3x1, 1x5! Das Zwischenzeugnis der Bayern-Stars

Mit letzter Kraft haben sich die Bayern in den Weihnachtsurlaub geschleppt. Wie haben die FCB-Profis die bisherige Saison gemeistert? Die Winter-Zeugnisse von SPORT1.

Mit dem glücklichen 2:1-Sieg des FC Bayern in Leverkusen verabschiedeten sich die Stars des Rekordmeister in den Weihnachtsurlaub.

Nachdem die Elf von Trainer Hansi Flick die aktuelle Spielzeit im gleichen Stil angefangen hatte, wie sie die Triple-Saison beendete, wurde es ab dem Spätherbst zunehmend beschwerlicher - was bei den Belastungen allerdings kein Wunder ist.

Dennoch schafften es die Bayern dank des dreifachen Punktgewinns beim bisherigen Spitzenreiter Leverkusen, das Jahr 2020 als Tabellenführer abzuschließen.

Wie haben die Bayern-Stars in der bisherigen Saison überzeugt? Die Winter-Zeugnisse von SPORT1.

MANUEL NEUER:

Was soll man über den frisch gewählten Welttorhüter noch groß Worte verlieren? Vor allem auch dank Neuer haben sich die Bayern als Spitzenreiter in den Kurzurlaub geschleppt. Der Nationalkeeper rettete sein Team ein ums andere Mal. Er ist längst wieder auf dem Niveau vor seinen langwierigen Verletzungen aus den Jahren 2017 und 2018. SPORT1-Note 1

ALEXANDER NÜBEL:

Im Schatten von Neuer hat sich der frühere Schalke-Keeper an der Säbener Straße gut eingefunden. Allerdings kam Nübel bislang nur auf zwei Pflichtspiele (im Pokal gegen Düren und in der Champions League gegen Atlético Madrid). In beiden Auftritten wirkte er solide und leistete sich keinen Patzer. Ohne Bewertung

NIKLAS SÜLE:

Von den Leistungen der Zeit vor dem Kreuzbandriss, den sich Süle vor gut einem Jahr zugezogen hatte, ist der Nationalspieler noch ein gutes Stück entfernt. Der Innenverteidiger wurde zwischendurch sogar mal auf die Tribüne beordert, weil seine Fitnesswerte nicht entsprechend waren. SPORT1-Note 4

BENJAMIN PAVARD:

Der Weltmeister von 2018 gehört zu den größten Verlieren der bisherigen Saison. Startete noch vernünftig in die Saison. Je weiter die Hinrunde fortschritt, desto mehr ließ Pavard aber nach. Gegen Wolfsburg und Leverkusen setzte ihn Hansi Flick deswegen nicht mehr ein. SPORT1-Note 4,5

JÉRÔME BOATENG:

Machte seine Sache überwiegend gut, auch wenn der mittlerweile 32 Jahre alten Innenverteidiger zwischendurch ganz schön pumpen musste. Flick vertraute ihm dennoch - und der Bayern-Coach wurde nicht enttäuscht. SPORT1-Note 3

ALPHONSO DAVIES:

Für "Phonzie" lief die bisherige Saison nicht gerade nach Wunsch. Zunächst fand er sich in einem Leistungsloch wieder und wurde von Flick zumeist auf die Bank beordert. Am 24. Oktober zog er sich dann einen Bänderriss zu, der ihn bis Anfang Dezember außer Gefecht setzte. Erst zum Jahresende sammelte Davies wieder einige Einsatzzeiten. Ohne Bewertung

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BOUNA SARR:

Einer der Last-Minute-Neuzugänge, die Flick zum Abrunden seines Kaders bekam. Sarr kam insgesamt auf acht Pflichtspieleinsätze (3 Bundesliga, 4 Champions League, 1 DFB-Pokal), konnte aber nur in Ansätzen überzeugen. Der Rechtsverteidiger leistete sich defensiv einige Aussetzer und muss sich noch gewaltig steigern, um eine echte Alternative für Flick zu werden. SPORT1-Note 5

LUCAS HERNÁNDEZ:

Zum ersten Mal seit seiner Ankunft im Winter schaffte es der Franzose, einen Stammplatz zu ergattern. Dabei profitierte Hernández allerdings von Davies' Formschwäche und Verletzung. Flick setzte den Weltmeister überwiegend als Linksverteidiger ein, wo er seine Sache zufriedenstellend löste. An Davies' Leistungen aus der Vorsaison kam er aber nicht heran. SPORT1-Note 3,5

TANGUY NIANZOU:

Der Neuzugang ist der mit Abstand größte Pechvogel der bisherigen Spielzeit. Verletzte sich schon vor dem Saisonstart, musste dann bis zum 28. November warten, ehe er seine ersten Minuten für die Bayern absolvieren konnte. Kurze Zeit später ging er mit einem Muskelbündelriss erneut in die Reha. Ohne Bewertung

DAVID ALABA:

Um den Abwehrchef der Münchner gab es offenen Streit, weil sich Alaba und die Bayern nicht auf eine Vertragsverlängerung einigen konnten. Ob der Österreicher deswegen nicht an die bärenstarken Leistungen aus der Triple-Saison herankam, ist nicht zu belegen. Immerhin stabilisierte sich Alaba nach kurzer Schwächephase wieder. SPORT1-Note 3,5

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CHRIS RICHARDS

Als Flicks Not auf der rechten Abwehrseite groß war, warf der Bayern-Trainer den 20-Jährigen ins Getümmel. Richards machte es bei seinem Startelfdebüt gegen Hertha BSC ordentlich und bereitete sogar einen Treffer vor. Dass er (noch) nicht das Niveau hat, eine dauerhafte Alternative zu sein, wurde in seinen Kurzeinsätzen aber ebenso deutlich. SPORT1-Note 4

JOSHUA KIMMICH:

Das fleischgewordene Mentalitätsmonster ließ sich eine etwaige Überbelastung nicht einreden. Er kämpfte, biss und grätschte - so lange, bis ihn ein Meniskusschaden außer Gefecht setzte. Wie sehr Kimmich den Bayern fehlte, zeigte sich zum Jahresende, als der Meister auf dem Zahnfleisch daherkam und keinen Antreiber mehr hatte. SPORT1-Note 1,5

JAVI MARTÍNEZ:

War gefühlt nach der Triple-Saison schon weg, blieb dann aber - und half den Bayern über die Runden. Satte 16 Pflichtspieleinsätze stehen bei Martínez, auf den sich der Rekordmeister nach wie vor verlassen kann, auf dem Zettel. SPORT1-Note 3

LEON GORETZKA:

Wohl auch dank seines Muskelzuwachses schaffte es der Mittelfeldspieler unter den gegebenen Voraussetzungen, dem Spiel seinen Stempel aufzudrücken. Irgendwann wurde es aber auch für Goretzka zu viel. Wegen muskulärer Probleme verpasste der Nationalspieler insgesamt vier Spiele. SPORT1-Note 2,5

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MARC ROCA:

Wie Sarr kam auch Roca bislang kaum zum Einsatz und wurde nur sporadisch eingesetzt. Immerhin zeigte der Spanier, dass er über eine gute Übersicht verfügt und mit dem Ball etwas anfangen kann. An der Physis muss Roca aber noch arbeiten, wenn er eine ernsthafte Alternative für Flick sein will. SPORT1-Note 4

CORENTIN TOLISSO:

Tolisso und der FC Bayern - auch nach dreieinhalb Jahren sieht es nach einer Beziehung aus, die nie wirklich in Schwung kam. Tolissos Verletzungsanfälligkeit zieht sich wie ein roter Faden durch seine Bayern-Zeit. Möglicherweise ist das auch der Grund, warum der Weltmeister noch immer nicht sein ganzen Potenzial zeigen konnte. SPORT1-Note 4

SERGE GNABRY:

Auch an einem Gnabry sind die Belastungen der vergangenen Monate nicht spurlos vorbeigegangen. Der 25-Jährige, eine der prägenden Figuren des Triple-Triumphs, hat entsprechend etwas von seiner Torgefährlichkeit eingebüßt. Dennoch biss Gnabry auf die Zähne und kam bislang unbeschadet durch die Saison. SPORT1-Note 3,5

ROBERT LEWANDOWSKI:

Wo die Bayern wohl in der Tabelle stünden, hätten sie Lewandowski nicht im Kader? Ungeachtet aller Belastungen knipste der Torjäger noch zuverlässiger als in der Triple-Saison und wurde am Mittwoch völlig zurecht zum Weltfußballer gewählt. Als habe er seinen Status noch einmal untermauern wollen, sorgte er mit seinem Doppelpack gegen Leverkusen dafür, dass die Bayern als Tabellenführer Weihnachten feiern können. SPORT1-Note 1

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LEROY SANÉ:

Ein schwieriges erstes halbes Jahr bei den Bayern endete für den Nationalspieler mit einer echten Demütigung. Hansi Flick wechselte Sané gegen Leverkusen erst ein und nahm ihn nach 36 Minuten wieder runter. Neben vielen durchwachsenen Auftritten bleiben aber auch einige Joker-Auftritte in Erinnerung, bei denen er sehenswerte Treffer erzielte. SPORT1-Note 4

DOUGLAS COSTA:

Der Rückkehrer verpasste es bislang, einen positiven Eindruck zu hinterlassen. In 16 Pflichtspieleinsätzen erzielte der Brasilianer nur einen Treffer und wirkte längst nicht mehr so spritzig wie in seiner ersten Bayern-Zeit. In dieser Verfassung dürfte es keine Option für den Rekordmeister sein, Costa fest zu verpflichten. SPORT1-Note 4,5

ERIC-MAXIM CHOUPO-MOTING:

Als Backup für Lewandowski geholt, erledigte der frühere PSG-Stürmer seinen Job - mehr aber auch nicht. Seine drei Treffer erzielte "Choupo" im Pokal gegen den 1. FC Düren (2) und in der Champions League gegen Lok Moskau (1). SPORT1-Note 4

JOSHUA ZIRKZEE:

Um den Aufsteiger der vergangenen Saison ist es ruhig geworden. Der Niederländer spielte nur eine untergeordnete Rolle und kam lediglich auf einige Kurzzeit-Einsätze. Einen Treffer konnte Zirkzee, bei dem sich eine Leihe im Winter andeutet, nicht beisteuern. Ohne Bewertung

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THOMAS MÜLLER:

Kann sich noch jemand an Müllers Zeit unter Niko Kovac erinnern? Da schien der Ur-Bayer auf dem absteigenden Ast, sogar ein Vereinswechsel stand im Raum. Unter Flick ist Müller längst wieder der alte, was er auch in der aktuellen Saison beweist. Vor allem im Herbst drehte Müller auf und erzielte bislang neun Tore. SPORT1-Note 2

KINGSLEY COMAN:

Als Coman gegen Leverkusen verletzt ausgewechselt wurde, hielten die Bayern-Fans die Luft an. Eine längere Zwangspause will sich beim Franzosen keiner vorstellen - zu stark waren seine Auftritte in der bisherigen Saison. Fünf Tore und neun Assists stehen beim 24-Jährigen - aller Belastungen zum Trotz - auf dem Zettel. SPORT1-Note 1

JAMAL MUSIALA:

Der Shootingstar schlechthin. Feierte seinen Saisoneinstand mit einem Treffer gegen Schalke und bestätigte seine erstaunlichen Leistungen, wann immer Flick ihn einsetzte. Am Ende kam der 17 Jahre alte Deutsch-Engländer, um den auch Joachim Löw für die DFB-Elf kämpft, auf drei Tore und viele gute Kritiken. SPORT1-Note 2