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"Unbeschreiblich": Teroddes Last-Minute-Coup lässt Köln jubeln

Simon Terodde (2.v.r.) erzielte in der Nachspielzeit den umjubelten Siegtreffer für den 1. FC Köln

Der 1. FC Köln hat sich dank Rückkehrer Simon Terodde einen immens wichtigen Sieg im 88. Rheinderby gegen Borussia Mönchengladbach erkämpft und im Abstiegskampf der Bundesliga ein Ausrufezeichen gesetzt.

Der Stürmer sorgte per Kopf für den 2:1 (1:0)-Sieg des Tabellenletzten gegen den Rivalen und damit für den zweiten Saisonsieg. (Das Spiel im Ticker zum Nachlesen)

Terodde: "Unbeschreiblich"

"Da ist unbeschreiblich. Bei der letzten Aktion bin ich instinktiv Richtung Ball gelaufen und habe ihn reingehauen. Besser kann man bei seinen neuen Mannschaftskollegen nicht ankommen", sagte ein heiserer Terodde anschließend bei Sky. "Wir haben alles rausgehauen. Es war ein offener Schlagabtausch, trotzdem ist der Sieg nicht unverdient."

Mit einem weiteren Erfolg am kommenden Samstag (18.30 Uhr im LIVETICKER) beim direkten Konkurrenten Hamburger SV hätte der FC plötzlich wieder Chancen auf den Klassenerhalt. (Die Tabelle)

Gladbach dagegen enttäuschte und verpasste es, den Abstand auf die Champions-League-Plätze zu verkürzen. Mit weiterhin 28 Punkten bleibt das Team von Trainer Dieter Hecking Sechster.

Hofmann hadert mit Video-Schiri

Jonas Hofmann haderte nach Abpfiff mit einem nicht gegebenen Elfmeter in der Schlussphase. "Ich frage mich, was der Videoschiedsrichter gesehen hat. Wenn das kein Elfmeter war, weiß ich auch nicht, was dann ein Elfmeter ist. Wenn der Schiedsrichter sich die Szene im Video anschaut und dann keinen Elfmeter gibt, kann ich auch nichts mehr bewegen", sagte Hofmann.

Kölns Jorge Mere hatte Hofmann nach dessen Torschuss zu Fall gebracht. Schiedsrichter Felix Zwayer sah sich die Szene nochmals in der Review-Area an, entschied aber nicht auf Strafstoß.

Joker Raffael schockt Köln

FC-Verteidiger Frederik Sörensen (34.) hatte mit dem Knie das umjubelte 1:0 erzielt. Der Däne setzte sich im Strafraum mit vollem Einsatz gegen seinen Landsmann Jannik Vestergaard durch und drückte den Ball aus wenigen Metern über die Linie. Raffael (69.) glich mit seinem siebten Saisontor für die Gladbacher zunächs taus, ehe Terodde in der Nachspielzeit (90.+5) das Stadion zum Beben brachte. (Das Spiel im Ticker zum Nachlesen)

Sörensens Treffer war zunächst sinnbildlich für das Spiel des FC: Der technischen Stärke der Gäste setzte die Kölner Mannschaft vor ausverkauftem Haus mit 50.000 Zuschauern viel Leidenschaft und Engagement entgegen. Der Coach hatte das Derby im Vorfeld als "erstes von 17 Endspielen" bezeichnet. Entsprechend motiviert gingen seine Spieler zur Sache. Auch Jonas Hector, der seit September mit einem Syndesmoseriss ausgefallen war, fügte sich bei seinem Comeback nahtlos ein.

Gladbach beginnt stärker - Köln trifft

Gladbach bestimmte die Anfangsminuten, kam aber nur zu zwei Abschlüssen von Lars Stindl (13.) und Christoph Kramer (18.). Köln sorgte zunächst einzig durch Milos Jojic für Gefahr, seinen Schuss wehrte Gladbach-Keeper Yann Sommer jedoch stark ab (27.).

Köln wurde stärker und erzwang den Führungstreffer von Sörensen. Anschließend zog sich der FC weiter zurück und lauerte auf Konter. Gladbach dagegen fand zunächst kaum Mittel, um die Defensive der Kölner zu knacken.

Im zweiten Durchgang erhöhte die Borussia das Risiko und den Druck. Hecking brachte den Brasilianer Raffael, um die schwächelnde Offensive zu beleben. Und der Spielmacher sorgte umgehend für Gefahr - Sörensen blockte einen Schuss Raffaels in höchster Not ab (59.).

Spiel wird hektischer - Platzsturm zur Pause

Köln konnte sich in dieser Phase kaum noch befreien und wurde zunehmend hektisch. Bei den wenigen Entlastungsangriffen schenkte der FC den Ball viel zu schnell her. Raffael nutzte einen der vielen Fehler zum Ausgleich. Gladbach hatte in der Schlussphase dann noch Möglichkeiten zum Siegtreffer, ehe Terodde zuschlug.

In der Halbzeitpause war es zu Tumulten zwischen den beiden Fanlagern gekommen. Kölner und Gladbacher Anhänger kletterten über den Zaun und versuchten, in den Innenraum zu gelangen. Die Polizei und die Sicherheitskräfte im Stadion hatten die Situation aber schnell im Griff. Dennoch blieb die Stimmung bis zum Schluss aufgeheizt.