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"Zu langsamer" Kruse leitet Mainzer Debakel ein

"Zu langsamer" Kruse leitet Mainzer Debakel ein
Sport1

Max Kruse hatte nach seinem Tor-Debüt für Union Berlin gut lachen. "Ich war ein Jahr weg, schön wieder da zu sein", sagte der 32-Jährige, der mit seinem Kopfballtreffer Union Berlin beim 4:0 (1:0) gegen einen desolaten FSV Mainz 05 den Weg zum höchsten Bundesligasieg der Köpenicker ebnete, bei DAZN.

Kruse köpfte nach Vorarbeit von Sheraldo Becker bei seinem Startelfdebüt An der Alten Försterei zur Führung ein (13.). "Es ist ein geiles Gefühl in der Bundesliga zu treffen. Das brauche ich keinem erzählen, das war schon immer so. Gut, dass Sheraldo den Ball so gut auf den zweiten Pfosten bringt. Kopfballtore sind bei mir eher selten, umso schöner, dass es geklappt hat."

Kruse ehrlich: "Ein bisschen zu langsam"

Dass diese Co-Produktion in der 27. Minute nicht erneut zum Erfolg führte, erklärte Kruse mit seiner fehlenden Fitness: "Ehrlich gesagt war ich für den Ball ein bisschen zu langsam." Insgesamt sei es für ihn aber "wieder ein Schritt nach vorne. Aber dass ich noch nicht bei 100 Prozent bin, hat man heute auch gesehen. Jetzt habe ich zwei Wochen Zeit daran zu arbeiten, dass es beim nächsten Spiel besser klappt."

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Für Kruse war es das erste Bundesligator seit April 2019, damals noch im Werder-Trikot. Union ist bereits der sechste Klub, für den Kruse im deutschen Oberhaus traf.

Union-Coach Fischer freut sich über Luxusproblem

Union-Trainer Urs Fischer droht gar ein Luxusproblem, schließlich trugen sich auch Stürmer Marcus Ingvartsen (49.) sowie Neuzugang Joel Pohjanpalo (64.) nur 35 Sekunden nach seiner Einwechslung in die Torschützenliste ein. Dazwischen traf noch Marvin Friedrich (63.).

"Ich glaube, wenn man 4:0 gewonnen hat, darf man auch mal zufrieden sein. Als leicht empfand ich es nicht", sagte Fischer und freute sich über seine hochwertig besetzte Offensive: "Max ist auf dem Weg zurück und mit Joel haben wir einen zusätzlichen Stürmer bekommen und das brauchen wir auch."

Während die Unioner, die erstmals in einem Bundesligaspiel vier Tore erzielten, in der Tabelle vorerst auf den dritten Rang kletterten, bleibt Mainz als Vorletzter weiter in der Abstiegszone hängen. Und der blutleere Auftritt der Mainzer am Freitagabend gibt wenig Anlass auf baldige Besserung.

Viel Arbeit für Mainz-Trainer Lichte

"In den entscheidenden Momenten hat es einfach schlecht ausgesehen", gestand der Mainzer Torhüter Robin Zentner bei DAZN. "Wir haben viele Aktionen gut verteidigt, aber sehr viele auch nicht. Wir haben den Unionern zu viel Platz gelassen. Sie konnten teilweise die Tore ohne Bedrängnis erzielen. Das ist einfach zu billig."

Der neue Mainzer Coach Jan-Moritz Lichte, der nach den Turbulenzen um den Spielerstreik und der Entlassung Beierlorzers am vergangenen Sonntag das Ruder übernommen hatte, meinte: "Die Situation war schwer, das haben wir vor dem Spiel gesagt. Aber sie sollte für keinen von uns eine Ausrede sein, dass wir hier heute vier Stück bekommen haben. Das hat mit der Situation nichts zu tun, sondern mit dem, was wir auf dem Platz gezeigt haben."

Der 40-Jährige hat noch viel Arbeit vor sich: "Die Defensive ist mit vier Gegentoren das eine, was wir kritisch beäugen müssen, die Situation, dass wir uns offensiv auch nicht durchgesetzt haben, ist das andere."

Der Neu-Köpenicker Loris Karius saß gegen seinen Ex-Klub nur auf der Bank - und sah einen weitgehend beschäftigungslosen Andreas Luthe im Tor der Gastgeber. Beim ersten und einzigen gefährlichen Mainzer Abschluss durch Jonathan Burkardt in der 73. Minute (!) musste Luthe nicht eingreifen, weil der Schuss über den Kasten rauschte.

Kruse bei Startelf-Debüt für Union gleich erfolgreich

Vor 4400 Zuschauern im Stadion An der Alten Försterei schickte Unions Fischer Kruse erstmals von Beginn an aufs Feld. Den ersten schönen Angriff der Gastgeber nutzte der Routinier gleich zur Führung. Sheraldo Becker stieß rechts bis zur Torlinie durch und flankte butterweich auf den langen Pfosten, von dort konnte Kruse ohne Gegenspieler einköpfen.

Fußballfans: "Als wäre die Hütte ausverkauft"

Mainz-Coach Lichte schickte seine Spieler sofort wieder nach vorne, doch ins letzte Drittel kamen die Gäste nur selten. Zwar präsentierte sich das 05-er Mittelfeld laufstark und ballsicher, doch Unions Defensive trat extrem kompakt und zweikampfstark auf und ließ nur wenig zu.

Mainz vollkommen harmlos

Union wurde mit zunehmender Spielzeit immer sicherer und wartete auf die Fehler der Gäste. Mainz blieb insgesamt zu harmlos. Zwischen Mittelfeld und Angriff funktionierte die Abstimmung nur selten, Jean-Philippe Mateta war im Sturm als einzige Spitze völlig auf sich allein gestellt. Offenbar hatten die letzten Chaoswochen mit Spieler-Aufstand und Trainer-Wechsel Spuren hinterlassen.

Hinzu kamen grobe Abwehrschnitzer. Nach einer erneuten langen Flanke von der rechten Seite kam Ingvartsen am langen Pfosten völlig frei zum Schuss und erzielte das 2:0. Die stimmungsvollen Fans feierten ihre Mannschaft lautstark, Mainz hatte nicht mehr viel entgegenzusetzen. Als der aufgerückte Abwehrspieler Marvin Friedrich und der eingewechselte Neuzugang Pohjanpalo per Doppelschlag auf 4:0 erhöhten, gab es kein Halten mehr in der Alten Försterei.

VIDEO: Union-Fans freuen sich über Rückkehr ins Stadion

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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)