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TV-Gelder-Debatte: Gladbach gegen "Gleichmacherei"

TV-Gelder-Debatte: Gladbach gegen "Gleichmacherei"

In der laufenden Diskussion über die künftige Verteilung der Fernsehgelder im deutschen Profifußball hat Borussia Mönchengladbachs Geschäftsführer Stephan Schippers Kritik an der derzeitigen Verfahrensweise zurückgewiesen.

"Wenn wir gute Arbeit nicht mehr belohnen, weil wir die TV-Gelder unabhängig von der Tabelle verteilen, dann ist das aus unserer Sicht nicht der zukunftsweisende Weg", sagte Schippers in einem Interview auf der Homepage des Champions-League-Teilnehmers: "Gleichmacherei konterkariert das Leistungsprinzip und den Wettbewerb."

Kritiker des derzeitigen Systems befürchten durch eine Fortführung der bisherigen Verteilungspraxis eine fortschreitende Erstickung des Wettbewerbs und eine weiter wachsende Dominanz besonders von Spitzenvereinen wie Rekordmeister FC Bayern und "Vize" Borussia Dortmund.

Zuletzt waren erhebliche Differenzen zwischen einzelnen Gruppen von Klubs über die Verteilung der Milliarden-Einnahmen aus dem ab der kommenden Saison gültigen TV-Vertrag deutlich zutage getreten.

Gladbach will festhalten an TV-Gelder-Verteilungsschlüssel

Mönchengladbachs Rückkehr in den Kreis der deutschen Topteams führte Schippers als Beleg für seine Position gegen Veränderungen am momentanen Verteilungsschlüssel an.

"Der Weg von Borussia Mönchengladbach, aber auch anderer Vereine wie zum Beispiel Eintracht Frankfurt, zeigt doch, dass es möglich ist, aus eigener Kraft in das obere Drittel der Bundesliga vorzustoßen. Durch gutes Wirtschaften, clevere Transferpolitik und sehr gute sportliche Leistungen", erläuterte der 53-Jährige seinen Standpunkt.

Und fügte an: "Dies alles hat dazu geführt, dass wir vom Kuchen der TV-Gelder ein größeres Stück abbekommen als zu den Zeiten, als wir in der unteren Tabellenhälfte rangiert haben. Wenn wir mehr Wettbewerb an der Tabellenspitze wollen, dann dürfen Klubs, die nach den Bayern und Dortmund kommen, nicht durch Gleichmacherei geschwächt werden."

Die TV-Millionen können allerdings auch bei den Rheinländern die hohen Einnahmeverluste durch die Corona-Pandemie nicht ausgleichen.

"Wir liegen aktuell für das Geschäftsjahr 2020 bei einem Verlust von rund 37 Millionen Euro. Alle bei Borussia arbeiten hart daran, dieses Ergebnis so erträglich wie möglich zu gestalten, aber es dürfte jedem klar sein, dass dies für uns keine einfache Situation ist", sagte Schippers.