Tim Cook: So bescheiden lebt der Apple-Chef

Als Chef des Tech-Konzerns Apple kann sich Tim Cook jeden erdenklichen Luxus leisten. Tut er aber nicht. Der Lenker einer der wertvollsten Firmen der Welt ist für seinen bescheidenen Lebensstil bekannt. Wir zeigen, wie der Unternehmer lebt und wie er sein Geld ausgibt.

Tim Cook bei einer Apple-Veranstaltung in der Brooklyn Academy of Music in New York. (Bild: Robert Deutsch-USA TODAY/ddp/Sipa USA)
Tim Cook bei einer Apple-Veranstaltung in der Brooklyn Academy of Music in New York. (Bild: Robert Deutsch-USA TODAY/ddp/Sipa USA)

Ungefähres Vermögen

Im Jahr 2017 schätzte der Datenkonzern Equilar Tim Cooks Vermögen auf umgerechnet mindestens 539 Millionen Euro. Davon soll der größte Teil (rund 537 Millionen Euro) aus Anteilen und Aktienoptionen an Apple stammen. Außerdem sitzt er im Vorstand des Sportartikel-Herstellers Nike, wo er Aktienoptionen im Wert von rund drei Millionen Euro besitzen soll. Das tatsächliche Vermögen Cooks dürfte deutlich höher sein. Ob es die Milliardengrenze überschritten hat, ist allerdings fraglich. Nach Informationen des Wirtschaftsmagazins Business Insider besteht der Club der Milliardäre bei Apple derzeit aus einer einzigen Person. Es ist Laurene Powell Jobs, die Witwe des 2011 verstorbenen Apple-Mitgründers Steve Jobs.

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Er ist schwul, und das ist auch gut so

Cook hält sein Privatleben aus der Öffentlichkeit. Im Herbst 2014 macht er seine Homosexualität dennoch publik. In einem Artikel für Bloomberg Businessweek schreibt er: "Ich bin stolz, schwul zu sein, und betrachte dies als eines der größten Geschenke, die Gott mir gemacht hat." Zu seinem Outing hätte ihn ein "ungeheures" Verantwortungsgefühl getrieben, verriet er ein Jahr später in der US-Fernsehsendung "The Late Show". "Es wurde mir so klar, dass Kinder in der Schule schikaniert wurden, dass Kinder grundsätzlich diskriminiert wurden, dass Kinder sogar von ihren eigenen Eltern verstoßen wurden und dass ich etwas unternehmen musste."

Tim Cook übernahm 2011 den Chefposten bei Apple. (Bild: ddp/Robert Deutsch-USA TODAY/Sipa US)
Tim Cook übernahm 2011 den Chefposten bei Apple. (Bild: ddp/Robert Deutsch-USA TODAY/Sipa US)

Sparsames Arbeiterkind

Cook gilt als äußerst sparsam, fast könnte man meinen, er sei knauserig. Angeblich kauft er seine Unterwäsche bei der US-amerikanischen Kaufhauskette Nordstrom im Schlussverkauf. "Ich erinnere mich gern daran, woher ich komme", sagt das Arbeiterkind, dessen Vater Werftarbeiter war und dessen Mutter in einer Apotheke arbeitete. "Und mich in einer bescheidenen Umgebung zu bewegen, hilft mir dabei." Geld sei für ihn, der vor seiner Unternehmerkarriere in einer Papierfabrik und in einem Aluminiumwerk gearbeitet hatte, nie Motivation gewesen.

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Haus in Palo Alto

Seit 2012 lebt Cook in Palo Alto in einem Haus, das 2.400 Quadratmeter misst und einen Wert von umgerechnet rund 1,6 Millionen Euro hat. Nicht gerade wenig, aber immerhin weniger als viele Anwesen im Umfeld: Die Häuser kosten in der kalifornischen Stadt durchschnittlich 2,8 Millionen Euro.

Tim Cook am 24. Oktober 2018 bei einer Rede im Europäischen Parlament in Brüssel. (Bild: ddp/abaca press)
Tim Cook am 24. Oktober 2018 bei einer Rede im Europäischen Parlament in Brüssel. (Bild: ddp/abaca press)

Die Hobbys

So wenig er sein Geld verprasst, so diszipliniert ist er im Umgang mit seinem Körper. Cook betätigt sich gerne sportlich. Er wandert viel und fährt regelmäßig Rad. Geradezu exzessiv betreibt er ein anderes Hobby. Cook geht regelmäßig ins Fitnessstudio, wo er schon ab fünf Uhr mit dem Training beginnt. "Ich gehe ins Fitnessstudio und trainiere eine Stunde lang, weil es meinen Stress in Schach hält", sagt er in einem Interview mit der Nachrichten-Webseite Axios.

Spendabel statt verschwenderisch

Cook mag nicht verschwenderisch sein, dafür ist er spendabel. Sowohl in Form von Spendenaktionen wie auch in öffentlichen Reden engagiert er sich gegen die Missstände der Welt. Er hilft im Kampf gegen die Verbreitung des Aids-Virus und setzt sich für bessere Bildungschancen ein. Er kämpft für Frauenrechte, Diversität und Gerechtigkeit. Bevor er eines Tages das Zeitliche segnen werde, sagt er in einem Interview mit dem Wirtschaftsmagazin Fortune, werde er sein gesamtes Vermögen für wohltätige Zwecke spenden. Seine Motivation: "Ich möchte der Kieselstein im Teich sein, der die Welle der Veränderung anstößt."

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