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Das ungelöste Müllproblem der Tour

Das ungelöste Müllproblem der Tour

Riesige Müllberge, Unmengen an Plastik und ein CO2-Abdruck, der tiefe Spuren hinterlässt: Wenn die Tour de France in den vergangenen Jahren mit ihrem mehr als 5000 Menschen umfassenden Tross und begleitet von seiner riesigen Werbekarawane quer durch Frankreich reiste, litt die Umwelt schwer. Die bereits lange anhaltende Kritik zwingt die Veranstalter der Großen Schleife zum Umdenken.

Auch deswegen will Tour-Boss Christian Prudhomme mit gutem Beispiel vorangehen. "Letztes Jahr bin ich drei Etappen mit einem Elektroauto gefahren, dieses Jahr werde ich es bei 15 machen", versprach der Renndirektor. Im vergangenen Jahr habe die Tour 30 Hybridautos gehabt, "dieses Jahr haben wir 130. Die gesamte Flotte der ASO besteht aus Hybrid- oder Elektrofahrzeugen", so Prudhomme. (Alles Wichtige zur Tour de France)

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Der Tour-Veranstalter ASO achtet neben der Verringerung des CO2-Ausstoßes auch auf die Müllmengen abseits der Route. Am Streckenrand werden Netze und Schutzvorrichtungen aufgestellt, ebenso Schilder mit Hinweisen zum Schutz der Umwelt. Landen Abfälle der Fahrer außerhalb der gekennzeichneten Müllentsorgungszonen, ist eine Geldstrafe von 500 Schweizer Franken (rund 460 Euro) fällig.

Trotz aller Bemühungen: Der größte Abfallproduzent ist wieder am Start

"Die Tour lebt von der Schönheit Frankreichs und wir wollen diese Schönheit nicht beschädigen. Deshalb legen wir seit Jahren besonderes Augenmerk auf den Schutz der Gebiete, in denen wir vorbeifahren", sagte Prudhomme. Man könne die Tour immer dafür kritisieren, "dass wir nicht schnell genug sind. Aber man kann uns nicht kritisieren, dass wir nichts tun", betonte der 60-Jährige.

Kritik wird die ASO trotz aller Bemühungen weiterhin en masse ausgesetzt sein. Denn der größte Abfallproduzent des Spektakels wird auch in den kommenden Jahren dabei sein: Die Werbekarawane - der Tross fährt zwei Stunden vor dem Fahrerfeld die Strecke entlang und versorgt die Fans mit T-Shirts, Mützen, Schlüsselanhängern und anderen Kleinigkeiten. So landeten 2019 insgesamt 15 Millionen Artikel in den Händen der Schaulustigen, unzählige davon bestenfalls wieder im Müll, vieles aber auch in der Natur.

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Nachdem die Karawane im vergangenen Jahr coronabedingt verkleinert worden war, ist sie bei der diesjährigen Schleife "wieder in den Dimensionen von 2019", bestätigte Prudhomme. Die ASO arbeite aber daran, "dass es weniger Plastik in der Karawane gibt", versprach der Tour-Boss. Es gebe auch "immer mehr Dinge, die aus Bambus hergestellt werden".

Rennstall geht mit gutem Beispiel voran

Und auch bei den Teams setzt ein Umdenken ein. So intensiviert unter anderem das belgische Team Deceuninck-Quick Step um Weltmeister Julian Alaphilippe seine Bemühungen für einen klimaneutralen Radsport. Die Equipe engagiert sich für ein Aufforstungsprojekt in der Bretagne, in der in diesem Jahr der Startschuss der 108. Tour de France in Brest fiel.

Nach eigenen Angaben agiert das Team seit 2020 zertifiziert CO2-neutral. Der jährliche Ausstoß von 1288 Tonnen CO2 soll über diverse Maßnahmen und Projekte ausgeglichen werden. So soll etwa auch der Verbrauch von Plastik reduziert und für Recycling geworben werden.

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