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Traumtor und Rot-Wirbel: Gladbach mit Big Point in Wolfsburg

Traumtor und Rot-Wirbel: Gladbach mit Big Point in Wolfsburg

Eine spektakuläre Anfangsphase, ein Traumtor und ein Blitz-Doppelpack haben Borussia Mönchengladbach zum ersten Auswärtssieg in der noch jungen Bundesliga-Saison verholfen.

Die Fohlen bannten damit einen Fluch: Nach fast 18 Jahren siegten sie erstmals wieder beim VfL Wolfsburg. „Ich wusste das erst seit heute um 14.00 Uhr. Serien sind aber dazu dar, um gerissen zu werden und um neue zu beginnen“, sagte Gladbachs Jordan Beyer nach dem Abpfiff bei Sky: „Das ist Wahnsinn, ich kann es noch gar nicht in Worte fassen. Es ist schön, dass wir nach so langer Zeit wieder hier gewonnen haben. Wir freuen uns darauf zu feiern und endlich mal wieder einen Auswärtssieg in Wolfsburg zu genießen.“

Das Team von Trainer Adi Hütter setzte sich am 7. Spieltag der Bundesliga bei den nun fünf Pflichtspiele sieglosen Niedersachsen mit 3:1 (2:1) durch und schaffte mit dem ersten Auswärtssieg der Saison den Anschluss ans obere Tabellendrittel. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)

Embolo trifft per Fallrückzieher

Breel Embolo prägte die Anfangsphase einer unterhaltsamen Partie vor 12.845 Zuschauern. Mit einem spektakulären Fallrückzieher brachte der Schweizer Angreifer die Gäste schon in der 5. Spielminute in Führung und leistete rund 90 Sekunden später die Vorarbeit zum 2:0 durch Jonas Hofmann (7.).

„Überragend! Breel hat einen Körper, er hat Schnelligkeit und eine Wucht“, schwärmte Gladbachs Jonas Hofmann bei Sky über Teamkollegen Embolo: „Das sind Komponenten, die für eine Verteidigung sehr unangenehm sein können. Er kann auch ein Auge für den Mitspieler haben. Breel ist enorm wichtig für uns.“ Beyer ergänzte: „Das war Weltklasse, was er vorne gemacht hat. Wir können froh sein, dass wir einen solchen Spieler in den eigenen Reihen haben.“

Wolfsburg berappelte sich und schaffte noch in der ersten Hälfte den Anschluss durch Luca Waldschmidt (24.). Doch zu mehr reichte es nicht, Joe Scally (90.+5) erhöhte in der Nachspielzeit gar auf 3:1 für Gladbach. Die Schlussphase ab der 78. Spielminute absolvierten die Wölfe nach einer Gelb-Roten-Karte für Maxence Lacroix mit zehn Spielern, den fälligen Strafstoß für ein Foul an Embolo hielt Koen Casteels nach einem schwachen Versuch von Lars Stindl. Einen weiteren Platzverweis gegen Wolfsburgs Jerome Roussillon wegen einer vermeintlichen Notbremse nahm Schiedsrichter Frank Willenborg nach Studium der Videobilder zurück (84.).

Die Gladbacher hatten seit November 2003 bei 16 Bundesliga-Dienstreisen nach Wolfsburg immer wieder einen Sieg verpasst. Jetzt brachten sie den so eindrucksvoll in die Saison gestarteten Niedersachsen die zweite Liga-Niederlage in Folge bei.

Wolfsburg nutzt Chancen im zweiten Durchgang nicht

Für Wolfsburgs Coach Mark van Bommel war es die große Frage, wie seine Mannschaft die schwere Champions-League-Partie gegen den FC Sevilla (1:1) verkraftet hatte. Zunächst musste sich der Niederländer große Sorgen machen. Den Gastgebern fehlte in den Anfangsminuten nicht der Wille, aber die geistige Frische, um entschlossene Fohlen im Zaum zu halten.

Die Gäste waren nach dem befreienden Sieg in der Vorwoche gegen Borussia Dortmund mit breiter Brust angereist und lieferten in Wolfsburg sofort Präzisionsarbeit ab. Vor dem Führungstreffer traf Denis Zakaria eine Direktabnahme nach Ecke von Hofmann zwar noch nicht voll. Der Schussversuch entpuppte sich aber als perfekte Vorlage für Embolo, der dann artistisch vollendete.

Die Wölfe leisteten sich immer wieder leichte Unkonzentriertheiten im Aufbau, was gefährlich war gegen konsequent umschaltende Gladbacher. Aber die Gastgeber kämpften beharrlich und strahlten mit Wout Weghorst in der Spitze stets Torgefahr aus. Zur Halbzeitpause war die Partie offen.

Auch nach dem Wiederanpfiff ging es weiter hin und her, Kouadio Kone deutete mit einem strammen Rechtsschuss sofort an, dass Gladbach sich nun keineswegs einigeln wollte (51.). Kurz später scheiterte Dodi Lukebakio auf der Gegenseite am bestens postierten Yann Sommer (54.).

Die Wolfsburger Königsklassen-Teilnehmer schalteten nun angetrieben vom emsigen Maximilian Arnold noch einmal einen Gang höher und drängten auf den Ausgleich. Doch auf der Gegenseite bekamen sie Embolo nie in den Griff.

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