Wie Ungarn-Coach Rossi Gaudino in Mexiko zur Seite stand

Wie Ungarn-Coach Rossi Gaudino in Mexiko zur Seite stand
Wie Ungarn-Coach Rossi Gaudino in Mexiko zur Seite stand

In den 1960er- und 1970er-Jahren gab es eine sehr populäre Zeichentrickserie mit dem Namen "Herr Rossi sucht das Glück". Ungarns Nationaltrainer Marco Rossi hat sein Glück längst gefunden. Seit 2018 ist der Italiener im Amt und betreut die Ungarn erstmals bei einem großen Turnier.

Nach dem leidenschaftlichen Auftritt beim 1:1 gegen Frankreich war Rossi enorm stolz auf seine Spieler. Vor 55.998 Zuschauern in Budapest hatte Attila Fiola (45.+2) den Underdog in Führung gebracht, ehe Antoine Griezmann (66.) ausglich. "Sie haben den Fans etwas Besonderes gegeben", sagte Rossi: "Zwei Stunden voller Adrenalin und Spannung."

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Am heutigen Mittwoch nun trifft Ungarn in der Münchner Allianz Arena im letzten Gruppenspiel auf die deutsche Nationalmannschaft(EM 2021: Deutschland - Ungarn, ab 21 Uhr im LIVETICKER). Rossi geht voller Vorfreude ins Gruppenfinale, in dem die Ungarn einen Sieg zum Weiterkommen brauchen. Und gewohnt bodenständig und zurückhaltend. So lieben ihn die Ungarn.

"Ich habe die EM immer im Fernsehen gesehen, jetzt bin ich 56, und ich fühle mich wie ein Kind im Freizeitpark", sagte der Italiener nach dem 1:1 (1:0) gegen Weltmeister Frankreich am Samstag: "Ich sage jetzt aber nicht, wir fahren nach München und gewinnen dort. Wir werden nach München fahren und versuchen, dort zu gewinnen." (Ergebnisse und Spielplan der EM)

Gaudino bringt Rossi zur Eintracht

Der frühere deutsche Nationalspieler Maurizio Gaudino ist ein guter Freund Rossis. "Ich habe mit Marco in Mexiko zehn Monate zusammen gespielt, wir waren viel zusammen und dann habe ich ihn mit nach Frankfurt genommen", sagt der 54-Jährige im Gespräch mit SPORT1.

Die Eintracht war 1996 gerade in die 2. Liga abgestiegen und Gaudino kehrte von CF América Ciudad de México zu den Hessen zurück und empfahl Rossi dem damaligen Trainer Dragoslav Stepanovic. "In Mexiko hat Marco mir mit Italienisch und Spanisch geholfen und in Frankfurt konnte ich ihm helfen sich zurechtzufinden. Das war schon eine schöne Zeit."

Stepanovic denkt bei SPORT1 gerne zurück und lobt seinen früheren Schützling: „Rossi war als linker Verteidiger technisch sehr begabt. Er hat auf seiner Seite viele gute Dinge gemacht. Es war damals sehr schwer, gute Spieler zur Eintracht zu holen, weil kein Geld da war."

Der 72-Jährige muss schmunzeln, als er anfügt: "Ich hatte nur Probleme ihn zu verstehen, weil ich kein Italienisch gesprochen habe."

Rossi kommt aus Brescia, seine Frau aus Neapel, dort, wo Gaudinos Familie lebt. "Da haben wir uns auch schon getroffen, wenn wir im Urlaub waren. Der Kontakt ist nie abgerissen."

"Marco macht einen super Job"

Gaudino freut sich über die bisherige Trainerkarriere seines Freundes. "Marco macht einen super Job. Er hat sich erst als Vereinstrainer und jetzt bei den Ungarn toll etabliert. Er ist ein sehr akribischer, charakterstarker, vorbildlicher Trainer, mit dem man über alles reden kann", lobt der frühere Spielgestalter. "So habe ich ihn als Spieler damals kennen gelernt, wir waren sehr gut befreundet und sind das heute noch."

Gaudino erinnert sich: "Marco war schon als Spieler wie ein Trainer auf dem Platz und hat lautstark dirigiert. Das hat er in Frankfurt auf Englisch gemacht und in Mexiko auf Spanisch."

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Man könne immer mit allem zu ihm kommen. Er sei taktisch sehr stark aufgestellt. Rossi hat bei Sampdoria Genua mit dem heutigen italienischen Nationaltrainer Roberto Manchini und Gianluca Vialli zusammengespielt. "Das war die Zeit, als Sampdoria so stark war. Da hat Marco viel mitgenommen", meint Gaudino.

Gaudino: "Das ist grandios“

"Ich freue mich sehr für seinen Erfolg, das ist grandios." Die bisherigen beiden Auftritte bei der Europameisterschaft würden das bestätigen. "Schon im ersten Spiel gegen Portugal war das trotz des 0:3 ein Spiel auf Augenhöhe. Da war Marcos Team sehr stark, und gegen die Franzosen hat man das fortgesetzt", findet Gaudino. (Tabellen der EM)

Daher warnt er die DFB-Elf vor dem Duell mit den Ungarn: "Das wird für Deutschland kein einfaches Spiel."

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