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Ein Superstar stößt in neue Sphären vor

Nicht Lionel Messi, nicht Cristiano Ronaldo - Kylian Mbappé ist bislang DER Superstar der WM in Katar.

Der Franzose sorgte quasi im Alleingang dafür, dass Frankreich Polen souverän mit 3:1 bezwang und ins Viertelfinale einzog. Assistierte der 23-Jährige im ersten Durchgang noch für Rekordtorschütze Olivier Giroud, nahm er im zweiten Durchgang selbst das Zepter in die Hand. (DATEN: WM-Spielplan 2022)

Mit der Führung im Rücken spielte Frankreich häufiger auf Konter, eine perfekt geeignete Spielanlage für den PSG-Star, der die Partie mit zwei Traumtoren entschied. Einen in den linken Winkel (74.), einen in den rechten (90.+1).

Vor allem entscheidend für seine durchgängige Gefahr: seine Geschwindigkeit. Mit exakt 35 km/h stellte der PSG-Star im Spiel gegen Polen den bisherigen Höchstwert der WM auf.

„Mit seiner Schnelligkeit ist er immer gefährlich. Gegen ihn muss man noch fokussierter sein. Wenn er ein bisschen Platz hat, macht er schnell zwei Tore, das hat er gezeigt“, adelte Robert Lewandowski Kontrahent Mbappé nach dem Spiel bei MagentaTV.

WM: Mbappé kratzt schon an den Top 10

Mit seinen WM-Treffern acht und neun sorgte Mbappé für die Entscheidung - nie zuvor konnte ein 23-Jähriger solch eine Tor-Quote vorweisen.

Er hat damit jetzt schon mehr Tore bei einer WM-Endrunde erzielt als zahlreiche Legenden wie Diego Maradona, Cristiano Ronaldo, Thierry Henry oder Neymar. Lionel Messi kommt ebenfalls auf neun Tore, allerdings bei drei WM-Teilnahmen mehr.

„Es war nicht einfach heute. Polen war gut organisiert und hervorragend aufgestellt, um uns Widerstand zu bieten. Aber mit den Fähigkeiten von Kylian kann man viele Probleme lösen“, schwärmte Frankreich-Coach Didier Deschamps nach der Partie den französischen Medien vor.

Bei der WM in Russland vor vier Jahren traf der PSG-Superstar ebenfalls schon mehrfach (viermal), in Katar sind es sogar schon deren fünf. Damit kratzt er mit lediglich 23 Jahren bereits an der Top 10 der erfolgreichsten WM-Torschützen der Geschichte. (NEWS: Alles Wichtige zur WM)

Kloses Torrekord in Gefahr?

Selbst auf Rekordtorschütze Miroslav Klose (16 Tore) fehlen dem pfeilschnellen Franzosen nur noch sieben Treffer - aktuell wirkt es wie eine Frage der Zeit, bis sich Mbappé auch diesen Rekord schnappen wird.

Schließlich kann der Franzose, sofern er gesund bleibt, noch drei oder gar vier Weltmeisterschaften bestreiten. Und auch bei der laufenden WM-Endrunde bleiben Mbappé noch bis zu drei Spiele, um seine unfassbare Torquote aufzupolieren. Die nächste Möglichkeit bietet sich im Viertelfinale gegen England, weiter an seiner Erfolgsgeschichte zu schreiben.

Deschamps‘ großer Einfluss auf Mbappé

Einen großen Anteil am Erfolg des 23-Jährigen im Nationalteam hat auch Trainer Didier Deschamps. Der 54-Jährige, der bereits 1998 als Spieler und 2018 als Trainer Weltmeister wurde, hat Mbappé zu einem Teamspieler erzogen, der - anders als bei seinem Klub Paris Saint-Germain - seine oftmalige Überheblichkeit und Arroganz bislang ad acta gelegt hat:

„Keiner, auch nicht Kylian Mbappé, wird bei mir über der Mannschaft stehen. Das weiß er. Der Arbeitsrahmen ist bei mir grundsätzlich für jeden gleich. Egal, ob ein Spieler ein Länderspiel oder 100 Länderspiele gemacht hat“, erklärte Deschamps im Gespräch mit Sport Bild.

„Die kollektive Stärke ist immer wichtiger als die individuelle. Das sage ich meinen Spielern permanent. Wer sich nicht daran hält, hat ein Problem! Man darf nicht vergessen, was uns so weit nach oben gebracht hat: der Zusammenhalt.“

Wirkt Mbappé im Trikot seines Vereins PSG oftmals lustlos und desinteressiert in der Defensivarbeit, hat Deschamps es geschafft, seinem Topstar in der Nationalmannschaft andere Seiten aufzuziehen. Gegen Polen sicherten die Außenstürmer Dembélé und eben Mbappé immer wieder Konter ab, halfen den Außenverteidigern in der Arbeit nach hinten:

„In der Nationalmannschaft müssen die Stürmer in die Defensivarbeit einbezogen werden, das gilt auch für Kylian, das hat er gelernt. Disziplin ist das Kapital des Erfolges“, erklärt Deschamps.