Tennis-Legende Boris Becker mit umstrittenen Äußerungen zu Corona

Zur Corona-Pandemie hat jeder eine Meinung. Auch Boris Becker. Mit seinen Äußerungen zum Thema hat sich die Tennis-Legende jedoch nicht nur Freunde gemacht.

Boris Becker polarisiert mit umstrittenen Äußerungen zur Coronakrise. (Bild: ddp images/Ulrich Hufnagel)
Boris Becker polarisiert mit umstrittenen Äußerungen zur Coronakrise. (Bild: ddp images/Ulrich Hufnagel)

Corona beschäftigt die Welt. Auch Boris Becker hat sich so manche Gedanken über das Thema gemacht. Allerdings scheint der ehemalige Tennisspieler in seiner Positionierung hin- und hergerissen, wie seine Kommentare auf sozialen Netzwerken erkennen lassen.

Einerseits scheint dem dreifachen Wimbledon-Sieger der Ernst der Lage bewusst. Er hoffe, sagte er kürzlich auf Eurosport anlässlich der Absage des diesjährigen Wimbledon-Turniers, "dass wir ab Juni, Juli unser alltägliches Leben wieder aufnehmen können. Ansonsten haben wir ganz andere Probleme, als über ein Tennisturnier zu diskutieren".

Zwischen Horrorgeschichten und Armageddon

Im selben Atemzug beschreibt er die Situation in London, wo sich Corona wie fast überall auf der Welt zunehmend ausbreitet. Dort höre "man viele Horrorgeschichten über den Virus", sagt er. "Insofern kann ich nachvollziehen, dass man sich diesem Druck beugen muss."

Und laut einem Twitter-Eintrag am 1. April leben wir in einer "schwierigen Zeit", in der wir "besser miteinander umgehen" sollten. Mit der letzteren Bemerkung zielt Becker auf die "dummen" und "verletzenden" Kommentare, mit denen er im Internet offenbar konfrontiert ist.

Die "dummen" und "verletzenden" Kommentare hat der 52-Jährige andererseits mit durchaus diskussionswürdigen Stellungnahmen zur Coronakrise provoziert. Mehrfach ließ er durchblicken, dass er die weltweite Reaktion auf die Krise für übertrieben hält. "Es ist wirklich schwierig, in diesen Tagen Nachrichten zu schauen", schreibt er ebenfalls auf Twitter. "Dieses Ende-der-Welt-Szenario/Armageddon bringt niemandem etwas außer Angst".

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In einem weiteren Kommentar verweist er auf die lockere Corona-Politik in Schweden. "Offenbar keine strikte soziale Distanzierung in Schweden [für das Land benutzt er das Symbol der schwedischen Flagge] und die Zahl der Menschen mit #COVID19 zum Glück ziemlich niedrig", schreibt er insinuierend.

Wie weit dürfen Promis mit ihrer Meinung zu Corona vorpreschen?

Sonderlich beliebt hat sich Becker bei vielen Nutzern auch nicht mit Kommentaren gemacht, mit denen er die Krise zu relativieren versucht. "Wie viele Menschen sind letztes Jahr in Großbritannien an der Influenza gestorben", fragt er in einem Eintrag. "In Deutschland waren es 25.000… Sollen sie in Frieden ruhen."

Es sind solche und ähnliche Äußerungen, an die jene "dummen" und "verletzenden" Kommentare anknüpfen. Der allgemeine Tenor dabei: Der Ex-Tennisprofi solle sich doch lieber an Themen halten, mit denen er sich auskennt. "Schuster bleib bei deinen Leisten", schreibt ein Nutzer. Ein anderer hat für ihn den Rat, "sich doch lieber ein anderes Thema für twitter dotcom" zu suchen.

Dazu Becker: "Ich darf noch Fragen stellen dürfen und eigene Meinung haben oder ist das verboten?" Recht hat er – auch wenn er damit das nächste Minenfeld betritt. Ein Twitter-Nutzer bringt das Dilemma auf den Punkt: "Das ist gefährlich Boris, wenn sich Prominente anmaßen plötzlich Spezialisten für Virologie zu sein und Humbug mit großer Reichweite verbreiten."

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