"Teuflisch": Football-Rebellen wüten wegen NFL-Video

Seit Jahren schon gibt es zwischen der NFL und den früheren Profis Colin Kaepernick und Eric Reid Unstimmigkeiten. Nun sorgt ein Video erneut für große Aufregung.

Zum Start der neuen NFL-Saison hatte die Liga am Donnerstag beim Eröffnungsspiel zwischen den Kansas City Chiefs und den Houston Texans ein Video veröffentlicht, um die Bemühungen im Kampf gegen Rassismus zu verdeutlichen.

Zu sehen ist darin Sängerin Alicia Keys, die den als "schwarze Nationalhymne" bekannten Song "Lift Every Voice and Sing" performt. Untermalt wird der Gesang dabei mit Bildern von NFL-Profis, die im Sommer für die "Black Lives Matter"-Bewegung protestierten und entsprechende Kleidung trugen.

Reid kritisiert Commissioner Goodell

Darin ist auch der frühere Quarterback Colin Kaepernick zu sehen, wie dieser - damals noch als Teil der San Francisco 49ers - während der Nationalhymne kniete. Für Eric Reid, der mit Kaep privat befreundet ist, ein absolutes Unding.

"Was die NFL tut, ist bestenfalls halbherzig", twitterte er in Bezug auf das Video und fügte an, dass es sich NFL-Commissioner Roger Goodell bequem dabei gemacht habe, zu sagen, dass er "falsch lag". Das bloße Eingeständnis ließe sich dabei nicht mit seinem Fehlverhalten in Einklang bringen.

Demnach nutze Goodell Kaepernick im Video dazu, um "die unaufrichtige PR der NFL zu legitimieren und gleichzeitig die systematische Unterdrückung aufrechtzuerhalten, gegen die das Video, das er benutzt, kämpft, indem er Colin weiterhin seiner Karriere beraubt", so der frühere 49ers-Profi weiter. "Das ist teuflisch."

Propaganda der NFL?

Auch Kaepernick selbst äußerte sich und sprach seinem Ex-Teamkollegen seine Unterstützung aus. "Während die NFL Propaganda darüber betreibt, wie sie sich um das Leben von Schwarzen kümmert, schließt sie immer noch aktiv Eric Reid aus, weil er sich für die Community der Schwarzen einsetzt", twitterte der ehemalige Sportler.

"Eric hat im vergangenen Jahr zwei Franchise-Rekorde aufgestellt und ist einer der besten Defensivspieler", so Kaepernick weiter.

2016 hatte der heute 32-Jährige aus Protest gegen Rassismus und Polizeigewalt in den Vereinigten Staaten begonnen, bei der Nationalhymne zu knien. Er wurde daraufhin von den San Francisco 49ers entlassen. 2017 warf Kaep den Eigentümern der einzelnen NFL-Teams vor, Absprachen getroffen zu haben, um ihn von einer Vertragsunterzeichnung abzuhalten.

Kaepernick und Reid ohne Job

Seitdem hat Kaepernick, der zu den besten Spielmachern der Liga zählte, keinen Job mehr als Quarterback bekommen. Eric Reid, der ebenfalls bei den 49ers protestiert hatte, wurde trotz des Zusammenhalts mit Kaepernick 2018 von den Carolina Panthers verpflichtet, jedoch im März diesen Jahres entlassen. Seitdem ist er ebenfalls ohne Job.

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Die NFL engagiert sich aktuell für die Initiative "Black Lives Matter". Im Juni hatte Commissioner Goodell sogar erklärt, dass er Teams unterstützen und ermutigen würde, Kaepernick zu verpflichten.

Am vergangenen Wochenende protestierten diverse Teams während der Hymne. So blieben viele währenddessen in der Kabine oder stellten sich Arm in Arm mit dem gegnerischen Team auf.