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Studie findet möglichen Grund für Bindungsprobleme von Scheidungskindern

Das Prädikat Scheidungskind bleibt einem bis ins Erwachsenenalter erhalten. Denn wer als Kind eine Scheidung seiner Eltern erlebt hat, so die gängige Theorie, hat selbst oft Probleme mit Bindung. Eine Studie hat nun den möglichen Grund dafür herausgefunden.

Little girl feeling sad while her parents are arguing in the background.
Wer als Kind eine Scheidung erlebt hat, hat später im Leben mitunter Probleme mit Beziehungen und Bindung. Eine Studie erforschte nun den Grund (Symbolbild: Getty Images)

Zumindest einen “ersten Schritt” im Verständnis von kindlichem Erfahren von Beziehungen und dessen Auswirkungen auf eigene Beziehungsmuster nennen die Forscher der christlich orientierten Baylor Universität in Texas ihre Erkenntnisse.

Die Studie, die im “Journal of Comparative Psychology” veröffentlicht wurde, beschäftigt sich mit einem bisher wenig erforschten Thema: Ein Zusammenhang zwischen dem Hormon Oxytocin, Kindheitserfahrungen und Verhalten im Erwachsenenalter.

Mindert Scheidung die Ausschüttung des “Liebeshormons”?

Oxytocin spielt unter anderem bei Paarbindungen, mütterlicher Bindung und bei Gruppenverhalten eine Rolle und wird daher mitunter als “Liebeshormon” bezeichnet. Es wird unter anderem bei der Entbindung eines Babys ausgeschüttet, beim Sex oder auch beim Umarmen eines geliebten Menschen und ist maßgeblich für die Bildung von Zuneigung und emotionaler Verbundenheit zuständig.

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Menschen, die als Kind die Scheidung der Eltern miterlebt haben, zeigen der Studie zufolge niedrigere Oxytocin-Pegel als solche, deren Eltern noch zusammen sind. Zudem würden diese Pegel mit dem Verhalten, das die Probanden dem begleitenden Fragebogen zufolge in Bezug auf Bindung haben, korrelieren.

“Diese Ergebnisse zeigen, dass Oxytocin nachteilig von elterlicher Scheidung beeinflusst werden und andere Auswirkungen haben können, die wir bei Menschen mit geschiedenen Eltern festgestellt haben”, sagte Maria Boccia, die Hauptautorin der Studie, in einer Stellungnahme der Universität. Laut Boccia sind jedoch weitere Untersuchungen nötig, um diese Schlussfolgerung zu untermauern.

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