Unfassbare Szene! Ronaldo entgeistert

Superstar Cristiano Ronaldo hat WM-Geschichte geschrieben und ist mit Portugal erfolgreich in seinen wohl letzten Anlauf auf den Titel gestartet. (NEWS: Alles Wichtige zur WM)

Der Altmeister führte die Seleccao zum Turnierauftakt zu einem verdienten 3:2 (0:0) gegen Ghana, damit hat sich Portugal in der Gruppe H gleich die Pole Position fürs Achtelfinale gesichert. (DATEN: Spielplan und Ergebnisse der WM)

Dabei hätte das Team rund um den Superstar kurz vor Schluss beinahe noch den Ausgleich kassiert.

Was war passiert? In der letzten Minute der Nachspielzeit fing Portugal-Keeper Diogo Costa eine Flanke ab, legte sich den Ball im Anschluss wieder vor, übersah jedoch den hinter ihm lauernden Inaki Williams.

Williams schockt Ronaldo fast

Überfallartig reagierte der schnelle Stürmer, schnappte sich den freiliegenden Ball - und rutschte dabei aber aus! Williams rappelte sich zwar schnell wieder auf, wurde aber schließlich von Portugals Defensive noch entscheidend gestört, sodass er den Ball nicht ins leere Tor schieben, sondern Portugal klären konnte.

Die TV-Kameras fingen den bereits ausgewechselten Ronaldo während der Szene ein, wie er völlig entgeistert dreinblickte. Doch es blieb bei der Schrecksekunde, am Ende durfte der Superstar jubeln.

„Das sieht man ehrlicherweise ganz, ganz selten“, meinte ZDF-Experte Sandro Wagner, der sich an eine legendäre Szene aus dem Münchner Derby erinnert fühlte.

Erinnerungen an legendäre Bayern-Szene werden wach

Am 11. April 1998 hatte Bayern-Stürmer Carsten Jancker Löwen-Keeper Bernd Meier in ähnlicher Manier den Ball abgeluchst und den Ball ins Tor geschoben.

„Ich wusste nicht, dass das noch möglich ist“, meinte Christoph Kramer, ebenfalls im ZDF im Einsatz. Der Gladbach-Profi betonte, dass er diesen Trick selbst immer wieder versuche.

Ronaldo (65.) hatte zuvor per umstrittenem Foulelfmeter für die insgesamt überlegenen Portugiesen getroffen, er hat damit als erster Spieler überhaupt Tore bei fünf Fußball-Weltmeisterschaften erzielt. Joao Felix (78.) und Rafael Leao (80.) legten in einer packenden zweiten Hälfte für den Favoriten nach, Andre Ayew (73.) hatte für Ghana vor 42662 Zuschauern im „Stadium 974″ ausgeglichen. (DATEN: Gruppen und Tabellen der WM)

Osman Bukari (89.) machte es in der Schlussphase wieder spannend.

Portugal mit gutem Start

Die WM in Katar ist Ronaldos fünfte und wohl auch letzte Chance auf den größten aller Titel - selbstverständlich will der Ehrgeizling am Ende den Pokal in den Händen halten.

„Ich bin sehr optimistisch. Ich freue mich darauf, dass wir eine tolle Weltmeisterschaft erleben werden“, sagte der Europameister von 2016 vor der Partie.

Während andere große Teams wie Argentinien oder Deutschland zum Turnierauftakt stolperten, machten Ronaldo und Co. klar, dass mit ihnen gerechnet werden muss.

Aber natürlich haben auch die Portugiesen noch Luft nach oben, manchmal fehlte es an Tempo und Ideen, um das Bollwerk Ghana zu knacken. Die weiteren Gruppengegner sind Uruguay und Südkorea, die sich zuvor 0:0 getrennt hatten.

Ronaldo, der gegen Ghana zudem in den erlauchten Kreis der Spieler mit fünf WM-Teilnahmen (u.a. Lothar Matthäus) aufgestiegen ist, zeigte sich von seinem Rausschmiss bei Manchester United recht unbeeindruckt.

Ronaldo trifft vom Punkt

„CR7″ - stolze 37 Jahre alt - hatte in der ordentlichen Anfangsphase trotz der defensiven Fünferkette Ghanas gute Möglichkeiten (10. und 13.), sein vermeintlicher Führungstreffer wurde wegen eines Fouls nicht gegeben (31.).

Als Mohammed Salisu Ronaldo dann leicht touchierte, nutzte der seine Möglichkeit - er verwandelte sicher vom Punkt.

Portugal konnte aber nur kurz feiern, Ghana ging ins Risiko. Es wurde prompt durch Ayew belohnt. Doch die nächste Generation um Felix und Leao ließ Ronaldo dann doch noch aufatmen.

Ghanas Torhüter Lawrence Ati Zigi hatte vor Anpfiff an der Seitenlinie gebetet, auch der Rest des Teams hatte vor Ronaldo und dessen Kollegen sichtlich Respekt.

Trainer Otto Addo, der in der Bundesliga unter anderem für Borussia Dortmund und den HSV gespielt hatte, verpasste seiner Mannschaft einen strikten Defensivkurs. Die „Black Stars“ lauerten auf Konter und warfen sich in jeden Zweikampf.

Mit der Zeit wurde Ghana mutiger, kam auch zu Chancen - das wiederum gab den Portugiesen etwas mehr Raum für ihr Spiel.

Ronaldo kann mit dem WM-Start jedenfalls zufrieden sein.

Alles zur WM 2022: