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Tut Diva Jovic der Eintracht überhaupt noch gut?

Tut Diva Jovic der Eintracht überhaupt noch gut?
Tut Diva Jovic der Eintracht überhaupt noch gut?

Es waren mitunter auffällige Bilder, die die vergangenen fünf Monate von Luka Jovic bei Eintracht Frankfurt mit sich gebracht haben.

Da waren einerseits die (wenigen) schönen Seiten: der märchenhafte Start mit zwei Treffern gegen den FC Schalke 04, der starke Sprint vor dem Siegtreffer in Dortmund und ein typisches Jovic-Tor gegen Wolfsburg. Stets war das Gefühl da, dass der Knoten bei Jovic nun doch geplatzt sein müsste.

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Die Qualitäten des Serben, der im Winter auf Leihbasis von Real Madrid kam, waren in Frankfurt schließlich bestens bekannt, vor rund zwei Jahren hatte er schließlich noch 60 Millionen Euro in die Kasse gespült. (NEWS: So erklärt Broich sein Eintracht-Aus)

Eintracht-Leihgabe Jovic fiel nicht nur positiv auf

Doch es gab auch andere Szenen, die im Gedächtnis geblieben sind. Als André Silva am 30. Spieltag im Heimspiel gegen den FC Augsburg das erlösende 2:0 erzielte, streckte Jovic die Arme zum gemeinsamen Jubel aus – und der Portugiese rannte ignorierend an ihm vorbei und drehte zur Eckfahne ab. (So will Krösche Frankfurt entwickeln)

Jovic wirkte nicht nur in diesem Moment isoliert in der Mannschaft, der Starspieler der Hessen war mit 28 Saisontoren in der abgelaufenen Spielzeit ein anderer. Diva statt Teamplayer: Die Mitspieler sollen laut Bild auch im Training genervt gewesen, Ex-Trainer Adi Hütter von Jovic abgerückt sein.

Ein Indiz dafür: Jovic wurde bei Rückstand am letzten Spieltag gegen Freiburg nicht mehr eingewechselt. Auch in Pflichtspielen fiel er vor allem durch Abwinken und Lamentieren auf, ging die Wege nicht und blieb stehen. Als die SGE am 21. Spieltag mit 2:0 gegen Köln gewann, verschwand der erst spät eingewechselte Jovic gar grimmig in den Katakomben.

Jovic produzierte viele Schlagzeilen abseits des Fußballplatzes

Hat Jovic für die Eintracht also überhaupt noch den Biss, der ihn 2019 zu einem der begehrtesten Spieler Europas emporschnellen ließ? Die Zeit bei Real jedenfalls hat sichtbare Spuren hinterlassen. Es mag einem Spieler zu Kopf steigen, plötzlich zehn Millionen Euro zu verdienen und damit zu einem der teuersten Profis Europas zu werden.

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Doch die Konkurrenz bei Madrid war riesengroß, Karim Benzema weiterhin einer der weltbesten Stürmer - und Jovic plötzlich wieder auf Normalmaß zurechtgestutzt. Doch war der Lerneffekt, den er in seinen ersten beiden Eintracht-Jahren hatte, von zu kurzer Dauer?

Im Winter 2018 hatte Jovic während einer Presserunde zugegeben, bei Ex-Klub Benfica Lissabon "nicht so professionell wie nötig" gearbeitet zu haben. (SERVICE: Der Spielplan der EM)

In Frankfurt schrieb er anschließend zwar sportliche Schlagzeilen, in Madrid dann aber auch wieder welche abseits des Spielfeldes: Das serbische Model Sofija Milosevic an seiner Seite, für das er Frau und Kind verließ - dazu ein Corona-Skandal, als er sich nicht an die häusliche Quarantäne hielt und in die Heimat nach Serbien reiste, Bilder auf Instagram, die ihn mit mehr Leuten als erlaubt ohne Abstand und Maske ablichteten - es kam eine Menge zusammen.

Eintracht will sich trotzdem um Jovic bemühen

Und es stellt sich inzwischen die Frage: Tut dieser Jovic der Eintracht überhaupt noch gut? Finanzvorstand Oliver Frankenbach sagte zuletzt, dass man sich mit der Personalie nach Jovics Rückkehr zu Real noch beschäftigen werde. (Eberl erklärt Hütter-Ablöse)

Der neue Sportvorstand Markus Krösche bestätigte ebenfalls auf SPORT1-Nachfrage: "Luka ist natürlich ein sehr interessanter Spieler. Er hatte damals eine sehr gute Zeit in Frankfurt. Jetzt steht er bei Real unter Vertrag. Von daher müssen wir abwarten, wie sich die Dinge entwickeln."

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Eigenwerbung hat Jovic in 887 Einsatzminuten mit vier Treffern und zwei Vorlagen jedenfalls kaum betreiben können. Allerdings: Sollte Silva die Eintracht verlassen, dann könnte natürlich Bewegung in den aktuell noch lahmen (Corona-)Transfermarkt kommen. (Bericht: Eintracht-Talent auf dem Sprung?)

Unbestritten hat Jovic seine Qualitäten: Schusstechnik, Beidfüßigkeit, Torinstinkt, einen passablen Antritt und die Fähigkeit, sich fallen zu lassen und die, punktuell die Rolle als Spielmacher auszufüllen. (NEWS: Alles zur EM)

Trotzdem steht er nun am Scheideweg seiner Karriere. In Madrid wird es für ihn trotz Vertrages bis 2025 und Neutrainer Carlo Ancelotti auch in Zukunft schwierig, auf Einsatzzeiten zu kommen. Jovics Marktwert ist in den Keller gerauscht, er ist aus dem Fokus geraten. (NEWS: Alles zum DFB-Team)

Das müsste Jovic ändern, damit es doch noch in Frankfurt klappt

Sollte sich der Nationalspieler noch einmal vollständig auf die Eintracht einlassen, den Kampf annehmen, weiterhin auf einen Teil des Gehalts verzichten und sich in den Dienst der Mannschaft stellen, dann kann er den Hessen helfen.

Doch eine Garantie dafür, dass es mit diesen Grundvoraussetzungen im nächsten Anlauf doch noch einmal klappen mag, gibt es nicht.