"Tut mir leid": Ulreich entschuldigt sich für seinen Patzer

Sven Ulreich und der FC Bayern scheitern im Champions-League-Halbfinale

Als das Aus besiegelt, lag Sven Ulreich Minuten lang alleine auf dem Rasen des Estadio Bernabeu.

Mit seinem Patzer im Halbfinal-Rückspiel gegen Real Madrid (2:2) hatte der Torhüter des FC Bayern großen Anteil am Halbfinal-Aus der Münchner.

Einen Rückpass von Corentin Tolisso rutschte dem 29-Jährigen durch die Beine, wodurch Real-Stürmer Karim Benzema zum 2:1 ins leere Tor einschieben konnte.

"Ulreich macht sich lächerlich", ätzte die Zeitung Sport aus Barcelona, El Mundo Deportivo schrieb von einem "epischen Fehler". Und die AS aus Madrid meinte: "Eine komödiantische Einlage. Ulreich wurde zur tragischen Figur des Spiels."

Ulreich: "Kann es mir nicht erklären"

Der Ex-Stuttgarter äußerte sich nach dem Spiel nicht zu seinem entscheidenden Fehlgriff, weil er zur Dopingprobe ausgelost worden war und das Stadion daher erst nach der Mannschaft verließ.

Dafür nahm Ulreich am Tag danach auf Instagram Stellung. "Worte können nicht beschreiben wie enttäuscht ich über das Ausscheiden in der CL bin", schrieb er:

"Wir wollten unbedingt ins Finale und wir haben unser Bestes gegeben und dann passiert mir dieser unnötige Fehler. Ich kann es mir nicht erklären. Es tut mir leid... für mein Team und für euch Fans."

Aufbauende Worte der Teamkollegen

Unter dem Post gab es zahlreiche aufbauende Worte für den Torhüter. Auch Javi Martinez stärkte Ulreich den Rücken. "Du hast uns mehrmals den Arsch gerettet Ulle", kommentierte der Spanier.

Ähnlich hatten sich einige Teamkollegen schon nach der Begegnung geäußert. "Wir müssen die Schuld nicht beim Torwart suchen", sagte James Rodriguez.

Und Kapitän Thomas Müller meinte: "Fehler passieren, es macht keiner einen Vorwurf."

Jupp Heynckes gab zudem Corentin Tolisso für dessen "unnötigen Rückpass" eine Mitschuld am Treffer. Zudem verwies er auf Ulreichs bis Dienstagabend starke Saison.

"Er hat einen Blackout gehabt. Er wollte den Ball mit den Händen aufnehmen und hat dann gemerkt, das geht ja gar nicht. Dann ist er konfus geworden. Das ist sehr bitter für den Spieler und meine Mannschaft", erklärte der Chefcoach.

WM-Träume damit geplatzt

Damit dürften sich auch Ulreichs Träume von einer Teilnahme an der WM in Russland erledigt haben, für die er nach seiner überragenden Leistung im Pokal gegen Leverkusen (6:2) von Sportdirektor Hasan Salihamidzic als "logischer Kandidat" genannt worden war.

Doch schon vor den beiden Partien gegen Real, bei denen deutlich wurde, was Ulreich zur Weltklasse fehlt, hatte Joachim Löw sich skeptisch gezeigt. Zum einen, weil der Bundestrainer Vertrauen in seine derzeitigen Torhüter ter Stegen, Leno und Trapp hat. Zum anderen, weil er fest mit Manuel Neuer plant, der offenbar kurz vor dem Comeback steht.

Für Real allerdings war Neuer noch keine Option - was gravierende Folgen für die Bayern hatte.