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Studie: Fußball-Kommentar fällt oft rassistisch aus

Eine Studie der Englische Fußballspielergewerkschaft (PFA) hat festgestellt, dass die TV-Kommentatoren wiederholt rassistischen Vorurteilen unterliegen. Diese Pilotstudie soll nun für umfangreiche Veränderungen sorgen.

Die Premier League hat hinter den Mikrofonen ein Rassismus-Problem. (Bild: Getty Images)
Die Premier League hat hinter den Mikrofonen ein Rassismus-Problem. (Bild: Getty Images)

Die Ergebnisse der Studie aus England wurden am Dienstag vorgelegt. Die Forscher konnten dabei einige ihrer Hypothese mit Zahlen untermauern:

  • Spieler mit hellerer Haut erhalten signifikant mehr Lob für ihre Intelligenz, Qualität, Arbeitsrate und Vielseitigkeit

  • Spieler mit dunklerer Haut waren in 63 Prozent der Fällen das Ziel der Kritik, wenn es um fehlende Intelligenz, Qualität oder Vielseitigkeit ging

  • Spieler mit dunklerer Haut werden öfter auf ihre physischen Attribute reduziert, sie erhalten fast siebenmal öfter Kommentare zu ihrer Kraft und dreimal so oft Kommentare zu ihrer Schnelligkeit

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Struktureller Rassismus als Karrierebremse?

Die Studie sollte den strukturellen Rassismus im Fußball aufdecken. Demnach seien die bestehenden Vorurteile gegenüber Schwarzen einer der Gründe, warum es dunkelhäutige Spieler später seltener in hochrangige Positionen im Fußball, unter anderem als Cheftrainer, schaffen würden.

“Wenn ein Spieler Trainer oder Manager werden möchte, ist es ein unfairer Vorteil für Spieler, die von Kommentatoren regelmäßig als besonders intelligent und fleißig beschrieben wurden, wenn diese rassistischen Vorurteilen entspringen”, erklärte Jason Lee als einer der Beteiligten an der Studie.

Weitere Untersuchungen sollten im Fußball allerdings folgen, bevor ein allgemeines Bild ausgesprochen wird. So setzte die Studie unter anderem die gefundenen Ergebnisse nicht mit objektiv erhobenen Daten aus dem Leistungsbereich des Fußballs in Vergleich.

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