Tischtennis-Chefin Herweg: "Haben ein paar Hausaufgaben"

Tischtennis-Chefin Herweg: "Haben ein paar Hausaufgaben"
Tischtennis-Chefin Herweg: "Haben ein paar Hausaufgaben"

Trotz Bronze für das Überraschungsdoppel Patrick Franziska/Dimitrij Ovtcharov ist die Spitze des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB) mit dem Ergebnis der WM in Durban nicht zufrieden. Die Zuschauerrolle der deutschen Aktiven an den beiden Finaltagen schmeckten DTTB-Präsidentin Claudia Herweg und Herren-Bundestrainer Jörg Roßkopf so wenig, dass beide im Vorfeld der im Juni anstehenden European Games in Krakau noch in Südafrika offen Defizite monierten.

"Nachdem wir bei den Europameisterschaften und der Mannschafts-WM hervorragende Ergebnisse hatten, war das jetzt bei den Herren diesmal einen Tick schlechter", konstatierte Herweg mit Blick auf eine einzige Achtelfinal-Teilnahme durch Europameister Dang Qiu. Auch wenn "man nicht bei jedem Turnier liefern kann, haben wir im Herrenbereich ein paar Hausaufgaben zu machen", sagte die Verbandschefin.

Tatsächlich hatte nach der verletzungsbedingten Absage von EM-Rekordsieger Timo Boll aus dem Spitzentrio lediglich Qiu als Nummer neun der Weltrangliste seine Setzung erfüllt. Dagegen konnten die späteren Doppel-Medaillengewinner Ovtcharov und Franziska ihre Einstufungen nicht bestätigen und scheiterten schon in der Runde der letzten 32.

Roßkopf verband Kritik an seinem mit Mannschafts-Olympiazweiten und -Vizeweltmeistern gespickten Quintett mit dem erneuten Hinweis auf fehlende Möglichkeiten zur ausreichenden Vorbereitung durch den ausufernden Turnierkalender.

"In den wichtigen Phasen hat den Spielern Substanz gefehlt hat, um etwas zuzulegen. Sie haben einfache Fehler gemacht, die nicht passieren dürfen, wenn man zweitbeste Nation ist und den Anspruch hat, gute Leistungen zu bringen. Wir wissen aber, warum diese Fehler passieren, denn entscheidend ist immer, was in der Trainingshalle passiert, und da haben wir vor der WM zu wenig gemacht", meinte der frühere Doppel-Weltmeister: "Wir werden daran arbeiten, dass das nicht mehr passiert."