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Teenies plötzlich Millionäre - doch Fortnite-WM irritiert

Kyle Giersdorf stand ungläubig inmitten des Arthur Ashe Stadiums, als dem neureichen Teenager die blauen Konfettischnipsel um die Ohren flogen.

Immer wieder schüttelte der neue Fortnite-Weltmeister und Multimillionär den Kopf - in der Hand der goldene Siegerpokal. Von jetzt auf gleich wurde der gerade einmal 16-jährige US-Amerikaner, der sich als eSportler "Bugha" nennt, drei Millionen Dollar schwer. Das Mega-Event in New York machte gleich mehrere Minderjährige zu Millionären.

Doch Sportwagen, Pelzmäntel und vergoldete Steaks - all das was sich Fußball-Stars mitunter gerne einmal leisten - ist für Giersdorf noch weit weg. Selbst jetzt. "Ehrlich gesagt werde ich all das Geld sparen - für die Zukunft", sagte der Junge aus dem Bundesstaat Pennsylvania bei ESPN.

Tante, Schwester, Bruder und seine Eltern hatte Giersdorf mit nach New York gebracht. "Das verändert sein Leben", sagte Mutter Darcy: "Er spielt Videospiele, seit er drei Jahre alt ist, es ist seine Leidenschaft."

Bester Deutscher auf Platz acht

99 andere eSportler hatte ihr Sohn spielend leicht hinter sich gelassen. Die Top 4 kommen allesamt aus dem Fortnite-Mutterland USA. Sie alle sind jetzt Millionäre.

"Was soll ich damit tun? Vielleicht geh ich ins Casino. Setze eine Million auf Schwarz. Und wenn ich verliere den Rest auf Rot", sagte der 24 Jahre alte Harrison "Psalm" Chang mit einem Lachen. Er hatte als Zweiter im Solo-Wettkampf hinter "Bugha" gerade 1,8 Millionen Dollar gewonnen.

Der Österreicher David "aqua" Wang (17) und Emil "Nyhrox" Bergquist Pedersen (16) aus Norwegen, die sich das Preisgeld von drei Millionen für ihren Sieg im Duo am Samstag teilen müssen, wollen sich "vielleicht einen neuen PC" leisten.

Top-Verdiener unter den deutschen Teilnehmern war der 15-jährige Fabian "Derox" Real, der im Duo mit seinem Partner Calum "itemm" MacGillivray aus Schottland Achter wurde. Dafür gab es 187.500 Dollar pro Person, im Einzel blieben alle Deutschen unter dem Radar und kassierten "nur" die Antrittsprämie von 50.000 Dollar.

Fortnite boomt weiter

Bei allem Freudentaumel und den Millionen-Gewinnen bleiben jedoch auch Fragen offen. Das Mindestalter zur Teilnahme am Turnier war 13 Jahre. Spielhersteller Epic Games forderte Einverständniserklärungen der Eltern ein, wobei die Idee von Kindern im Kampf um Millionen vielen Elternvertretern und Kinderpsychologen sauer aufstoßen dürfte.

Im Casual Gaming Bereich ist Fortnite vor allen wegen der Mikrotransaktionen, mit denen auch minderjährige Spieler für zusätzliche Inhalte bezahlen, für Epic lukrativ. Gleichzeitig hat Fortnite Probleme, in der Szene als eSports anerkannt zu werden.

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Zu groß ist der Einfluss des Zufalls auf das Spielergebnis, zu anfällig ist das Spiel für Betrug. Epic Games stört das mit Sicherheit wenig. Das Fortnite-Business boomt und die erste WM war ein Erfolg.

Arthur Ashe Stadium prall gefüllt

Das Arthur Ashe Stadium in Flushing Meadows, wo eigentlich die US Open im Tennis stattfinden, war vor allem zum Solo-Finale prall gefüllt. Die zweite Saison im kompetitiven Fortnite wurde bereits von Epic angekündigt.

In einer neuen Turnierreihe, der "Fortnite Championship Series" soll es dann wieder um Millionen gehen.