und der dauerhafte Wettkampf, besser zu bleiben als Millionen andere Spieler, seien nur einige Stressfaktoren. Hinzu kämen die vielen negativen und verletzenden Kommentare, die auf Twitter, Reddit oder Twitch, aus der Anonymität heraus, abgegeben werden und denen sich Profis nur schwer entziehen könnten.

Chronischer Stress macht auch vor den Superstars der Szene nicht halt. So wurde zum Beispiel erst kürzlich bekannt, dass AD-Carry Jian "Uzi" Zi-hao mit 23 Jahren wegen körperlicher und mentaler Beschwerden die Karriere beenden musste. Um einer solchen Situation zu entgehen, nehmen immer mehr Spieler längere Pausen, wie zuletzt bei G2 Esports Luka "Perkz" Pekovic zu sehen war. Auch zwei Spieler von Astralis verordneten sich selbst eine Zwangspause.

Die jüngsten Ereignisse zeigen, dass weitreichende Forschungen unternommen werden müssen, um diesem Trend entgegenzuwirken. Des Weiteren sind die Team-Verantwortlichen und Eventveranstalter mehr denn je in der Pflicht, auf die Gesundheit der Spieler zu achten.