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Trotz Tor-Show: Diese Probleme muss das DHB-Team lösen

Trotz Tor-Show: Diese Probleme muss das DHB-Team lösen

Mit so einer Tore-Show hatte Alfred Gislason gar nicht gerechnet. "Die Jungs waren besser auf den Beinen, als ich erwartet habe", gab der Bundestrainer der deutschen Handballer nach dem mühelosen 36:26 (17:13) gegen Brasilien zu, dem ersten von zwei Olympia-Formchecks vor dem Abflug nach Tokio. (Alles Wichtige zum Handball)

Trotz harten Trainings und einer Mammutsaison in den Beinen präsentierte sich das DHB-Team am Freitagabend frisch und hungrig. Gislason fand in seiner Analyse, die er zum rhythmischen Klatschen der 668 Fans in der Nürnberger Halle vortrug, nur wenige Kritikpunkte. "Das war ein guter Schritt in die richtige Richtung", resümierte der Isländer.

Deutschland am Sonntag gegen Ägypten

Am Sonntag (ab 15 Uhr LIVE im TV auf SPORT1 und im Stream) bei der Generalprobe gegen Afrikameister Ägypten, der am Samstag mit 32:25 ebenfalls souverän gegen Brasilien gewann, erwartet die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) allerdings ein anderes Kaliber. Und überhaupt: Den souveränen Auftritt gegen die Südamerikaner - dem Außenseiter, der in der Vorrunde der letzte deutsche Gegner in der Hammergruppe A ist - wollte niemand überbewerten. Zurecht.

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"Wir sollten nicht abheben, weil dafür gibt es keinen Grund", bekräftigte Timo Kastening. Der Rechtsaußen kam gegen Brasilien ausschließlich in der zweiten Hälfte zum Einsatz, avancierte in dieser mit sieben Toren aber gleich zum besten Werfer des DHB-Teams. Alle Außenspieler präsentierten sich stark und profitierten nach vielen Ballgewinnen in der Defensive vom guten Umschaltverhalten.

So steuerten Kastening und sein Positionskollege Tobias Reichmann (2) sowie Kapitän Uwe Gensheimer (3) und Marcel Schiller (6/2) auf Linksaußen exakt die Hälfte aller deutschen Tore bei. Weniger Lösungen fand Deutschland aus dem Rückraum, wo Brasilien mit einer offensiven Deckung eine komplizierte Aufgabe stellte.

Weber kehrt wohl zurück ins DHB-Team

Gegen Ägypten soll auch durch Philipp Weber weitere Variabilität ins deutsche Offensivspiel kommen. Der Mittelmann, der wegen Wadenproblemen am Freitag geschont wurde, kehrt nach Gislasons Angaben höchstwahrscheinlich in die Mannschaft zurück und will sich weiter einspielen. So wie das gesamte Team. "Wir sind nach wie vor in der Phase, in der wir noch an einigen Dingen feilen können", sagte Gensheimer.

Bis zum Abflug nach Tokio am kommenden Mittwoch zählt zu diesen auch die Abwehr, unter anderem eine offensivere Variante als die gegen Brasilien praktizierte 6:0-Deckung will Gislason gegen Ägypten einstudieren. Nach dem Ausfall von Patrick Wiencek identifizierte der Trainer-Fuchs in der Deckung mit am meisten Trainingsbedarf.

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Weiteren Schwung für die Medaillenmission in Asien sollen am Sonntag erneut die Fans geben. Da in Japan aufgrund der angespannten Corona-Situation keine Zuschauer zugelassen sein werden, genossen die deutschen Spieler das lautstarke Publikum in Nürnberg umso mehr. Mehr als ein Jahr hatte die Nationalmannschaft kein Länderspiel mehr vor Fans bestritten.

"Es war herrlich", schwärmte Kastening. Gislason berichtete von einem "richtig schönen" Gefühl: "Auch wenn es nur knapp 1000 Fans waren, hat man schon einen Riesenunterschied gemerkt", sagte der DHB-Coach.