Tweet bringt Frust in der Pflege auf den Punkt

Der erboste Tweet einer Krankenschwester heizt die Diskussion um die Arbeitsbedingungen in der Pflege erneut an. Die zahlreichen Antwort-Tweets zeichnen ein düsteres Bild der Lage.

Viele Pflegekräfte haben genug von den Arbeitsbedingungen im Gesundheitsbereich. (Symbolbild: Getty)
Viele Pflegekräfte haben genug von den Arbeitsbedingungen im Gesundheitsbereich. (Symbolbild: Getty)

Die Corona-Pandemie hat ein Schlaglicht auf den Pflegebereich geworfen. Plötzlich wurde vielen Menschen und auch der Politik offensichtlich erst bewusst, wie wichtig, oder in Polit-Deutsch “systemrelevant”, die Arbeitskräfte in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen sind. Von Zuschlägen wurde gesprochen und abends aus den Balkonfenstern geklatscht. Nur dafür, sich die tatsächlich oft - und eben nicht nur in Corona-Zeiten - vorherrschenden Arbeitsbedingungen einmal genauer anzugucken, schien keine Zeit zu sein.

Corona-Hilfe: Bundestag beschließt weitere Corona-Hilfen für Arbeitnehmer

Eine Krankenschwester machte ihrem Ärger über die sich auftürmenden Überstunden jetzt Luft und postete darüber auf ihrem Twitter-Account.

Die Resonanz auf den Post war enorm. Und das Bild, das die Antworten anderer User zeichnen, ist ein düsteres. Denn es gab besonders viel Zuspruch von Kollegen und Kolleginnen aus dem Pflegebereich, die nahezu alle von ähnlichen Problemen berichteten.

Pflegen unter doppeltem Druck: In der Coronakrise spitzt sich die Lage dramatisch zu

Auch aus anderen Berufsgruppen, wie Polizei oder Feuerwehr berichteten User über ihre übermäßigen Überstundenkonten.

Corona: Rufe nach wöchentlichen Tests für Klinikpersonal und Pflege

Die Missständer werden durch die Erfahrungsberichte offensichtlich. Ob die Corona-Pandemie so über Umwege nun zu einer Reform des Gesundheitssystems auch in Deutschland führen könnte, bleibt abzuwarten.

VIDEO: Pflegekräfte fordern bessere Arbeitsbedingungen