Yahoo Nachrichten Ski-Idol im Gefängnis tot aufgefunden
Die Wintersport-Welt trauert um ein bekanntes, zuletzt aber tief gefallenes Gesicht der Ski-Szene
Der ehemalige Skirennfahrer Jeremy Nobis ist mit 52 Jahren tot in einer Gefängniszelle im US-Bundestaat Utah aufgefunden worden, wie mehrere Medien übereinstimmend berichten. Wiederbelebungsmaßnahmen seien demnach erfolglos gewesen. Die Todesursache sei noch unklar.
Nobis galt in seinen jungen Jahren als Riesentalent im Alpin-Bereich. Die in ihn gesetzten Erwartungen konnte er dort nicht erfüllen, dafür wurde er nach einem Umstieg in den Extremsport-Bereich zur Szene-Legende.
Das berühmte Powder Magazine zählte Nobis 2006 wegen seines Wirkens zu den 48 einflussreichsten Skirennfahrern der Geschichte - in einer Reihe mit Ingemar Stenmark, Franz Klammer, Bode Miller und anderen Idolen.
Jeremy Nobis war eine Extremsport-Ikone
Als 17-Jähriger gewann der in Madison, Wisconsin geborene Nobis Gold im Super-G bei der Junioren-WM, ein Jahr später triumphierte er auch im Riesenslalom.
Im Herren-Weltcup blieb dem früh mit einem waghalsigen Stil aufgefallenen Nobis allerdings der ganz große Durchbruch verwehrt. 1991 gelang ihm mit Platz sieben im Riesenslalom in Adelboden sein bestes Karriereergebnis, bei den Olympischen Spielen 1994 in Lillehammer belegte er Rang neun. Insgesamt absolvierte er 15 Weltcup-Starts.
Ein Jahr später verließ der immer wieder von Verletzungen geplagte Nobis den Weltcup-Zirkus und widmete sich fortan dem Extremsport.
In der Freeride-Szene machte sich Nobis einen großen Namen, eine wagemutige, rasend schnelle Abfahrt vom Pyramid Peak in Alaska machte ihn 1997 über Nacht zu einem gefragten Phänomen. Seine riskanten Befahrungen gefährlicher Abhänge standen auch im Zentrum diverser Filme. Nobis - der sich den Beinamen „The Icon“ erwarb - war auch als Mountainbike-Profi, im Skicross und als Organisator von Heliskiing-Abenteuertrips aktiv.
Mehrfach mit dem Gesetz in Konflikt
Im Laufe der Jahre geriet Nobis auch des Öfteren mit dem Gesetz in Konflikt.
Er wurde mehrfach schwer alkoholisiert am Steuer erwischt, verursachte Unfälle und wurde in mehreren US-Bundesstaaten angeklagt. Er versuchte auch mehrfach, sich der Strafverfolgung durch Fahrerflucht und Umzüge aus den ihn anklagenden Staaten zu entziehen.
Zuletzt war er am 11. Februar verhaftet worden, hatte sich wegen einer Alkoholfahrt schuldig bekannt werden und am kommenden Dienstag offiziell verurteilt werden.
