Hexer-Show! Kiels Keeper entscheidet den Kracher

Hexer-Show! Kiels Keeper entscheidet den Kracher
Hexer-Show! Kiels Keeper entscheidet den Kracher

Im Topspiel der Handball-Bundesliga zwischen dem THW Kiel und den Rhein-Neckar Löwen gewannen die Kieler Zebras vor allem durch eine überragende Leistung von Torwart Niklas Landin verdient mit 32:29 (18:18) (NEWS: Alles zur HBL)

In einem durch den Tempo-Handball der Löwen geprägten Spiel setzten sich diese bereits früh ab, einen 12:16-Rückstand (22. Minute) konnten die Kieler in einer hochklassigen Halbzeit jedoch noch kurz vor der Pause zum 18:18 egalisieren.

In der zweiten Halbzeit zogen die Kieler dann aber vor heimischer Kulisse mit Hilfe von Top-Torschütze Eric Johansson (neun Tore) weg und verteidigten lange ihre Zwei-Tore-Führung (28:26, 47. Minute).

Dann fing Niklas Landin aber plötzlich an, das Tor der Kieler zu vernageln und mutierte zum „Löwentöter“, wie ihn Sky-Kommentator Markus Götz betitelte. Einen Löwen-Abschluss nach dem anderen vereitelte der 33-Jährige Däne, der am Ende bei 16 Paraden (37 Prozent gehaltener Würfe) stand, die sich im Großteil in der zweiten Halbzeit zutrugen.

„Niklas Landin hat heuet das Spiel gewonnen. Das ist bitter für uns“, analysierte Löwen-Legende Uwe Gensheimer (sieben Tore) nach dem Spiel. „Er hat gezeigt warum er der Welthandballer ist. Er war nicht mehr zu überwinden.“

Jicha und Hinze weisen Favoritenrolle von sich

Die Rollenverteilung vor dem Top-Spiel war eigentlich eindeutig. Jedoch schoben beide Trainer die Favoritenrolle sich gegenseitig zu.

„Sportlich gibt es relativ wenig auszusetzen, wie es bisher läuft“, erklärte Erfolgstrainer der Löwen Sebastian Hinze vor der Partie am Sky-Mikro, nachdem seine Löwen vor dem Topspiel nach sieben Siegen aus sieben Spielen an der Tabellenspitze thronten.

Die Kieler, die vor der Partie die Vertragsverlängerung von Kreisläufer Patrick Wiencek bis 2025 verkündeten, hatten dagegen gegen die Füchse Berlin gepatzt, rangierte deswegen nur an Rang drei.

Trotzdem sahen sich die Löwen nicht in der Favoritenrolle: „Keine Mannschaft der Welt ist auswärts in Kiel nicht Außenseiter“, unterstrich Hinze, dessen Gegenpart Filip Jicha betonte, dass seine Kieler dieses Spiel auch nicht zwingend gewinnen müssen.

Tempo-Handball der Löwen überfordert Kiel

Es entwickelte sich früh ein temporeiches Offensivspektakel, bei dem sich die Löwen nach 8. Minuten erstmals mit zwei Toren (5:7) absetzen, nachdem sie den Kielern ihr Tempospiel aufzwangen und durch Gegenstoß-Treffer von Albin Lagergren und Uwe Gensheimer erfolgreich waren.

Auf Seiten der Kieler hielt vor allem einer dagegen: Eric Johansson, der in der 11. Minute mit seinem fünften Treffer beim fünften Versuch für den 7:7-Ausgleich sorgte.

Auf jeden Treffer der Zebras folgte das konsequente Tempo-Spiel der Löwen, die unglaublich schnell umschalteten und so immer wieder Tore der Kieler konterten und wieder auf drei Tore wegzogen (10:13, 18. Minute).

Kiel kommt durch Ekberg zurück in die Partie

Durch einen Gegendreher vom kürzlich in die Nationalmannschaft berufenen Patrick Groetzki erhöhten die Löwen sogar auf eine Vier-Tore-Führung (12:16, 22. Minute). Eine Zwei-Minuten-Strafe gegen Gensheimer konnten die Kieler jedoch nutzen und verkürzten durch Steffen Weinhold auf 16:17 (25. Minute).

Eine sensationelle, durch das Tempo der Löwen geprägte, erste Halbzeit beendete Niclas Ekberg mit seinem Treffer zum verdienten 18:18-Ausgleich, nachdem sie das Tempo-Spiel der Löwen langsam in den Griff bekamen.

Im zweiten Durchgang entwickelte sich dann eine Partie auf Augenhöhe, in der sich zu Beginn keine der beiden Mannschaften absetzen konnten (23:23, 39. Minute). In der 43. Minute besorgte Kiels Rückraum-Linker Johansson dann mit seinem achten Tor für die erste Zwei-Tore-Führung der Kieler (26:24).

Matchwinner Landin vernagelt das Kieler Tor

Wichtiger Akteur auf Seiten der Hausherren war auch Torwart Niklas Landin, der im zweiten Durchgang für die Löwen nur schwer zu überwinden war und in der 49. Minute einen wichtigen Gegenstoß von Gensheimer parieren konnte (28:26) und immer wieder freie Würfe der Löwen vereitelte und diese zur Verzweiflung brachte, ehe Wiencek auf 30:26 (52. Minute) erhöhte.

Immer wieder Landin hieß es dann, an dem es auch in der Schlussphase kein Vorbeikommen geben sollte. Die Löwen verkürzten in der 57. Minute noch auf drei Tore (31:28), mussten sich am Ende aber mit 32:29 geschlagen geben.