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Abschiedssieg für Stevens: Schalke kann doch noch gewinnen

Abschiedssieg für Stevens: Schalke kann doch noch gewinnen

Der krisengeplagte FC Schalke 04 kann - zumindest im DFB-Pokal - noch gewinnen und hat Aushilfscoach Huub Stevens zum Abschied einen Sieg beschert.

Im letzten Spiel des Jahres feierte der Tabellenletzte der Bundesliga, seit Januar dort ohne Sieg, zuhause einen 3:1-Erfolg gegen den Regionalligisten SSV Ulm 1846 und erreichte das Achtelfinale. (Das Spiel zum Nachlesen im Liveticker)

Suat Serdar hatte die Königsblauen mit einem Distanzhammer aus dem Nichts in Führung gebracht (27.), Benito Raman sorgte dank einer Leistungssteigerung nach der Pause mit einem Doppelpack (51., 62.) für klare Verhältnisse. Johannes Reichert verkürzte in der Schlussphase vom Elfmeterpunkt (82.) und sorgte damit für den verdienten Ehrentreffer der Ulmer.

Stevens: "Ab heute Abend nicht mehr Trainer"

"Wir sind eine Runde weiter und das ist das wichtigste. Ich habe in den fünf Tagen Spaß gehabt. Wir müssen wieder den Sieghunger haben und ab Januar hoffen wir wieder auf bessere Ergebnisse. Ab heute Abend bin ich nicht mehr Schalke-Trainer und verbringe Weihnachten zuhause mit der Familie – und ohne Schalke“, sagte Stevens nach der Partie mit einem Augenzwinkern bei Sky.

Erst am vergangenen Freitag nach dem Rauswurf von Manuel Baum hatte Stevens zum vierten Mal auf Schalke übernommen und stand gegen Ulm diesmal wohl wirklich zum letzten Mal bei seinem Herzensverein an der Seitenlinie. Wer als Stevens-Nachfolger nach der kurzen Winterpause die fast schon aussichtslose Mission Klassenerhalt übernehmen wird, soll am Mittwoch bekannt gegeben werden.

"Wir starten im neuen Jahr von 0 und werden alles versuchen, die Liga zu halten", versprach Doppelpacker Raman nach dem Spiel.

Stevens baut Startelf um

In seinem zweiten Spiel als Feuerwehrmann veränderte Stevens seine Startelf im Vergleich zur 0:1-Pleite gegen Arminia Bielefeld auf fünf Positionen - was offensichtlich Wirkung zeigte.

Salif Sané, Ozan Kabak und Nassim Boujellab flogen aus dem Kader, Hamza Mendyl wurde auf die Bank verfrachtet und Kapitän Omar Mascarell fehlte angeschlagen. Stattdessen bildeten Timo Becker, Kilian Ludewig und Matija Nastasic mit Bastian Oczipka die fast komplett umgebaute Viererkette. Vorne bekamen Amine Harit und Steven Skrybski die Chance.

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Schalke-Führung aus dem Nichts

In der ersten Hälfte war - außer beim Treffer von Serdar - nicht spürbar, dass zwischen den beiden Mannschaften drei Klassen Unterschied lagen. Ulm hatte auf Schalke in der ersten Hälfte sogar mehr Spielanteile als die Knappen und kam in der Anfangsphase über Nicolas Jann aus spitzem Winkel zu einer guten Chance (14.). Bereits nach wenigen Minuten hatte Schalke-Keeper Ralf Fährmann die Kugel im Fünfmeterraum per Doppelfaust aus der Gefahrenzone befördern müssen (3.).

"Was die Mannschaft über 90 Minuten gezeigt hat, verdient Respekt. Der Spielverlauf hat uns schon getroffen. Wir sind stolz und zufrieden mit der Leistung, aber auch etwas enttäuscht wegen dem Riesenaufwand, den wir betrieben haben. Wir haben nahezu alles umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten und waren in der ersten Halbzeit die spielbestimmende Mannschaft. Schalke hatte heute aber genau die Effizienz, die sich in den letzten Spielen nicht hatten", sagte Ulm-Trainer Bachthaler.

Der Schalker Führungstreffer fiel nach 27 Minuten aus dem vielzitierten Nichts: Serdars Distanzschuss aus 20 Metern schlug - noch leicht abgefälscht - unhaltbar oben rechts im Ulmer Tor ein. Es war Serdars erstes Pflichtspieltor seit dem 17. Januar.

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Raman schnürt Doppelpack

Auch nach dem Gegentreffer ließ sich der vermeintliche Underdog Ulm vom Bundesligisten nicht beeindrucken, spielte mutig nach vorne und drängte auf den Ausgleich. Zur Pause stand es nach Schüssen 5:3 für Ulm, zudem hatten die Gäste die bessere Zweikampfquote.

Nach dem Seitenwechsel zeigte der Bundesligist eine deutliche Leistungssteigerung, Ramans Doppelpack binnen elf Minuten sorgte aber nur kurzzeitig für lange Gesichter der Ulmer.

Im Gegenteil: Die Gäste gaben nicht auf, Trainer Holger Bachthaler brachte vier frische Kräfte von der Bank, was direkt Wirkung zeigte: Der gerade eingewechselte Adrian Beck prüfte Fährmann auf der Linie. Es war im zweiten Durchgang die gefährlichste Aktion der Ulmer aus dem Spiel heraus, bevor Reichert im Nachschuss vom Elfmeterpunkt verkürzte.

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