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Testspiel-Skandal: Bochum-Spieler Jordi Osei-Tutu rassistisch beleidigt

Eklat beim Testspiel des VfL Bochum gegen den FC St. Gallen: Bochums Jordi Osei-Tutu wurde offensichtlich von Gegenspieler Slimen Kchouk rassistisch beleidigt - und verließ unter Tränen den Platz.

Jordi Osei-Tutu wurde bei einem Testspiel rassistisch beleidigt. (Bild: Getty Images)
Jordi Osei-Tutu wurde bei einem Testspiel rassistisch beleidigt. (Bild: Getty Images)

Der VfL bestätigte den Vorfall am Mittwoch. “Natürlich wollen wir, dass das aufgearbeitet wird. Wir haben dazu Kontakt zu St. Gallen aufgenommen”, sagte Manager Sebastian Schindzierlorz.

Zwei Minuten vor dem regulären Ende der ersten Halbzeit war Osei-Tutu, der vom FC Arsenal an den Zweitligisten ausgeliehen ist, abseits des Spielgeschehens in die Knie gegangen, sodass der Schiedsrichter die Partie unterbrach. Nach heftigen Beschwerden und Gesten in Richtung Kchouk verließ der 20-Jährige schließlich das Spielfeld unter Tränen.

“Als Jordi wieder bei Stimme war, hat er mir mitgeteilt, dass aufgrund seiner Hautfarbe beleidigt wurde”, berichtete Trainer Robin Dutt. “Deswegen ist er völlig aufgelöst vom Platz gegangen. Ich bin dann bewusst mit ihm hinter die Bande, um ihn zu beruhigen und zu hören, was passiert ist.” Der Unparteiische beendete die Halbzeit frühzeitig.

“Er hat gemerkt, dass die Mehrheit der Menschen normal ticken“

Im zweiten Durchgang stand Osei-Tutu dann aber sogar wieder auf dem Platz - im Gegensatz zu Kchouk, der ausgewechselt wurde. “Eigentlich war der sportliche Plan, ihn in der Halbzeit auszuwechseln. Aber es sollte auf keinen Fall so aussehen, als würde er wegen des Vorfalls das Spiel beenden”, erklärte Dutt, der in der Halbzeitpause nochmal mit dem Verteidiger sprach. “Dann hätte der Gegenspieler sein Ziel erreicht, so traurig das klingt. Wir haben uns gemeinsam entschieden, dass er weiterspielt. Er selbst hat auch gesagt: ‘Mir geht's gut, ich will spielen.‘“

Dutt hob zudem hervor, die komplette Mannschaft und der Klub stünden hinter dem Engländer. Nach Schlusspfiff des Testspiels, das mit 0:3 verloren ging, hätten auch mehrere gegnerische Spieler Worte an den Nachwuchsspieler gerichtet. Dutt: “Das hat ihm gut getan. Er hat gemerkt, dass die Mehrheit der Menschen normal ticken.“