Tiger Woods lehnte Wahnsinnssumme für LIV-Teilnahme ab

Die neue "LIV Golf Series" hinter der Saudi Arabien steht, wollte unbedingt Tiger Woods für eine Teilnahme gewinnen. Jetzt wurde bekannt, mit welchen Summen der Golf-Star gelockt werden sollte.

Immer noch ein absolutes Zugpferd: Tiger Woods beim 150. Open Championship Golf Turnier in St. Andrews.
Immer noch ein absolutes Zugpferd: Tiger Woods beim Abschlag bei den 150. British Open in St. Andrews. (Bild: Rob Schumacher-USA TODAY Sports)

Viele der Golf-Staaten sind in großem Stil im Sport aktiv geworden, nicht nur um die Fußball-WM in Katar im kommenden Winter gibt es dabei Kontroversen. Immer wieder lautet der Vorwurf, durch das Sponsoring von Teams und Events solle sich soziale Akzeptanz auf der globalen Ebene erkauft werden. Um welche Summen es dort teilweise geht, zeigt nun das Beispiel von Tiger Woods.

In einem Interview des US-Senders "Fox News" wurde der Geschäftsführer der neuen Tour Greg Norman vom Moderator Tucker Carlson gefragt, ob die Gerüchte über 700 bis 800 Millionen US-Dollar stimmten, die Woods angeblich geboten worden seien. "Diese Summe kursierte bevor ich CEO wurde," antwortete Norman. "Also, diese Zahl war im Umlauf, das stimmt. Sehen Sie, Tiger hat einen unglaublichen Einfluss." Natürlich wolle man die "Besten der Besten" haben. "Sie hatten sich an Tiger gewandt, bevor ich CEO wurde und die Summe war irgendwo da in diesem Bereich," bestätigte Norman.

Woods lehnte Riesensumme ab

Schon in einem interview mit der "Washington Post" im Juni hatte Norman von einer neunstelligen Summe gesprochen, die Tiger Woods für eine Teilnahme geboten worden sei. Doch der Golf-Profi habe abgelehnt. Andere Stars des Sports waren da weniger zimperlich. Von Phil Mickelson über Dustin Johnson, Sergio Garcia, Graeme McDowell, bis zu Louis Oosthuizen treten zahlreiche Major-Gewinner bei der "LIV Golf Series" an. Auch der deutsche Profi Martin Kaymer ist mit dabei. Als Preisgeld winken insgesamt noch einmal 250 Millionen US-Dollar.

Bezahlt wird die extravagante Golf-Tour vom "Saudi Arabia's Public Investment Fund (PIF)", wie "CNN" berichtet. Die Stiftung hat Mohammed bin Salman, der Kronprinzen von Saudi Arabien zum Vorstand. Wegen der Vorwürfe gegen Menschenrechtsverstöße in dem Land gab es auch aus der Golf-Welt Kritik an der Tour. So sprach sich Rory McIlroy klar gegen die - aus seiner Sicht - Abkehr von traditionellen Werten des Golf-Sports aus.

"Was ist die Motivation dieser Spieler?"

Auch Tiger Woods äußerte sich sehr deutlich gegenüber den teilnehmenden Spielern. Am Rande der British Open im schottischen St. Andrews sagte der fünfzehnfache Majors-Sieger laut "CNN": "Ich finde dass sie sich damit von allem abgewandt haben, was sie bis zu diesem Punkt gebracht hat." Ein Entwicklung, die Woods offensichtlich kritisch sieht: "Was ist die Motivation dieser Spieler, die eine garantierte Summe bekommen? Wie sollen sie sich motivieren, es da draußen im Dreck zu verdienen?" Dort würde laute Musik auf dem Golfkurs gespielt und die Atmosphäre sei komplett anders, klagte Woods. "Du bekommst einfach einen Haufen Geld vorab bezahlt und spielst dann ein paar Events und golfst 54 Löcher."

Auch langfristig glaubt Woods nicht, dass es dem Sport gut tun wird. Er glaube, Greg Norman habe einige Dinge getan, die nicht im besten Interesse des Sports seien. Das gelte auch für die teilnehmenden Spieler, so Woods: "Ich sehe nicht, wie dieser Move Positives für diese Spieler bringen kann. Besonders, wenn die LIV-Organisation keine Weltranglisten-Punkte bekommt." Es wäre traurig besonders für einige der jungen Spieler, wenn sie dadurch niemals die Möglichkeit bekämen, auf der Major-Tour zu spielen und die Erfahrungen in den Wettbewerben auf diesem heiligen Boden zu machen, fügte Woods hinzu.

Im Video: Open-Fans mit LIV-Golf-Kritik und Tiger-Lob