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So betrauert Zverev sein Aus gegen den Djoker

So betrauert Zverev sein Aus gegen den Djoker

Alexander Zverev klatschte bitter enttäuscht mit Novak Djokovic ab, packte seine Schläger ein und schlich frustriert aus der Rod Laver Arena: Der Traum des Tennisstars vom ersten Grand-Slam-Titel ist erneut geplatzt.

Die 23 Jahre alte deutsche Nummer eins unterlag im Viertelfinale von Melbourne dem Rekordsieger und Titelverteidiger mit 7:6 (8:6), 2:6, 4:6, 6:7 (6:8) und verpasste den zweiten Halbfinal-Einzug hintereinander bei den Australian Open.

"Es ist super ärgerlich", sagte Zverev nach dem Match: "Es war ein großartiges Match, aber ich bin mit dem Ergebnis natürlich überhaupt nicht glücklich."

Statt Zverev hat nun der Weltranglistenerste Djokovic erneut beste Chancen aufs Finale, er trifft in der Runde der letzten Vier auf den russischen Qualifikanten Aslan Karazew und ist in dem Match klarer Favorit. Karazew war durch einen 2:6, 6:4, 6:1, 6:2-Sieg gegen den angeschlagenen Bulgaren Grigor Dimitrow als erster Grand-Slam-Debütant in der Ära des Profitennis (seit 1968) direkt ins Halbfinale eingezogen.

Djokovic: "War Pech für Sascha"

"Bis zum letzten Punkt hätte jeder von uns das Match gewinnen können", sagte Djokovic nach dem Ende: "Es war ein großer Kampf und Pech für Sascha." (Australian Open, Viertelfinale: Alexander Zverev - Novak Djokovic zum Nachlesen im Ticker)

Zverev verpasste es dagegen auch im neunten Anlauf, einen Top-Ten-Spieler bei einem Major zu schlagen und sein insgesamt drittes Halbfinale bei den wichtigsten Turnieren zu erreichen. Im vergangenen Jahr war er in Melbourne erst in der Runde der letzten Vier am Österreicher Dominic Thiem gescheitert, der Zverev später auch in dessen bislang einzigen Grand-Slam-Finale bei den US Open denkbar knapp bezwang.

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Seither lauert Zverev auf seine nächste Chance und verpasste nun gegen Djokovic ein dickes Ausrufezeichen. Der Serbe setzt dagegen seine Jagd nach seinem neunten Titel in Melbourne und seinem 18. Grand-Slam-Triumph überhaupt fort. (Die ATP-Weltrangliste)

Er hat es sich zum Ziel gesetzt, die Major-Rekordsieger Roger Federer (Schweiz) und Rafael Nadal (Spanien/beide 20 Titel) einzuholen - auch Nadal ist Down Under noch im Rennen.

Zverev mit weniger Belastung im Turnier

Die Voraussetzungen vor dem Matchbeginn schienen glücklich für den deutschen Profi. Djokovic hatte auf dem Weg ins Viertelfinale 2:32 Stunden länger auf dem Platz verbracht und vier Sätze abgegeben - mehr als zuvor bei seinen insgesamt 48 Viertelfinalteilnahmen.

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Zudem gab es Zweifel am Fitnesszustand des "Djokers", der wie Zverev mit hartnäckigen Bauchmuskelproblemen zu kämpfen hat. Doch davon war während des Matches bei keinem der Akteure etwas zu sehen.

Zverev erwischte den besseren Start. Er agierte enorm präzise und schaffte ein schnelles Break gegen Djokovic, der extrem auf schnelle Punktgewinne ging. Als Djokovic doch noch zum 5:5 ausglich, brachte das den Weltranglistensiebten nicht aus dem Konzept.

"Ich finde Zverev die ganze Zeit ganz ruhig, ganz sicher, ganz bei sich", sagte Boris Becker am Eurosport-Mikrofon. Zverev bestätigte das deutsche Idol mit starken Nerven im Tiebreak.

Djokovic zerhackt Schläger

Doch Djokovic steigerte sich deutlich und brachte das Momentum im zweiten Satz auf seine Seite. Der achtmalige Sieger in Melbourne schlug stark auf, dominierte nun die Ballwechsel und Zverev suchte einen Weg aus dem Tief - fand es zunächst aber nicht.

Nach dem zweiten Satz nahm Djokovic sich dann eine kurze Pause, die ihm aber offenbar nicht gut tat. Zverev zog zunächst davon und Djokovic zerhackte im Zorn seinen Schläger, kam danach aber wieder heran. "Sascha wackelt", sagte Becker.

Auch im vierten Satz ging Zverev wieder in Führung und hatte Breakbälle zum 4:0 - doch Djokovic kam wie ein Stehaufmännchen zurück. Zverev kämpfte wie wild, glaubte weiter an seine Chance und erkämpfte sich noch einen Satzball. Doch Djokovic hatte letztlich auf alles eine Antwort. (Kalender der ATP-Saison 2021)