Als LeBron sein großes Versprechen einlöste

60 Jahre lang galt ein 1:3-Rückstand in den NBA-Finals als uneinholbar. Kein einziges Team kam anschließend zurück und holte sich den Titel, drei Matchbälle für den Gegner waren stets zu viel.

2016 standen die Cleveland Cavaliers vor diesem Problem - und der Gegner hieß Golden State Warriors, das dominanteste Team der Liga um Superstar Stephen Curry. Das Team, das den Cavs bereits im Jahr zuvor mit 4:2 in den Finals den Zahn gezogen hatte.

Das Ergebnis ist bekannt, Cleveland gewann - am 19. Juni 2016 - die Serie und holte sich zum ersten Mal den Titel in der besten Basketball-Liga der Welt. Damit brachen die Cavs nicht nur den Fluch des 1:3-Rückstands (an dem in diesem Jahr die Warriors selbst scheiterten), sondern gaben einer ganzen Stadt neue Hoffnung.

LeBron James kehrt heim und macht ein Versprechen

52 Jahre lang hatte kein professionelles Team aus der 400.000-Einwohner-Stadt in Ohio eine Meisterschaft in einer der vier großen US-Sportarten gewonnen. Weder die Cavaliers noch die Cleveland Browns (NFL), die Cleveland Indians (MLB) oder die Cleveland Barons (NHL).

Dass die Cavs an diesem 19. Juni 2016 feiern durften, lag vor allem an einem Mann: LeBron James.

Der damals 31-Jährige spielte bereits zu Beginn seiner Karriere acht Jahre lang für die Cavs, nach seinem Wechsel zu den Miami Heat 2010 gewann er zwei Meistertitel. 2014 kehrte der "King" heim nach Cleveland und versprach der Stadt, ihr einen Titel zu schenken.

"Ich hatte seit meiner Rückkehr zwei Jahre lang das Ziel, eine Meisterschaft in die Stadt zu bringen", sagte James nach dem gewonnenen Titel. "Ich habe alles gegeben, was ich hatte. Ich habe mein Herz, mein Blut, meinen Schweiß und meine Tränen in dieses Spiel geworfen."

"The Block" entscheidet das Spiel

Zwei Matchbälle hatten die Cavs bereits abgewehrt, James erzielte sowohl in Spiel fünf als auch Spiel sechs jeweils 41 Punkte. Das entscheidende siebte Spiel war mit insgesamt 20 Führungswechseln an Dramatik kaum zu überbieten, elfmal war das Spiel ausgeglichen.

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Golden State ging mit einer Sieben-Punkte-Führung in die zweite Halbzeit, 4:39 Minuten vor dem Ende war das Spiel ausgeglichen - 89:89.

110 Sekunden vor dem Ende hatten die Warriors die Chance auf die Führung, dann passierte "The Block". James verhinderte auf spektakuläre Art und Weise einen einfachen Korbleger von Andre Iguodala und blockte den Ball. Die Aktion war der Schlüsselmoment im Spiel, ausgerechnet eine Defensivaktion von James ging in die NBA-Geschichte ein.

Kyrie Irving brachte die Cavs kurz darauf per Dreier in Front, James machte mit einem verwandelten Freiwurf elf Sekunden vor Schluss alles klar. Die Warriors erzielten in den letzten fast fünf Minuten keinen einzigen Punkt mehr.

Triple-Double in Spiel 7

Als erst dritter Spieler der NBA-Geschichte schaffte LeBron ein Triple-Double in Spiel 7 der Finals, insgesamt kam er auf 27 Punkte und je elf Rebounds und Assists. Die Auszeichnung zum Finals-MVP war bei durchschnittlich 29,7 Punkten in der Serie nur noch Formsache.

Als James die Larry O'Brien Championship in die Höhe hielt, fand er unter Tränen pathetische Worte: "Ich bin aus einem Grund zurückgekehrt: um einen Titel in unsere Stadt zu bringen. Ich wusste, zu was ich in der Lage war. Ich wusste, was ich in den letzten Jahren gelernt habe, und ich wusste, dass ich die richtigen Zutaten hatte, um diese Franchise an einen Platz zu führen, an dem wir noch nie waren."

An jenem 19. Juni 2016 hatte James dieses Versprechen eingelöst.