"Absolutes Unding!" Riesen-Aufreger bei Tour de France

Ganz bittere Szene für Mitfavorit Tadej Pogacar auf der 14. Etappe der Tour de France 2023!

Den Slowenen, der am Samstagmorgen mit lediglich neun Sekunden Rückstand auf den Gesamtführenden Jonas Vingegaard gestartet war, hat ein Kamera-Motorrad womöglich das Gelbe Trikot gekostet.

Pogacar attackierte im direkten Duell mit Vingegaard am letzten Anstieg des Tages hinauf zum Col de Joux Plane rund 530 Meter vor der Bergwertung - wurde nur wenige Meter später aber von zwei davor fahrenden Motorrädern ausgebremst.

„Das ist schlecht, dass die Motorräder da sind. Das kann doch wohl nicht wahr sein, dass das das Rennen beeinflusst, das kann absolut überhaupt nicht wahr sein“, echauffierte sich ARD-Reporter Florian Naß.

ARD-Reporter außer sich: „Absolutes Unding!“

Es sei doch klar gewesen, „dass in diesem Moment die Post abgehen kann - und zwar in jeder Sekunde“, kritisierte Naß die Motorradpiloten: „Das ist ein Unding, das ist ein absolutes Unding! Mein Gott nochmal!“

Neben den Motorradfahrern galt die Kritik von ARD-Reporter Naß auch der Rennleitung.

„Das muss auch vorher von der Jury klarer angesagt werden. Weg, die Motorräder haben in diesem Moment des Rennens nichts da zu suchen, die brauchen einen Abstand von mindestens mal 20 Metern“, forderte Naß und erklärte: „Wir haben alles im Bild, alles aus dem Helikopter im Bild. Mann, Mann, Mann!“

Besonders bitter für Pogacar: Rund 100 Meter vor der Bergwertung setzte stattdessen Vingegaard die entscheidende Attacke, fuhr als Erster über den Gipfel und sicherte sich eine Zeitgutschrift von acht Sekunden - Pogacar musste sich mit fünf Sekunden begnügen.

Immerhin setzte sich der Gesamtzweite bei der Zielankunft in Morzine Les Portes du Soleil rund zwölf Kilometer später im erneut direkten Duell mit Vingegaard durch und sicherte sich hinter Etappensieger Carlos Rodríguez damit seinerseits zwei Sekunden mehr an Zeitbonifikation als der Däne.

Vingegaard verteidigt Gelbes Trikot gegen Pogacar

Auch Rodríguez war nach der letzten Bergwertung rund 9,3 Kilometer vor dem Ziel von einem TV-Motorrad behindert worden. Er schob es zunächst beiseite und musste dann einen ungeplanten Schlenker fahren.

„Das geht gar nicht, die müssen anhalten“, forderte der ehemalige Radprofi Fabian Wegmann als ARD-Experte in dieser Szene, ehe er meinte: „Unfassbar! Da bin ich gespannt, ob der Motorradfahrer morgen noch im Rennen ist.“

Sicher ist: Mit dem Gelben Trikot wird auch am Samstag erneut Vingegaard an den Start gehen, der seinen Vorsprung durch die Zeitgutschriften letztlich sogar um eine Sekunde ausbaute.