Trotz klarer Führung: BVB patzt erneut

Pierre-Emerick Aubameyang bleib drei Spiele in Folge ohne Tor

Selbst ein komfortabler Vorsprung reichte Borussia Dortmund diesmal nicht - der BVB ist erneut gestolpert.

Am 9. Spieltag der Bundesliga kam der Pokalsieger bei seinem "Problemgegner" Eintracht Frankfurt trotz einer 2:0-Führung nur zu einem 2:2 (1:0). (Spielplan und Ergebnisse der Bundesliga)

Bayern können am BVB vorbeiziehen

Es droht der erstmalige Verlust der Tabellenführung. Verfolger FC Bayern kann mit einem Sieg mit vier Toren Differenz beim Hamburger SV mit dem BVB nach Punkten und Toren gleichziehen und wurde mit einem höheren Sieg sogar vorbeiziehen. (Tabelle der Bundesliga)

"Wir haben es verpasst, das 3:0 zu machen", haderte BVB-Trainer Peter Bosz bei Sky mit der Chancenverwertung seiner Mannschaft. "Da darf man den Gegner nicht mehr leben lassen."

Nuri Sahin (19.) erzielte aus abseitsverdächtiger Position die Führung für den BVB, der zuletzt in der Liga und vor allem in der Champions League geschwächelt hatte.

Bürki verschuldet Elfmeter

Vor 51.500 Zuschauern in der ausverkauften WM-Arena traf zudem Maximilian Philipp (57.). Zum ersten Sieg am Main seit dem 1. September 2013 reichte es dennoch nicht, weil für Frankfurt Sebastian Haller (64./Foulelfmeter) und Marius Wolf (68.) trafen. Ausgerechnet der zuvor stark parierende BVB-Keeper Roman Bürki verschuldete mit einem ungestümen Einsteigen gegen Ante Rebic den Elfmeter.

Sahin vergab in der 90. Minute die Siegchance, schoss aber Makoto Hasebe auf der Linie an. (Das Spiel zum Nachlesen im Ticker)

"Nach dem 2:0 waren wir schlafmützig, das darf uns einfach nicht passieren", sagte Torschütze Philipp.

(Alle Highlights der Partie am Sonntag um 9.30 Uhr und 13.30 Uhr in Bundesliga Pur im TV auf SPORT1)

Subotic rutscht in die Startelf

Gäste-Trainer Peter Bosz musste in der Defensive aufgrund der Ausfälle von Kapitän Marcel Schmelzer und Ömer Toprak sowie der Rotsperre von Sokratis mächtig improvisieren. Neven Subotic feierte nach über anderthalb Jahren sein Comeback im BVB-Trikot, an seiner Seite spielte Julian Weigl erstmals als Innenverteidiger.

Viel Kampf prägte die Neuauflage des Pokalendspiels, durch zahlreiche (taktische) Fouls entstand nur schwer ein Spielfluss. Die Dortmunder waren dank ihrer individuellen Klasse zunächst zwar leicht feldüberlegen. Der berühmte letzte Pass fand aber noch keinen Abnehmer.

Frankfurt wacht nach Rückstand auf

Beim missglückten Schussversuch von Marc Bartra stand Sahin allerdings goldrichtig. Der türkische Nationalspieler traf aus kurzer Distanz und schockierte damit die Gastgeber, die Augenblicke zuvor ihre ersten gefährlichen Offensivaktionen gestartet hatten und besser in die Partie gekommen waren.

Der Gegentreffer brachte die Hessen, die zuletzt durch Tore in den Schlussminuten zwei Siege gefeiert hatten, nur kurz aus dem Rhythmus. Dank der Passivität des BVB besaßen Wolf (31.) und Ante Rebic (33.) gute Chancen zum Ausgleich, die der in die Kritik geratene Roman Bürki im Dortmunder Tor jedoch souverän entschärfte. Bis zur Pause blieb die SGE spielbestimmend.

BVB-Trainer Peter Bosz, der vor dem Spiel eine Schwächephase seines Teams eingestanden hatte, fand in der Kabine anscheinend nicht die richtigen Worte. Auch nach dem Seitenwechsel taten sich im schwarz-gelben Abwehrverbund immer wieder Lücken auf, Rettungsaktionen in höchster Bedrängnis verhinderten Schlimmeres.

Aubameyang glücklos

Während Dortmund in dieser unterhaltsamen Phase fast ausschließlich auf Konter seines pfeilschnellen, aber noch glücklosen Torjägers Pierre-Emerick Aubameyang setzte und dafür beinahe belohnt wurde (51./53.), drängte die Eintracht immer entschlossener auf den verdienten Ausgleich. Ein Treffer lag in der Luft, und er fiel - auf der falschen Seite. Philipp schloss ins lange Eck ab.

Als wenig später die Dortmunder Defensive erneut zu lethargisch agierte und Rebic erneut enteilte, ging Bürki zu ungeschickt zu Werke. Er brachte Rebic zu Fall, den fälligen Strafstoß verwandelte Haller zum Anschluss. Wolf erzielte für die entfesselten Gastgeber sogar den Ausgleich.