Japan-GP droht wegen Supertaifun sogar auszufallen

Supertaifun "Hagibis" wirbelt den Terminplan der Formel 1 an diesem Wochenende in Suzuka kräftig durcheinander.

Das Qualifying für den Japan-GP ist auf Sonntag verschoben, das 3. Freie Training am Samstag wurde sogar komplett abgesagt.

"Es ist traurig für die Fans", sagte Ferrari-Boss Mattia Binotto, "aber die Sicherheit geht vor." Ähnlich äußerten sich die Verantwortlichen anderer Teams wie Haas, Renault oder Alfa Romeo.

Die Verlegung der Zeitenjagd ist keine Premiere in Suzuka. Bei ähnlichen Bedingungen 2004 und 2010 war das Qualifying ebenfalls auf Sonntag verschoben worden.

Provisorische Doppel-Pole für Mercedes

Mit Windgeschwindigkeiten von über 200 km/h und enormen Regenmassen soll der Monstersturm am Samstag auf die japanische Hauptinsel Honshu treffen. Für Sonntag ist dann zunächst das Qualifying um 3 Uhr mitteleuropäischer Zeit vorgesehen (Das Rennen am So. ab 7.10 Uhr m LIVETICKER).

Sollten Sicherheitsbedenken oder Sturmschäden die Zeitenjagd bis dahin allerdings nicht ermöglichen, würde Mercedes-Pilot Valtteri Bottas vor Teamkollege Lewis Hamilton aufgrund der Bestzeit am Freitag von der Pole Position starten.

Dann dürfte man sich bei Ferrari ziemlich ärgern, da Charles Leclerc und Sebastian Vettel im 2. Training noch hinter Max Verstappen lagen und GPS-Daten vermuten lassen, dass die Scuderia den eigenen Motor noch nicht voll aufgedreht hat.

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FIA schließt Verlegung auf Sonntag aus

Doch was passiert mit dem Rennen, falls das Wetter schlecht bleibt?

Eine Verlegung auf Montag schloss der Automobil-Weltverband FIA aus - und viel Zeit, um das Rennen nach hinten zu schieben, bleibt nicht. Denn das Rennen beginnt um 14.10 Uhr Ortszeit und knapp drei Stunden später geht bereits die Sonne unter.

Laut offizieller Vorhersage liegt die Regenwahrscheinlichkeit am Sonntag immerhin bei 90 Prozent - allerdings ohne Sturmböen oder sintflutartigen Regen, der einen Rennstart unmöglich machen würde.

Ein unnötiges Risiko werden die Verantwortlichen in jedem Fall vermeiden wollen. 2014 verunglückte der Franzose Jules Bianchi beim Regenrennen in Suzuka schwer und erlag im Juli 2015 seinen Verletzungen.

F1-Teams treffen viele Vorkehrungen

Damit das Qualifying – und vor allem das Rennen – nicht durch nötige größere Aufräumarbeiten in Gefahr ist, wurden aber reihenweise Vorkehrungen getroffen.

In der Boxengasse luden Gabelstapler palettenweise Sandsäcke ab, die Teams verriegelten die Garagen und trafen dutzende weitere Maßnahmen gegen die befürchteten Wassermassen.

Vor allem Mercedes versuchte alles, um sich gegen eventuelle Schäden zu schützen. Denn da man als Weltmeister-Team die hinterste Garage in der abschüssigen Boxengasse hat, werden die Wassermassen bevorzugt in diese Richtung laufen.