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Vom Tiefpunkt zur heimlichen Nummer 1

In diesem Jahr läuft es wie geschmiert für Martin Schindler.

Die deutsche Darts-Hoffnung spielt eine beeindruckende Saison und schürt so große Hoffnungen vor dem Duell mit Ex-Weltmeister Gerwyn Price beim World Grand Prix am Dienstag.

So stellte er zuletzt bei den Belgian Darts Open seine Klasse unter Beweis. (NEWS: Alles Wichtige zum Darts)

Er kam erneut in ein Viertelfinale bei der European Tour - insgesamt gelang ihm das zum dritten Mal in diesem Jahr.

Zwar scheiterte er erneut am Einzug in die Top Four, dennoch trübt es keinesfalls den erneut starken Eindruck, den er hinterlassen hat.

Schließlich steht er seit dieser Woche auf Platz 36 der Weltrangliste - so gut wie noch nie zuvor. (PDC Order of Merit: Aktuelle Weltrangliste im Darts)

Schindler lässt nach Tour-Card-Verlust aufhorchen

Danach sah es im Dezember 2020 überhaupt nicht nach aus. Nach dem Scheitern bei der WM-Qualifikation verlor er seine Tour-Card und auch alle erspielten Ergebnisse bis dahin. So musste er komplett bei null anfangen.

Doch statt den Kopf in den Sand zu stecken, schöpfte er aus diesem Tiefpunkt neue Energie. Er spielte eine starke Q-School mit einem 9-Darter gegen Legende Raymond van Barneveld und sicherte so sich die Rückkehr auf die Pro Tour.

Doch dabei sollte es nicht bleiben, denn der gebürtige Brandenburger legte nach. Er spielte übers Jahr gesehen einen starken Drei-Dart-Average von 95,65 Punkten.

So arbeitete er sich nicht nur in der Weltrangliste Stück für Stücke nach vorne, sondern zeigte auch starke Leistungen bei größeren Turnieren. Er schaffte die frühzeitige WM-Quali und ließ beim Grand Slam of Darts aufhorchen.

Dort war sein Auftritt zwar bereits am zweiten Spieltag beendet, er bezwang jedoch in der Gruppenphase den damaligen Weltmeister Gerwyn Price mit 5:4.

Seine Konstanz lässt sich vor allem bei den Player Championship Turnieren ablesen. Dort schaffte er 2021 viermal den Sprung ins Viertelfinale und qualifizierte sich so fürs Final-Turnier. Dort war allerdings in der zweiten Runde Schluss gegen Price, der sich für die Niederlage wenige Wochen zuvor revanchierte.

Schindler vor Weltstars wie Price und Clayton

So landete er auf einem starken 25. Platz in der Pro Tour Rangliste, in der lediglich die Preisgelder der vergangenen zwölf Monate ohne die Major Turniere berücksichtigt werden.

Doch wer glaubte, dass Schindler schon sein bestes Jahr gespielt hätte, der wurde eines Besseren belehrt. In der aktuellen Saison legte er nämlich nochmal eine Schippe drauf und rangiert aktuell auf Platz 15 der Pro Tour Rangliste.

Zur Einordnung: Damit steht er vor Stars wie Price, Jonny Clayton, Gary Anderson und James Wade - und eben auch Gabriel Clemens.

Zwar steht Clemens in der Weltrangliste (Order of Merit) noch auf Platz 22 und damit deutlich vor seinem Landsmann, doch das könnte sich schon bald ändern, wenn Schindler so weiter spielt.

Holt sich Schindler eine Freilos für die WM?

Schließlich warten auf Schindler noch vier hochkarätige Turniere, in denen er fleißig Preisgeld sammeln kann. So ist er neben dem World Grand Prix auch sicher für die Europameisterschaft, die Players Championship Finals und die WM qualifiziert.

Die Chancen, dass er auch dort weit kommt und Preisgelder sammelt, stehen bei seiner aktuellen Form nicht schlecht.

Lediglich achtmal schied er in diesem Jahr in der ersten Runde aus, zeigte stattdessen oft starke Leistungen: Bei zehn Ausgaben der Player-Championship-Turniere stand er unter den besten 32, dreimal gelang ihm sogar den Sprung ins Halbfinale und auch eine Endspielteilnahme steht in seiner Vita.

In den kommenden Wochen könnte er sich dabei auch noch ein weiteres großes Ziel erfüllen. Sollte ihm der Sprung unter die 32 besten Spieler der Welt gelingen, erhält er bei der WM ein Freilos und startet erst in der zweiten Runde.

Dann kann er in einem legendären „Ally Pally“ seine starke Saison krönen.